Die virtuelle Trainingsnaht

Redaktion Metall
12.12.2013

Fronius hat seine Virtual-Welding-Systeme um das E-Handschweißen ergänzt.

Damit die Ausbildung am Schweißsimulator noch praxisnäher und effizienter gestaltet werden kann, hat der Schweißspezialist Fronius seine Virtual-Welding-Systeme um das E-Handschweißen erweitert. In Verbindung mit dem schon länger unterstützten MSG-Prozess stehen Ausbildern nun zwei Prozesse zur Verfügung, die in der Praxis traditionell unmittelbar nacheinander erlernt werden. Die neue Version des Simulators bietet zudem mehr Schweißpositionen und Werkstücke als bisher zum Training an. Auch lassen sich jetzt sämtliche Schweißdaten zur weiteren Analyse oder Dokumentation exportieren. Bereits ausgelieferte Systeme können mit den neuen Funktionen nachgerüstet werden. Traditionell beginnt die Schweißausbildung mit dem Elektrodenschweißen (E-Hand). Die virtuelle Umgebung erlaubt es, in einem ersten Schritt die beim Elektrodenschweißen kritische Zündphase zu erlernen. Im Trainingsmodus können die Probanden dann den eigentlichen Schweißvorgang einüben, ohne dass auch nur ein Gramm an Zusatzwerkstoff, Gas oder Metall, eingesetzt werden muss.

Simulierte Spritzer
Für die erwünschte realitätsnahe Simulation des Schweißprozesses sorgt ein komplett neu entwickelter Algorithmus. Er erlaubt es erstmals, dass auch Spritzer und Schlacken bei der Nahtbildung dargestellt werden können. Auf Tastendruck kann die Schlacke nach Schweißende ausgeblendet werden, um eine optische Überprüfung der Schweißnaht zu ermöglichen.  Der Helm mit optional integrierter Virtual-Reality-Brille erlaubt mit seinem vergrößerten Sichtfenster sowie durch die Überlagerung von Werkstück und Schweißnahtdarstellung eine noch realitätsnähere Arbeitsweise, bei der der Trainee das Werkstück lückenlos im Blick behalten kann.Ein „virtueller Lehrer“ unterstützt den Auszubildenden beim Einüben des Schweißvorgangs in Echtzeit mit visuellen und akustischen Hinweisen, wenn er den optimalen Bereich für die Schweißgeschwindigkeit, den Abstand zum Werkstück und den einzuhaltenden Anstellwinkel des Elektrodenhalters verlässt.

Neu: Mit Datenexpert

Damit Schulungsteilnehmer sich auch die Grundfertigkeiten für das Schweißen von Rohrkehlnähten aneignen können, wurde das bestehende Werkstückportfolio (V-Naht, Kehlnaht und Blindraupe) um eine Rohr-Rohr- und eine Rohr-Blech-Verbindung erweitert. Gleichzeitig haben die Entwicklungsexperten das Spektrum der unterstützten Schweißpositionen vergrößert: Neben V-Naht (PA), Kehlnaht (PB), Überkopfposition horizontal (PD), Überkopfposition (PE) und Steignaht (PF) sind jetzt auch Quernaht (PC) und Fallnaht (PG) verfügbar. Die vom System ermittelten Informationen lassen sich nicht nur am Display darstellen, sondern auch exportieren. Daten zu den von den Teilnehmern durchgeführten Schweißungen werden damit für eine weitere Analyse und Verarbeitung zugänglich.

[red/fronius]

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