Heizen nach Stundenplan

Redaktion Gebäudeinstallation
21.01.2014

Als das Heizungssystem im Schulgebäude von Grieskirchen nach 36 Jahren Betrieb saniert werden sollte, waren die Ansprüche an die nachfolgende Anlage hoch. Statt einer kostenintensiven Gebäudeautomation kam das Wärmeverteilsystem Wilo-Geniax zum Einsatz.

Was die Temperaturregelung betrifft, steht Wilo-Geniax einer Gebäudeautomation in nichts nach: Das Wärmeverteilsystem setzt detaillierte Heizprofile für jeden Raum exakt um. Dank der intelligenten Steuerung und des Einsatzes von Hocheffizienztechnologie gelingt es, das Gebäude der Volksschule Grieskirchen bedarfsorientiert und energieeffizient zu beheizen. Die Belegung sämtlicher Räume ist im zentralen Steuerelement, dem Geniax-Server, hinterlegt. „Die Einzelraumregelbarkeit für Temperatur und Zeit ist in dem Gebäude der Volksschule von besonderer Wichtigkeit, da es dort viele Räume gibt, die nach einem Wochenstundenplan, also nicht täglich, genutzt werden – der Werkraum beispielsweise“, erläutert Thomas Muggenhumer, Ingenieur und Geschäftsführer der Muggenhumer Energiesysteme GmbH, die die Installation vorgenommen hat. Zur Programmierung, Steuerung und Wartung kann der Zugriff auf den Geniax-Server sowohl über das zentrale Bediengerät im Büro des Schuldirektors erfolgen als auch aus der Ferne via Computer und Internet – in Grieskirchen ein enormer Vorteil, da diese Aufgaben dem Schulwart einer anderen Einrichtung obliegen. Dank der detaillierten Vorgaben, die der Server erhält, wird nur dann und in jenen Räumen geheizt, in denen sich Schüler und Lehrer aufhalten.
 
Dezentrales System zentral gesteuert
Dem unterschiedlichen Wärmebedarf diverser Unterrichtsräume kann Wilo-Geniax aufgrund seiner dezentralen Bauweise optimal begegnen. An jedem Radiator im Gebäude ist eine kleine, drehzahlgeregelte Geniax-Pumpe installiert, die ihn mit exakt der Warmwassermenge versorgt, die er benötigt. Der Bedarf jedes Zimmers wird anhand eines Raumsensors ermittelt, der fortlaufend die aktuelle Temperatur misst. Zudem erfassen die in den kleinen Pumpen eingebauten Temperatursensoren die Rücklauftemperatur der jeweiligen Heizfläche. Der Server stimmt sämtliche Funktionen der Hydraulik auf diese Daten ab und nimmt dabei auch Einfluss auf die Vorlauftemperatur der Fernwärme-Einspeisung.
Vorausschauender Betrieb
Besonderes Augenmerk wurde auf die Vermeidung einer Überheizung durch Fremdenergieeinflüsse wie die Belebung der Räume zum morgendlichen Schulstart gelegt. „Der Wärmeeintrag durch die Kinder ist recht hoch. Geniax beugt hier einer Überheizung vor, indem es am Morgen nach Schulbeginn frühzeitig wieder zurückregelt“, erklärt Thomas Muggenhumer. Das System registriert und speichert die Aufheiz- beziehungsweise Abkühlzeit für jeden der Räume individuell und beginnt mit dem Heizstart oder -stopp dementsprechend früher. „Auf diese Weise bekommt jeder Raum nur das, was er braucht“, resümiert der Ingenieur.
 
Mehr als 20 Prozent Betriebskosteneinsparung
Diese exakte und bedarfsorientierte Ausrichtung am Wärmebedarf verringert den Verbrauch an Heizenergie um 20 Prozent. Darüber hinaus gelingt es durch den vorausschauenden Betrieb, den Pumpenstromverbrauch auf ein Minimum zu reduzieren. Verbessert wird die Bilanz noch dadurch, dass Wilo-Geniax stets in allen Bereichen vollständig hydraulisch abgeglichen läuft. Muggenhumer: „Wir haben uns bei der Erneuerung der Heizungsanlage in der Volksschule Grieskirchen für Wilo-Geniax entschieden, weil die zu erwartende Betriebskosteneinsparung das Potenzial anderer Lösungen übertroffen hat.“