Regenwassermanagement für klimaresiliente Städte
Aco, ÖGLA und Optigrün luden zu einem Austausch für Expert*innen aus Architektur, Stadtplanung und Bauwirtschaft und stellten nachhaltige Lösungen für den Umgang mit Regenwasser und zukunftsweisende Konzepte für klimaresiliente Städte vor.

Der Klimawandel ist deutlich spürbar: Extremwetterereignisse wie Überhitzung und Hochwasser haben die letzten Jahre geprägt. Besonders Städte sehen sich mit ständig wachsender Flächenversiegelung konfrontiert. Der richtige Umgang mit Regenwasser gewinnt daher immer mehr an Bedeutung. Deshalb ging heuer das Fachseminar für Regenwassermanagement in die zweite Runde. Aco, ÖGLA und Optigrün luden zu einem Austausch für Expert*innen aus Architektur, Stadtplanung und Bauwirtschaft und stellten nachhaltige Lösungen für den Umgang mit Regenwasser und zukunftsweisende Konzepte für klimaresiliente Städte vor. Auch in diesem Jahr war das Interesse groß: Rund 300 Teilnehmende besuchten das Fachseminar für Regenwasser, das in Wien, Linz und Graz heuer zum zweiten Mal stattfand.
Flexibilität in der Stadtplanung
Die Veranstaltung wurde von Stephanie Drlik, Geschäftsführerin ÖGLA, mit einem spannenden Vortrag über den Bedarf, unsere Lebensräume an den Klimawandel anzupassen, eröffnet. Die Bedrohung durch den Klimawandel und die aktuellen geopolitischen Umstände verdeutlichen die komplexen Umbrüche, in denen wir uns befinden. Aber Umbrüche bieten auch Chancen, wie sie in ihrem Vortrag betonte: „Auch wenn es sich manchmal nicht so anfühlt – die Menschen nehmen den Klimawandel ernst und wollen handeln. Das ist das Gute an Krisen – sie bieten auch immer neue Chancen“. Um insbesondere Städte klimafit zu planen, sei vor allem ein Aspekt wichtig: Flexibilität. Man müsse bereit sein, die Strategien immer wieder neu zu evaluieren, zu überdenken und sie kontinuierlich anzupassen. Manche Gesetze oder Maßnahmen aus dem neuen Regierungsprogramm können für die nächsten fünf Jahre gut funktionieren, manche für die nächsten zehn Jahre. Ein ganzheitlicher Ansatz ist das Um und Auf, um das Silo-Denken zu überwinden. Für die Planung und Gestaltung von klimaresilienten Städten nennt sie das Schlagwort “Nature positivity” – denn bei Begrünung von urbanen Lebensräumen gilt “mehr ist mehr”.
Vom Sammeln bis zur kontrollierten Ableitung
Die zunehmende Urbanisierung stellt unsere Umwelt vor neue Herausforderungen. Es bedarf daher langfristiger Lösungen, die wertvolle Ressourcen wie Regenwasser besonders schonend und fachgerecht in den natürlichen Zyklus zurückbringen. Aco, Experte für Entwässerungslösungen, betrachtet Regenwassermanagement als ganzheitlichen Kreislauf und sieht die wesentlichen Aufgaben im Zuge einer geordneten Wasserwirtschaft in den Aufgaben des kontrollierten Sammelns, der Reinigung sowie der Versickerung und kontrollierten Ableitung. Die Aco-Experten Lorenz Bouvier, Stefan Wiltsche und Markus Spörk zeigten auf, wie diese Prozesse in städtischen Bereichen, wo natürliche Versickerungsprozesse limitiert sind, durch den Aco “WaterCycle” nachgebildet werden können.
Der Aco “WaterCycle” ist auf urbane Räume mit hoher Flächenversiegelung ausgelegt und sorgt dafür, dass Flächen im öffentlichen Raum auch bei Starkregen und großen Abwassermengen nutzbar bleiben. Zusätzlich übernimmt er einen wichtigen Aspekt der Nachhaltigkeit: Die notweniger Vorreinigung. Der Einsatz von technischen Filtern unter der Oberfläche wirkt wesentlich platzsparender als traditionelle Lösungen wie Grünmulden. Ein technischer Filter reinigt das Wasser von partikular gebundenen Schadstoffen, Schwermetallen und Leichtflüssigkeiten in einem unterirdischen, glasfaserverstärkten Kunststofftank. Durch ihn können Flächen im Verhältnis von 1:250 zu entwässern – das bedeutet, dass für 1 m2 Filterfläche 250 m2 versiegelte Fläche entwässert werden können. Mit der so entstandenen Nutzfläche kann beispielsweise mehr Platz für Beschattung oder das Schwammstadtprinzip geschaffen werden.
Basierend auf der ÖNorm EN 1433 hat Aco unterschiedlichste Rinnen entwickelt, die sich je nach Belastung, Einsatzbereich, Abwassermenge und Designansprüche einsetzen lassen.
(bt)
