Bis ins Detail verliebt
Hochwertiges Handwerk, kreative Planung und Zeitlosigkeit vereinen sich in Sophie Stücklers Meisterstück „Ein Stück Bar“.


Foto: Christian Hemmelmeir
Das Meistermöbel „Ein Stück Bar“ von Sophie Stückler aus Reichenfels ist ein Bar-Möbel in Amerikanischer Nuss und gebleichter, weiß gefärbter Riegelahorn, bestehend aus Korpus und Fußgestell. Es bietet „eine durchdachte Funktionalität und ästhetische Raffinesse bis ins Detail, verbunden mit handwerklicher Präzision“, so die Jury der Tischlermeister-Galerie, die das Werk zum zweitbesten Meisterstück Österreichs 2024 kürte. Die Bar bietet Platz für neun Flaschen und schafft durch den getönten, indirekt beleuchteten Spiegel an der Rückwand eine interessante optische Tiefenwirkung. Die sich nach unten verjüngten Füßen verleihen dem Fußgestell eine zierliche und elegante Anmutung. Der Tablar-Auszug, mit Linoleum belegt, ermöglicht einfaches Reinigen, während die klassisch geführte, gezinkte Lade und das passende Tablett zusätzliche praktische Elemente darstellen.
Durchdachte Materialwahl
„Als Trägermaterial habe ich mich für Pappelsperrholzplatten entschieden, weil es ein leichter und hochwertiger Plattenwerkstoff ist. Um ein Verziehen zu unterbinden, habe ich mehrere Platten kreuzweise auf die gewünschte Stärke zusammengeleimt“, erklärt Sophie Stückler, die ihre Meisterprüfung am Wifi Kärnten Technikerzentrum in Klagenfurt ablegte, die Materialwahl. Furniert ist der äußere Korpus mit gebleichter und weiß durchgefärbter Riegelahorn. Das Besondere an diesem Furnier ist die wellig schimmernde Oberfläche, welche sie durch den Riegel erhält. Um ein Vergilben

Foto: Helmut Laufenböck
zu vermeiden, wurde die furnierte Oberfläche nach zweimaligem Grundieren patiniert und dann deckend lackiert. Durch das Zusammenspiel mit Amerikanischer Nuss – im Inneren als Furnier, für das Fußgestell massiv eingesetzt – entsteht ein spannender Kontrast, der für ein optisches Aha-Erlebnis sorgt.
Ein Geheimnis bleibt
„Eine der Besonderheiten ist meine Detailverliebtheit. Man erkennt sie an meinem Logo vorne in den Fronten, wobei diese genau nach dem Goldenen Schnitt geteilt wurden. Außerdem gibt es innen an beiden Türen Halterungen für Sekt- und Schnapsgläser. Im Korpus

Foto: Christian Hemmelmeir
befindet sich auch eine ausgefräste Weinglas Halterung, welche stirnseitig nicht sichtbar ist. Beim Gestell hat der abgesetzte Zapfen sowohl eine optische als auch eine konstruktive Funktion. Darüber hinaus gibt es noch ein Geheimbox, dessen Versteck allerdings nicht gleich verraten wird“, so die Tischlermeisterin.