Mut für den Bau auf der BAU
Die BAU 2025 war ein Erfolg. Die größte Baumesse der Welt war wieder ausverkauft und lockte 180.000 Besucherinnen und Besucher und.
Sie wurde ihrem Ruf als Leitmesse der Bauwirtschaft auch dieses Mal gerecht: Mehr als 180.000 Besucherinnen und Besucher fanden vom 13. bis 17. Jänner den Weg zur BAU 2025 auf das Gelände der Messe München und besuchten die Stände von 2.260 Ausstellern. Damit lag man nur knapp unter den Zahlen des Jahres 2023, als von einer Krise am Bau noch nicht die Rede war. Die Messe war ausgebucht.
Erwartungen übertroffen
„Die Erwartungen für die BAU 2025 waren zu Beginn wegen des konjunkturellen Umfelds gedämpft. Die Resonanz bei Ausstellern und Besuchern ist aber eindeutig positiv“, zieht Messe München-Geschäftsführer Reinhard Pfeiffer eine positive Bilanz: „Die BAU gibt gerade in dieser Zeit Mut und Zuversicht.“
Mut und Zuversicht spiegeln sich auch in den Aussagen der Aussteller wider: „Ich kann dem Jammern in der Bauwirtschaft nicht ganz folgen. 2024 war für uns kein schlechtes Jahr“, meint Andreas Wolf, Geschäftsführer des Bauchemie-Spezialisten Mapei in Österreich. „Ich rechne auch für 2025 wieder mit einem leichten Wachstum – nicht so, wie zu Corona-Zeiten, aber doch.“ Wolf setzt dabei vor allem auf neue Produkte und neue Kundengruppen. Beim Dämmstoff-Anbieter Austrotherm geht man ebenfalls mit positiven Erwartungen in das neue Jahr. „Die Rahmenbedingungen haben sich bereits schrittweise gebessert, im Sommer wird die KIM-Verordnung aufgehoben. Man hört von den Banken, dass sie bereits teilweise mehr Anfragen für Immobilienfinanzierungen erhalten“, sagt Robert Novak, Vertriebs-Geschäftsführer von Austrotherm. „Ab dem zweiten Halbjahr könnte eine gewisse Erholung eintreten. Dann wäre auch für uns ein leichtes Wachstum in 2025 möglich.“
Stabiles Ergebnis
Mit einem stabilen Jahr rechnet Christine Scheib, Teamleitung von Mall Umweltsysteme, ein deutscher Betonfertigteilhersteller, der vor allem im Bereich Regenwasserbewirtschaftung tätig und auch in Österreich stark vertreten ist. Scheib: „Wir haben 2024 immer auf die Delle gewartet – sie kam aber nicht. Wir hatten 2024 ein gutes Jahr und rechnen damit, dass wir das 2025 wiederholen können.“ Das Unternehmen profitiert nicht zuletzt davon, dass es viele kommunale Projekte beliefert. Die sind langfristig und von der Krise im Wohnbau nur zu einem geringen Teil betroffen. Zudem „erhöhen Phänomene wie Themen wie Überhitzung, Trockenheit und Starkregen die Nachfrage nach unseren Produkten“, so Scheib.
Das Thema Nachhaltigkeit spielt beim Zementhersteller Holcim ebenfalls eine große Rolle. Haimo Primas, CEO Holcim (Österreich) GmbH und Holcim Cement CE Holding. “Der Innovationsmotor der Bauwirtschaft läuft 2025 auf vollen Touren für Dekarbonisierung und Effizienzsteigerung, trotz verhaltener Marktentwicklung. Denn dieser Vorsprung bildet unser Fundament für zukünftiges Wachstum.” Und auch der Steinwolle-Dämmstoff-Hersteller Rockwool hat sich der Dekarbonisierung verschrieben: Das Unternehmen will in Österreich vor allem im Bereich der Dämmung unter PV-Anlagen expandieren, in dem man mit der Flachdachplatte Solarrock am Markt vertreten ist. „Wir haben in Österreich eine sehr gute Basis, um weiter zu wachsen. Wir haben im Vorjahr die Produktionskapazität deutlich erhöht, um die hohe Nachfrage in Österreich bedienen zu können“, erläutert Marketing Direktor Axel Stotz.
Beim oberösterreichischen Schalungs- und Gerüstexperten Ringer schaut man gespannt auf 2025. Man erwartet, dass der heimische Wohnbau nach der Schockstarre im Laufe des Jahres 2025 wieder anziehen wird. „Der Markt ist derzeit kein Selbstläufer. Man muss sich um jedes Projekt bemühen“, sagt Markus Ringer, Eigentümer und Vertriebsleiter Österreich. „Aber wir gehen davon aus, dass wir uns heuer gegenüber dem Vorjahr steigern können. Das große Interesse auf der BAU war jedenfalls vielversprechend.“
Der deutsche Bausoftware-Konzern Nemetschek Group setzt für sein weiteres Wachstum stark auf Künstliche Intelligenz (KI). Der Konzern präsentierte auf der BAU seinen „AI Assistant“. Er wird sowohl in der hauseigenen Software Allplan als auch in Archicad von Graphisoft integriert. Yves Padrines, CEO der Nemetschek Group: „AI liefert einen starken Impact auf wichtige Trends: Interoperabilität, digitale Zwillinge, Nachhaltigkeit. Diese Trends können mit der Kraft von AI beschleunigt werden.“