Handwerk hat Zukunft, Handwerk ist cool
Das Wortspiel "Die Besten unserer Zu(ku)nft" war als heuriges Motto der Staatsmeisterschaften der Tischlerinnen und Tischler ausgerufen. Die jungen Talente ließen sich nicht zweimal bitten und überzeugten in Salzburg mit großartigen Leistungen.
Am 21. und 22. Juni 2024 traf sich das „Who is who“ der Tischlerbranche zu den Staatsmeisterschaften in Salzburg. Die zuvor in den Landesbewerben gekürten Besten des jeweiligen Lehrjahres mitsamt ihrer „Support-Team“ wurden bereits am Vorabend des Bewerbs bei der feierlichen Präsentation im Hotel Imlauer vorgestellt. Zu lang durfte allerdings nicht gefeiert werden, hieß es doch am Samstag bereits um acht Uhr, ausgeruht und hochmotiviert zum Wettbewerb anzutreten. Vier Stunden mit einer halben Stunde „Überziehungsmöglichkeit“ stand den 45 Teilnehmenden zur Verfügung, um die Herausforderungen in den ersten drei Jahren der Tischlerei-Lehre bzw. im vierten Jahr Tischlereitechnik mit den Zweigen Planung und Produktion zu meistern.
Tolle Stimmung, volle Tribüne
Angefeuert wurden die Nachwuchstalente von der Tribüne aus von Kolleg*innen, von Ausbildenden, Familie und Freunden. Aber auch zahlreiche „Branchenfremde“ zog es am Samstag ins Veranstaltungszentrum Brandbox im Norden Salzburgs, LIM Herbert Sigl, der gemeinsam mit Landeslehrlingswart Fritz Schwab und dem gesamten Team hervorragende Organisationsarbeit geleistet hatte, zeigte sich äußerst zufrieden mit der Resonanz auf den Wettbewerb: „Die Stimmung ist toll und die Jugendlichen geben einfach ihr Bestes. Und ich kann mich nicht erinnern, schon einmal so viele Zuschauerinnen und Zuschauer auf den Tribünen gesehen zu haben“, freute sich der Gastgeber über das große Interesse.
Auf in den Kindergarten
Mittlerweile etabliert ist der „Modus der unbekannten Stücke“, den man zur Erhöhung der Chancengleichheit vor drei Jahren einführte. Die Teilnehmenden erfuhren auch heuer ihre zu lösenden Aufgaben erst knapp vor dem Start direkt am Wettbewerbstag – so war ein Üben genau dieses einen Stückes nicht möglich. Nach einer kurzen Besprechung mit ihren Trainer*innen ging es auch schon „an´s Eingemachte“, sprich los. Bundeslehrlingswart Ludwig Weichinger-Hieden, der die Aufgaben erstellte und bis zum Schluss als Geheimnis bewahrte, zeigte sich mit der Umsetzung sehr zufrieden – auch wenn es bei dem Stück im dritten Jahr „ein paar eigenwillige Interpretationen“ zu sehen gab.
Hobeln, fräsen und leimen
„Im ersten Lehrjahr war ein Bücherregal mit Wandaufhängung zu fertigen, die Herausforderungen lagen im genauen Arbeiten und in der sichtbaren Dübelverbindung“, erklärte Weichinger-Hieden, der sich ob der Schnelligkeit einiger Kandidaten – der erste Lehrling im ersten Jahr war bereits eine Stunde vor Zeitablauf fertig – überrascht zeigte. „Da muss ich die Stücke im nächsten Jahr wohl etwas schwieriger gestalten“, kündigte der BLW mit einem Augenzwinkern an. Im zweiten Lehrjahr war ein Buchständer zu fertigen, die Anforderungen sahen auf den ersten Blick recht einfach aus, allerdings lag die Tücke im Detail – konkret im rundumlaufenden Rahmen, der ganz genau passen musste. Im dritten Lehrjahr stand die Herstellung eines Schaukelpferds am Plan: Die Herausforderungen waren vielfältig und lagen u.a. darin, sich bereits am Anfang für eine Dübel- oder eine durchgestemmte Zapfenverbindung entscheiden zu müssen. Für letzteres konnten Bonuspunkte generiert werden.