Am Anfang war der Stamm
Ein Eichenstamm hat den Inhaber einer Salzburger Holzmanufaktur dazu inspiriert, daraus eine Baum-Küche zu fertigen.
„Zuerst kam der Stamm, dann die Idee“, erzählt Raimund Sandhoff, Inhaber der Salzburger Holzmanufaktur Stammdesign, über die Entstehung der ersten Baumküche. Die rund 240 Jahre alte Eiche „mit einem kleinen Loch in der Mitte“ wurde dem Unternehmer von einem Bauern aus der Nachbarschaft angeboten. Beim Lokalaugenschein fand man einen beinahe hohlen Stamm vor, der für die Produktion von Tischen oder Böden ungeeignet war, aber ebenso zu schade für den Häcksler. „Wir wollten dem Baum unbedingt eine zweite Chance geben“, so Sandhoff. In Zusammenarbeit mit dem in Tirol ansässigen Küchen- und Einrichtungsspezialisten Kirchmair-die Wohn(t)raumversteher entstand dann in weitgehend manueller Fertigung die erste Baumküche.
In dem vier Meter langen und fast 1800 Kilo schweren, durch Räder mobilen Unikat stecken rund 400 Arbeitsstunden. Die Plätze für die aus Schwarzstahl gefertigten Küchen-Unterkästen und die Edelstahlgeräte wurden mit der Motorsäge ausgeschnitten. Die Rinde wurde händisch gereinigt, an den Ecken mit Stiften fixiert und ebenso wie die Arbeitsfläche geölt. Der dreimonatige „Aufenthalt“ des mächtigen Stammes in der Trockenkammer ist in die Produktionszeit noch einzurechnen.
Derzeit möchte man trotz mehrerer Interessenten nicht verkaufen, denn heuer dient die Baumküche als markanter Blickfang u.a. auf Messen. Danach sieht Sandhoff eine Verwendung im Hotellerie- oder Eventbereich bzw. einen Outdoor-Einsatz. Eine Reproduktion ist natürlich auch möglich. Dabei ist nicht das Finden des Stammes die größte Herausforderung, sondern die lange Trockenzeit.www.stammdesign.at