Infrastrukturbau

Spektakulär geschalt

01.03.2022

Gerade im Infrastrukturbereich braucht es Schalungssonderlösungen, um den oft sehr individuellen Anforderungen des jeweiligen Projekts gerecht zu werden. Wir haben uns die spannendsten Projekte der Schalungsbranche genauer angesehen.

Ein enges Zeitfenster, schwierige Umgebungsbedingungen und der Blick auf die Wirtschaftlichkeit machen Infrastrukturprojekte meist zu echten Herausforderungen für alle Bau­beteiligten. Um Produkte zu liefern, die gleicher­maßen sicher und effizient sind, müssen sich die ­Schalungshersteller immer wieder etwas Neues einfallen lassen. Ein Beispiel für eine innovative Engineering­lösung ist die Autobahnbrücke von Sibiu nach Pitești in ­Rumänien. Schalungsprofi Hünnebeck wurde von der Porr beauftragt, hier eine Lösung für Pfeilerfundament, Pfeiler­kopf und Brückendeck zu entwickeln. Eine der Heraus­forderungen bei diesem Projekt bestand darin, die Schalung für den Hammerkopf mit Standard­elementen zu konstruieren. Hünnebeck schalte mit dem modularen Infra-Kit-System, dessen Systemteile beliebig miteinander kombinierbar sind. Bei einem anderen Hünnebeck-Projekt, dem Bau der Autobahn-Raststation Hörbranz in Vorarlberg, wurde eine maßgeschneiderte Stahlsonderschalung für das architektonisch eindrucksvolle „schwebende Dach“ eingesetzt. Sie ermöglichte es, die komplex geformten Pilzstützen wirtschaftlich und sicher und mit einem qualitativ hochwertigen Betonbild zu erstellen. Gerald Schönthaler, Geschäftsführer Hünnebeck: „Mit nur zwei Stahlschalungen konnten im Drei-Tage-Rhythmus jeweils zwei Stützen gebaut werden – zeit- und kostenintensive Ausbesserungsarbeiten oder gar ein Schalhautwechsel, wie es eine Schalungslösung aus Holz erfordert hätte, fielen dabei komplett weg.“

Wie wichtig ist Digitalisierung bzw. BIM für die Schalungsindustrie?

Gerald Schönthaler, GF Hünnebeck. © Hünnebeck
Gerald Schönthaler, GF Hünnebeck. © Hünnebeck

„Digitalisierung wird ein immer wichtigeres Thema. Die Nachfrage nach BIM-Lösungen steigt – u. a. dadurch, dass BIM seit 2020 für den Bau von öffentlichen Einrichtungen in Österreich verpflichtend ist. Wir unterstützen diese Ent­wicklung aktiv durch die Bereitstellung von intelligenten 

3D-­­Komponenten für die BIM-Software Tekla Structures. Als Mitglied des Güteschutzverbands für Betonschalung setzen wir uns darüber hinaus dafür ein, BIM auch strategisch weiter voranzutreiben, d. h. einheitliche Standards zu schaffen und den Mangel an Fachkräften zur Implementierung von BIM anzugehen.“

Peter Radl, GF Peri © Peter Radel
Peter Radl, GF Peri © Peter Radel

„Peri beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit den unterschiedlichen Möglichkeiten der 3D-Druck-Technologie. Unser Schwerpunkt liegt im Augenblick auf der Erstellung kompletter Gebäude mit 3D-Druckern. Durch intelligentere Designs und optimierten Materialeinsatz ebnet der 3D-Betondruck auch den Weg zu einer nachhaltigeren gebauten Umwelt. Wir haben im Herbst letzten Jahres gemeinsam mit Strabag das erste Gebäude in Österreich mit einem BOD2-Drucker unseres dänischen Partners Cobod erstellt. Gedruckt wurde ein rund 125 Quadratmeter großer Bürozubau auf dem Firmengelände der Strabag in Hausleiten. Die reine Druckzeit für den Gebäudeanbau lag bei ca. 45 Stunden.“

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