Bezirk Amstetten dominiert
Beim Landeslehrlingswettbewerb der niederösterreichischen Landmaschinentechniker gingen die Plätze eins und drei nach Amstetten.
Als Niederösterreichs Bester erwies sich beim Landeslehrlingswettbewerb, der Anfang Juni in der Landesberufsschule Mistelbach durchgeführt wurde, Markus Schreiberhuber aus Haag (Bez. Amstetten, Lehrbetrieb Höfler International/St. Peter/Au/Bez. Amstetten). Als Zweiter klassierte sich Martin Polzer (Schweiggers/Bez. Zwettl, Lehrbetrieb Lagerhaus Schweiggers/Bez. Zwettl) und Dritter wurde Anton Edermaier aus St. Peter/Au (Bez. Amstetten, Lehrbetrieb Lagerhaus Aschbach-Markt/Bez. Amstetten).
Landesinnungsmeister Ing. Erich Reiss war mit den gezeigten Leistungen des Nachwuchses durchaus zufrieden. Die Landmaschinentechniker-Lehrlinge hatten innerhalb von sechseinhalb Stunden sechs Stationen zu bewältigen: Drehteil laut Zeichnung herstellen, Motorkunde (Dieselmotor FB einstellen, Arbeiten an Bau- und Landmaschinen), Leitungsverbindungen laut Schaltplan stecken, Hydraulikanlage laut Angabe aufbauen und messen, Schweißkonstruktion mit den Arbeitsverfahren Metalllichtbogenschweißen und Schutzgasschweißen herstellen sowie Fragenkatalog und Fachrechnen.
Sechs Lehrlinge haben an dem Landeslehrlingswettbewerb teilgenommen. Die drei Erstplatzierten erhielten Urkunden sowie – jeweils nach Rang gestaffelt – Geldpreise der Landesinnung (200/150/100 Euro) und zusätzlich Warengutscheine der Firma Würth (150/100/50 Euro).
Europameister motiviert
Als Beweis dafür, „dass es mit dem Landeslehrlingswettbewerb nicht aus sein muss“, präsentierte LBS-Direktor Ing. Franz Pleil auf der Bühne Helmut Scheidl, der im Vorjahr in Brüssel Europameister der Landmaschinentechniker geworden war, sein Trainer und Betreuer war LBS-Dir.-Stv. Werner Seltenhammer. Scheidl erzählte vom Teamgeist bei den Österreichern und dass er „absolut keine Ahnung hatte, was mich dort erwartet“. Alles war in Englisch und der Ehrgeiz packte ihn, „denn nur zur Gaudi wollte ich auch nicht hinfahren!“ Scheidls Sieg war unumstritten, die Hydraulikstation meisterte er als Einziger.
Inzwischen hat er die Meisterprüfung in Angriff genommen und animierte seine Lehrlingskollegen: „Haut’s euch eine! Es stehen euch alle Türen offen!“ Beim einleitenden Podiumsgespräch über die „Bedeutung der Lehre heute“ beklagte Hans-Peter Hess, Innungsmeister-Stellvertreter der Dachdecker-Glaser-Spengler, dass „die Lehrlingszahlen zurückgehen, weil wir Betriebe die Jugendlichen an die Schulen verlieren“. Es sei aber „falsch, dass ein Lehre nichts wert ist: Wer mit Ernst – und ein bisserl mit Hirn – eine Lehre betreibt, dem steht alles offen!“
Kombi Handwerk-Matura stellt Lehrlinge besser als „Nur-Schüler“
In die gleiche Kerbe schlug Erich Reiss, Innungsmeister-Stellvertreter der Metalltechniker: „Man kann auch heute Karriere mit Lehre machen – man muss sich weiterbilden und alle Chancen nutzen.“ Landesschulinspektorin Doris Wagner setzte noch eins drauf und stellte fest, dass Lehrlinge durch die mögliche Kombination Handwerk-Matura sogar besser dran seien als „Nur-Schüler“: „Ihr habt bereits Praxis gesammelt, die anderen aber haben nur die Schulbank gedrückt!“