Baumaschinen

Die Vernetzung der Baumaschinen

04.03.2025

Baumaschinen werden immer vernetzter. Damit wird die Arbeit erleichtert, die Wartung vereinfacht oder die Gefahr von Unfällen reduziert – kein Zufall, dass dieser Trend bei der Baumaschinenmesse Bauma 2025 in München zu den großen Themen gehört.

Effizienter, transparenter, nachhaltiger: Digitalisierung und Vernetzung gelten als wichtige Maßnahmen, die dabei helfen sollen, die großen Herausforderungen der Bauwirtschaft in den Griff zu bekommen. Es ist daher kein Zufall, dass die Vernetzung zu den Leitthemen auf diesjährigen Baumaschinen-Messe Bauma gehört. Die Bauma, die sich selbst als „Weltleitmesse“ für Baumaschinen, Baustoffanlagen, Bergbaumaschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte sieht, findet vom 7. bis 13. April auf dem Münchner Messegelände statt.

Mehr Effizienz durch Vernetzung

Beim vernetzten Bauen werden digitale Technologien und Kommunikationssysteme in den Bauprozess integriert. Das dient dazu, die Zusammenarbeit und die Effizienz zu verbessern. Ein anschauliches Beispiel: Anbaugeräte liefern Prozessdaten und kommunizieren mit den jeweiligen Trägergeräten. Damit diese Verständigung auch herstellerübergreifend funktioniert, ist eine einheitliche digitale Sprache erforderlich.

Den Grundstein hierfür legte das „MIC 4.0 BUS-Protokoll“, das bei der letzten Bauma im Jahr 2022 mit dem Innovationspreis im Bereich Digitalisierung ausgezeichnete worden ist. Dieses Protokoll ist inzwischen mit hoher funktionaler Sicherheit in seiner Version 1.0 frei nutzbar. Die Vorteile des gemeinsamen, universellen Protokolls sind enorm: Das Trägergerät erkennt sofort, welches Anbaugerät eingesetzt werden soll, welche Parameter es zur Funktion benötigt und ob es für einen Einsatz an dieser Maschine überhaupt geeignet ist.

„Damit lassen sich nicht zuletzt Unfälle durch nicht korrekt verschlossene Schnellwechseleinrichtungen, ungeeigneten Hydraulikdruck oder grundsätzlich falsch dimensionierte Anbaugeräte zuverlässig vermeiden“, meint Darius Soßdorf, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft MIC 4.0 beim Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). Der AG gehören Hersteller von Baumaschinen und Sensoren, Softwareunternehmen sowie Baufirmen an.

Durch die fortschreitende Digitalisierung der Baumaschinen erhalten die Anwender immer mehr und immer größere Datenmengen. Sie zeigen ihnen nicht nur den Zustand der Maschinen an, sondern liefern auch wertvolle Informationen zu deren Leistung und Arbeitsqualität. So lassen beispielsweise auf Basis von aktuellen Verbrauchsdaten effizientere Tankrouten erarbeiten, und mit einer exakten Erfassung der jeweiligen Auslastung kann der Maschineneinsatz optimiert werden.

Dass der Informationsfluss hierbei keine Einbahnstraße von der Maschine zum Bediener sein muss, zeigt eine neue Funktion des Telematiksystems des Herstellers Bobcat. Hierbei lässt sich der Motor von Radladern, Minibaggern & Co. vom Nutzer mit wenigen Klicks ferngesteuert deaktivieren – und auch wieder aktivieren. Das beugt unbefugter Nutzung und Diebstahl vor, was sich unter anderem in niedrigeren Versicherungsprämien niederschlagen kann.

Auf Basis digitaler Informationen können auch weniger erfahrene Maschinenführer – Stichwort Fachkräftemangel – leichter Fehler und Unfälle vermeiden und sehr gute Arbeitsergebnisse erzielen. Der Baumaschinenhersteller Develon, früher als Doosan Construction Equipment bekannt war, bietet zusammen mit dem Vermessungsspezialisten Leica Geosystems seit kurzem für eines seiner Raupenbagger-Modelle eine 3D-Maschinensteuerung als Nachrüstoption an. Dabei werden Entwurfsdaten sowie Echtzeit-Angaben für Ab- oder Auftrag auf der Bedieneinheit in der Fahrerkabine angezeigt, sodass der Fahrer die Baggerarbeiten genau nach dem Referenzmodell durchführen kann.

Eine große Rolle bei der Digitalisierung von Baumaschinen spielen Sensoren, Sie sind vor allem für den Aufbau von Assistenz- und Autonomiesystemen unerlässlich. Sensoren registrieren beispielsweise die Ausleger- und Schaufelposition, dienen dem Fluidmanagement oder helfen, strukturelle Belastungen und Schäden zu erkennen. Zu den größten Herausforderungen für den Einsatz von Sensortechnologien in der Baumaschinenbranche zählt das oft raue Arbeitsumfeld. Deshalb entwickeln Hersteller wie das deutsche Unternehmen Baumer, das sich auf Sensoren für Baumaschinen spezialisiert hat, sehr robuste Sensoren, die speziell für den Einsatz in mobilen Maschinen gedacht sind. Besondere Material-, Konstruktions- und Testkonzepte stellen sicher, dass die zur Digitalisierung benötigten Daten auch unter härtesten Einsatzbedingungen fließen.

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