Glasbläserei mit moderner Aluminiumhaut
Das Studio Comploj vereint altes Handwerk und moderne Architektur. Mit einer Fassade und einem Dach aus Aluminium wird die Glasbläserei zu einem markanten Highlight in Wien.

Seit fast 20 Jahren ist der Glasbläser Robert Comploj mit seinem Team im Bereich der Glasgestaltung tätig und entwirft Designobjekte aus Glas. Für das Studio in Wien entwickelten die Architekt*innen Alfred Berger und Tiina Parkkinen von Berger+Parkkinen Architekten ein dreiteiliges Ensemble, bestehend aus dem Umbau einer benachbarten ehemaligen Autowerkstatt, einem Anbau als Verkaufs- und Galerieraum und dem Wiederaufbau eines kleinen Bestandsgebäudes, das als Wohnhaus genutzt wird. So entstanden auf 566 Quadratmeter Grundfläche beeindruckende 760 Quadratmeter Nutzfläche.

Kunst, Handwerk und Leben
“Studio Comploj funktioniert wie ein kleines Dorf. Es bietet Raum für Lebensalltag, Handwerk und Gewerbe, Wohnen, Gäste, Gemeinschaft, Garten und Erholung”, veranschaulichen es die Architekt*innen. Die Glasbläserei von Robert Comploj ist dabei der zentrale Kern des Gebäudes. “Die Esse der Glasbläserei – der große Brennofen mit ausladender Metallhaube – ist in der Mitte des Studios ein zentraler Ort der Begegnung”, so die Architekt*innen.

Ensemble mit gemeinsamer Materialsprache
Die drei Gebäude des Studios sind durch eine gemeinsame Materialsprache verbunden. “Prefalz” an Fassaden und Dächern wird in verschiedenen Texturen und Ausmaßen variierend eingesetzt. Die Fassade des Wohn- und Gästehauses ist vollständig mit “Prefalz” bekleidet. Die über Fassade und Dach laufenden Scharen bilden ein regelmäßiges, lineares Muster und wirken wie eine schützende Haut. Besonders die Details an der Giebelfassade lassen den Baukörper modern wirken, da auf Überstände oder markante Profilabschlüsse verzichtet wurde.

Ein Gespür für professionelle Projekte
Der Familienbetrieb Bauspenglerei Alexander Pfeifer übernahm die Metallarbeiten und die Sanierung des Bestandsgebäudes. Hierbei wurde die Dach- und Fassadenfläche mit insgesamt rund 1.500 Quadratmeter “Prefalz”-Aluminium bekleidet. “Ein Gespür, ob ein Projekt gut und professionell ist, muss man schon mitbringen, wenn man beste Arbeit leisten will”, so Alfred Fritz, der die Projektkoordination sowie Detailplanung und Bauaufsicht verantwortete.
Besonders stolz ist Fritz auf die exakte Ausführung der hinterlüfteten Fassadenelemente: “An der Traufe ist das Zuluftgitter hinter der Rinne angebracht und die Luft wird über die Firstlüftung abgeleitet. Dass diese Details kaum ins Auge fallen, ist dem Montage- und Detailgeschick der Spengler*innen zu verdanken.”
Besondere Details wie die rhombenförmigen Teile aus “Falzonal”, die die Giebel zieren, und die Verwendung von “Prefabond”-Streifen, die die Loggien optisch integrieren, unterstreichen die technische Raffinesse des Projekts. “Für mich ist die technische Funktionalität entscheidend, da sie die Grundlage für die Langlebigkeit und Sicherheit bildet”, erklärt Fritz, der sich für den Spenglerberuf entschied, weil die Kombination aus kreativem Denken und präzisem Handwerk täglich gefordert ist.
(bt)