Prozessoptimierung vereinfacht Qualitätskontrolle

Redaktion Glas
25.04.2014

Mit unterschiedlichen Verfahren zur Qualitätskontrolle von Glas befasste sich der vom Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau ins Leben gerufene Industriearbeitskreis Forschung & Technologie auf seiner jüngsten Sitzung in Frankfurt. Auch neueste Forschungsergebnisse wurden vorgestellt.

er „wahre Vorteil” der automatischen Oberflächeninspektion bei Glasherstellungs-prozessen liegt für Ulrich Bauereiß in der Prozessoptimierung. Durch die Auswertung der von den Systemen gelieferten Daten, so der Vertriebsleiter der Dr. Schenk GmbH in seinem Vortrag auf der Sitzung des Industriearbeitskreises, könnten Fehler im Produktionsprozess erkannt und beseitigt werden. Alles andere sei für ihn „reines Aussondern”. Ganz wichtig sei es, dass die Anlagen „datentechnisch” voll in die jeweiligen Prozesse integriert seien. Die Software müsse zueinander passen. Ermittlung und Verarbeitung der Daten dürften den Herstellungsprozess nicht verlangsamen. Auch Bedienungsfehler könnten erkannt werden. Potentielle Käufer sollten genau prüfen, welche Anforderungen ihre Anlagen erfüllen müssten. Dabei sollten auch zukünftige Entwicklungen mit einbezogen werden. In jüngster Zeit seien vor allem Systeme zur Farbbewertung immer gefragter. Für Bauereiß, dessen Unternehmen in Planegg bei München Anlagen zur automatischen Oberflächeninspektion unter anderem von Glas herstellt, ist das „ein ganz wichtiges Thema.”

Polarisationsfilterbilder machen Spannungen im Glas sichtbar
Mit spannungsoptischen Methoden zur Qualitätskontrolle thermisch vorgespannter Glasscheiben befasst man sich derzeit im Labor für Stahl- und Leichtmetallbau der Hochschule München. Mit Hilfe sogenannter Polarisationsfilterbilder können die Wissenschaftler die unterschiedlichen Spannungen im Glas sichtbar machen und so auch die kleinsten Anisotropien erkennen. Dabei handelt es sich um physikalische Effekte, die durch das Abschrecken des Glases mit Kaltluft entstehen. Erkennbar sind sie durch störende Ringe, Streifen oder auch Bänder, die, je nach Blickwinkel, in verschiedenen Farben erscheinen. Um ihnen ein für alle mal den Garaus zu machen”, so DI Marcus Illguth von der Hochschule München, müsste die Vorspannungstechnologie „unter die Lupe genommen werden”. Die Scheiben sollten, um optimale Ergebnisse zu erzielen, möglichst homogen vorgespannt werden. Illguth: „Man muss in die Tiefe gehen.”

„FensterCheck” zur schnellen Ug-Wert-Messung entwickelt
Über Ergebnisse des Forschungsprojektes FensterCheck, das gemeinsam von sechs Unternehmen und zwei Instituten durchgeführt wird, informierte Siegfried Glaser, Mitglied des Vorstandes des Forums Glastechnik. Es sei gelungen, ein mobiles und handliches Messgerät zur Bestimmung des Wärmedurchgangskoeffizienten von Fensterverglasungen (Ug-Wert) zu entwickeln und auf den Markt zu bringen (Bild). Das Gerät eigne sich zur Bewertung von Bestandsverglasungen und stichprobenartigen Qualitätskontrolle von Isolierglas. Ebenfalls für Isolierglas wurde ein Verfahren zur Inline-Qualitätskontrolle entwickelt, mit dem eine schnelle Bestimmung des Gasfüllgrades möglich ist. Mit diesem Verfahren, so Glaser, sei zukünftig eine lückenlose Kontrolle möglich.

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