SHK-Branche kämpft mit Herausforderungen
Mitte Jänner präsentierten die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und die KMU Forschung Austria die aktuellen Entwicklungen im Gewerbe und Handwerk. Die SHK-Branche konnte sich zwar etwas besser behaupten als andere Gewerke, dennoch bleiben auch hier die Probleme spürbar.
Die Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechniker verzeichneten 2024 einen realen Rückgang der Auftragseingänge um 7,2 Prozent. Zwar profitiert die Branche von der Nachfrage nach energieeffizienten Lösungen, doch vor allem im Neubau-Sektor setzt die Schwächephase der Betriebe weiter zu.
Gemischte Ergebnisse im Jahr 2024
Die Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechniker (SHK) konnten sich im Jahr 2024 zwar besser behaupten als andere Gewerke, doch auch hier bleiben die Probleme offensichtlich. Nominell sanken die Auftragseingänge um 4,4 Prozent, real – nach Abzug einer durchschnittlichen Preiserhöhung von 2,8 Prozent – sogar um 7,2 Prozent.
Details nach Geschäftsbereichen:
- Montage Neubau: 52 Prozent der Betriebe meldeten Rückgänge, nur 14 Prozent konnten steigende Auftragseingänge verzeichnen.
- Reparatur und Sanierung: Hier zeigte sich ein positiveres Bild: 38 Prozent der Betriebe berichteten über Zuwächse, während 16 Prozent Rückgänge meldeten.
- Handel: Dieser Bereich war besonders schwach, 54 Prozent der Betriebe meldeten sinkende Zahlen.
Die durchschnittliche Auslastung der Betriebe stieg im vierten Quartal 2024 um 12,7 Prozent auf 14,8 Wochen. Dieser Wert unterstreicht, dass viele Betriebe kurzfristig gut ausgelastet waren – ein Lichtblick in einer ansonsten durchwachsenen Bilanz.
Unsichere Zukunft: Erwartungen für 2025
Für das erste Quartal 2025 bleibt die Branche vorsichtig optimistisch:
- 19 Prozent der Betriebe erwarten eine Steigerung der Auftragseingänge.
- 46 Prozent rechnen mit stabilen Zahlen.
- 35 Prozent gehen von weiteren Rückgängen aus.
Während der Neubausektor weiter schwächelt, bleibt die Nachfrage nach Reparaturen und Sanierungen ein stabilisierender Faktor. Insbesondere energieeffiziente Lösungen
und nachhaltige Gebäudetechniken könnten Wachstumschancen bieten.
Fachkräftemangel bremst Wachstum
Trotz eines geplanten Personalzuwachses von durchschnittlich 2,4 Prozent bleibt der Fachkräftemangel ein zentrales Problem. „Viele Betriebe finden nicht genug qualifizierte Arbeitskräfte, um die Nachfrage zu decken“, erklärte Renate Scheichelbauer-Schuster, Obfrau der Bundessparte Gewerbe und Handwerk. 23 Prozent der SHK-Betriebe planen eine Aufstockung ihrer Belegschaft, während 73 Prozent den aktuellen Personalstand halten wollen. Nur vier Prozent beabsichtigen eine Reduktion.
Bürokratieabbau und gezielte Förderungen
Um die Branche zu entlasten, fordert die WKÖ Maßnahmen wie den Abbau von Bürokratie und gezielte Förderungen. „Eine Reduktion der Berichtspflichten könnte die Betriebe finanziell und zeitlich enorm entlasten“, so Scheichelbauer-Schuster. Darüber hinaus sind Förderprogramme für energetische Sanierungen und innovative Technologien essenziell, um die Wettbewerbsfähigkeit der SHK-Branche langfristig zu sichern.