Cobot oder Schweißzelle?
Bei komplexen Bauteilgeometrien und steigender Werkstückvielfalt bieten sich für Metallbauer automatisierte Schweißsysteme an.
In kleineren Metallbaubetrieben kann der Einsatz von Schweißrobotern und Cobots technisch und wirtschaftlich sehr sinnvoll sein. Ob es eine kompakte Schweißzelle sein soll oder ein kollaborierender Roboter, kurz „Cobot“, muss sich jeder Betrieb anhand seines Bauteilespektrums selber genau überlegen.
Kleine Werkstücke automatisiert schweißen
Wer wirtschaftlich und automatisiert schweißen will, wird bei Cloos gleich mehrfach fündig: Angeboten werden das Cobot Welding System, Qirox-Mikrozellen sowie das Instant Robot Programming System IRPS. Alle Lösungen bieten einen recht einfachen und raschen Einstieg in die Welt des automatisierten Schweißens, weil die Systeme gleich „Ready to weld“, also vollständig schweißfertig, ausgeliefert werden. Man kann sie unmittelbar in bestehende Fertigungsabläufe integrieren. Die Qualität der Schweißnähte ist bei den „Kleinen“ exzellent und wiederholgenau. Cloos hat alle Komponenten, vom Schweißroboter über die Steuerung, Stromquelle bis zur Sicherheitstechnik, bestmöglich aufeinander abgestimmt. Für den Anwender ergeben sich viele Varianten, die man genau an die jeweilige Aufgabe anpassen kann.
Schweißzellen für kurze Taktzeiten
Die Schweißspezialisten von Fronius bieten mit der FRW Robotic Welding Cell eine leistbare Roboterschweißzelle, die für kleinere Betriebe interessant ist, wenn kleine Stückzahlen in variabel gestalteten Bauteilformen anstehen. Optional kann man sich eine Simulations- und Offline-Programmiersoftware leisten, mit der man vom PC aus den Roboter programmieren sowie den Prozess optimieren kann. Das geht laut Fronius auch während einer laufenden Produktion. Besonders kurze Taktzeiten ergeben sich im 2-Stationen-Betrieb, bei dem ein integrierter Positionierer noch während des Schweißens wieder bestückt werden kann. Fronius bietet Varianten mit unterschiedlichen Wendepositioniersystemen, die das Bauteil aufnehmen und in die Schweißzelle schwenken, und diversen Robotertypen an. Zahlreiche „Assistenten“ für das Roboterschweißen helfen auch, manuelle Eingriffe in die automatisierte Serienfertigung zu reduzieren. Das sind WireSense, TeachMode sowie TouchSense und SeamTracking. Diese Assistenzsysteme ersparen viel Zeit und Kosten. So nutzt WireSense die Drahtelektrode als Sensor und liefert durch punktgenaues Abtasten des Bauteils vor der Schweißung ein Signal an den Roboter, womit dieser sein Programm an die aktuelle Bauteilposition anpassen kann. Der TeachMode unterstützt den Schweißer beim Programmieren von Schweißnahtpositionen. TouchSense und SeamTracking helfen bei kleinen Stückzahlen im schweren Stahlbau: Es wird vor dem Schweißvorgang die genaue Bauteilposition ermittelt, danach berechnet der Roboter die exakte Nahtbahn. Und SeamTracking greift während des Schweißens ein, wenn der Nahtverlauf zu korrigieren ist. Die Assistenzsysteme gewährleisten damit beim Roboterschweißen zuverlässige Abläufe und schöne Schweißnähte ohne Nacharbeit.
Cobot-Schweißpaket für das WIG-Schweißen
Die Schweißanlagen von Lorch werden laut Hersteller in einer der modernsten Fertigungsstätten für Schweißanlagen im schwäbischen Auenwald entwickelt. Die Vertriebspartner in Österreich sind neben einer eigenen Niederlassung in Enns noch die Firmen Invertech und Lasaco in Oberösterreich sowie Schweissfuzzy in Niederösterreich. Nach dem Cobot-Welding-Package für das MIG/MAG-Schweißen bietet Lorch nun auch ein Paket für das WIG-Schweißen. Dahinter steckt ein Cobot kombiniert mit Software, einer Schweißanlage inklusive Hochleistungsbrenner, Zubehör sowie einem Sicherheitspaket. Die Schweißanlage arbeitet sich mit hoher Geschwindigkeit durch kleine bis mittlere Losgrößen und garantiert immer die geforderte hohe Schweißqualität. Mit dem Package kann laut Hersteller auch Dünnblech geschweißt werden. Verlangen die Schweißungen ein Zusatzmaterial, so lässt sich optional ein automatisierter Kaltdrahtvorschub integrieren. Die Software steuert den Cobot. Großartige Programmierkenntnisse sind nicht notwendig, der Cobot lernt den genauen Schweißverlauf mittels „teachen“ und schweißt danach jedes Werkstück in gleichbleibender Qualität. Hinsichtlich Sicherheit überwacht ein Laserscanner den Arbeitsbereich. Betritt der Anwender das Warnfeld, ertönt ein akustisches Signal, und der Cobot wird langsamer. Erreicht der Bediener auch das Schutzfeld, stoppt der kleine Roboter sofort.
branches: