Glasproduktion

Patentierter Fertigungsprozess für Ultradünnglas

03.02.2025

Auf der glasstec 2024 hat Glaston ein innovatives Fertigungsverfahren für Isolierglas-Einheiten mit Dünnglas vorgestellt.

Vor über 30 Jahren hat Glaston die TPS-Isolierglas-Technologie (kurz: Thermo Plastic Spacer) auf den Markt gebracht. Auf der Messe glasstec 2024 hat das Unternehmen nun ein neues Fertigungsverfahren für Warme-Kante-Isolierglas-Einheiten mit Dünnglas vorgestellt.
Die Entwicklung dieser energieeffizienten, dünnen Dreifach-TPS-IG-Einheiten erforderte laut Glaston die Überwindung erheblicher technischer Herausforderungen. “Herkömmliche Methoden zur Fertigung dieser Dreifach-Isolierglas-Einheiten mit einem bis zu 0,5 mm ultradünnen Mittelglas haben sich als ungeeignet erwiesen”, sagt Uwe Risle, Leiter Produktmanagement Isolierglas bei Glaston. “Deshalb haben wir eine neuartige Produktionstechnologie entwickelt, die seit Herbst 2024 patentiert ist. Dieser Ansatz verändert den Prozess vollständig, minimiert die Belastung des dünnen Mittelglases und reduziert das Bruchrisiko.”

Patentierter Prozessablauf

Die Glaston TPS-Technologie spielt bei der Produktion dieser dünnen Isolierglas-Einheiten eine entscheidende Rolle. “Durch die Gewährleistung außergewöhnlich hoher Isolationswerte und Gasdichtigkeit verbessert sie die Leistung dieser IG-Einheiten messbar”, erklärt Uwe Risle. Darüber hinaus reduziert das vollständig automatisierte System den Bedarf an manueller Handhabung – ein wesentlicher Faktor angesichts der Empfindlichkeit von Dünnglas.
“Mit dieser Fertigungslinie ist eine maximale Flexibilität für herkömmliche und Dünnglas-TPS-IG-Einheiten garantiert, und das auch im Mischbetrieb”, ergänzt Uwe Risle. Alle Stationen innerhalb der Linie verfügen über optimale Einstellungen für die Verarbeitung des bis zu 0,5 mm dünnen Mittelglases. Durch den Versatz und die vollständige Einbettung in den thermoplastischen Abstandhalter und in die Sekundärversiegelung ist das dünne Mittelglas immer gut geschützt.
Konventionelle Glasdicken lassen sich auf dieser TPS-Linie durch den Einsatz von zwei Zusammenbau-Automaten inklusive Gasfüllung im Hochgeschwindigkeits-Modus produzieren. Gemäß Glaston Formenkatalog ist eine große Formenvielfalt gewährleistet bis hin zu modernen Vierfach-IG-Einheiten mit Dünnglas.

Der TPS-Applikator der Isolierglas-Linie von Glaston. Foto: Glaston
Der TPS-Applikator der Isolierglas-Linie von Glaston. Foto: Glaston

Energieeffiziente Isolierglas-Einheiten mit Dünnglas

Dreifach-TPS-IG-Einheiten mit einem bis zu 0,5 mm dünnen Mittelglas sind deutlich leichter als konventionelles Dreifach-Isolierglas und bieten eine Hochleistungsverglasung im schlankeren, effizienteren Paket. Diese Einheiten bieten bis zu 20 % bessere U-Werte als herkömmliche Zweifach-Verglasungen – und lösen gleichzeitig die Probleme der Dicke und des Gewichts.
Das TPS-Dünnglas-Isolierglas eignet sich besonders gut für den Einsatz in Wohngebäuden, sowohl bei Neubauten als auch bei Renovierungen. Bei Neubauten vereinfacht ihr geringes Gewicht den Transport und die Installation. Und funktionale Probleme wie die Schließprobleme bei schweren Schiebefenstern können beseitigt werden.
“Besonders bei Renovierungen sind dünne Dreifach-TPS-IG-Einheiten von Vorteil”, sagt Uwe Risle. “Sie bieten nicht nur eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber weniger energieeffizienten Zweifach-IG-Einheiten, sondern passen durch die reduzierte Paketdicke auch perfekt in vorhandene Fensterrahmen – eine ideale Lösung für einfache Fenster-Upgrades.” Darüber hinaus verfügt dünneres Glas über eine höhere Lichtdurchlässigkeit und für die Herstellung wird deutlich weniger Rohmaterial benötigt.
So lässt sich für viele Hausbesitzer*innen und Bauherr*innen durch die Kombination aus weniger Rahmenkonstruktion und niedrigerem U-Wert eine höhere Rendite erzielen. “Dreifach-TPS-IG-Einheiten mit einem bis zu 0,5 mm dünnen Mittelglas sind ein wahrer Game-Changer in der Glasbranche und leisten einen wertvollen Beitrag, die wachsende Nachfrage nach energieeffizienteren Häusern zu decken”, ist Uwe Risle überzeugt.

Weitere Infos findet man hier.
(bt)

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