Die Bauleistung der gemeinnützigen Bauvereinigungen sank 2024 um neun Prozent, gesetzliche Mietpreisdeckel verschärfen laut Verband die Investitionslage zusätzlich.
Pressenkonferenz zur Baubilanz 2024 der GBV am 9. April 2025 im Presseclub Concordia
Die gemeinnützigen Bauvereinigungen (GBVs) verzeichnen für das Jahr 2024 einen erneuten Rückgang ihrer Bauleistung. Wie der Verband bekannt gibt, wurden 14.000 Wohneinheiten fertiggestellt – das entspricht einem Minus von neun Prozent gegenüber dem Vorjahr und einem Rückgang von 16 Prozent im Vergleich zum Zehnjahresdurchschnitt.
Politische Eingriffe erschweren Wachstum
Als Gründe nennt der Verband hohe Baukosten, fehlende leistbare Grundstücke, sinkende Wohnbauförderungen sowie hohe Zinsen. Zusätzlich erschweren gesetzliche Eingriffe wie das 3. und 4. Mietrechtliche Inflationslinderungsgesetz (MILG) Investitionen. Diese Maßnahmen führen laut Verband im Zeitraum 2024 bis 2027 zu Einnahmeverlusten von insgesamt 865 Millionen Euro. Allein durch das 4. MILG würden den Bauvereinigungen in drei Jahren rund 150 Millionen Euro entgehen, was den Neubau von jährlich etwa 700 leistbaren Wohnungen verhindert.
Steigende Temperaturen und mehr Sonnentage erfordern angepasste Bauweisen. Damit der Komfort nicht auf der Strecke bleibt, sind Fenster und Glasfassaden...
Regionale Unterschiede
Regional zeigt sich ein uneinheitliches Bild: Während Salzburg (plus 39 Prozent) und Tirol (plus 70 Prozent) deutliche Steigerungen verzeichnen, gab es in Niederösterreich (minus 34 Prozent) und Kärnten (minus 48 Prozent) starke Rückgänge. Im Bereich der Sanierung blieb die Zahl der thermischen Sanierungen mit 6.800 Einheiten stabil. Der Tausch fossiler Heizsysteme auf klimafreundliche Alternativen stieg auf 6.570 Einheiten – ein Plus von rund zehn Prozent.
Ausblick 2025: Tiefpunkt bei Neubauleistung
Für 2025 erwartet der Verband mit 11.000 bis 12.000 Fertigstellungen einen Tiefpunkt bei der Neubauleistung. Erste Signale deuten jedoch auf einen möglichen Aufwärtstrend ab 2026 hin. Was es jetzt brauche, seien dringende Maßnahmen um die Produktion von leistbaren Wohnungen anzukurbeln.
Das Jahr 2025 wird voraussichtlich mit 11.000 bis 12.000 Fertigstellungen einen neuen Tiefpunkt bei der Neubauleistung markieren. Damit dürfte aber die Talsohle durchschritten sein. Baubewilligungen und erwartete Spatenstiche zeigen vorsichtig nach oben, sodass ein leichter Aufwärtstrend für 2026 erkennbar ist“, so Klaus Baringer.
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