Gemma Bauma!
Vom 7. bis 13. April 2025 lockt die Bauma baumaschinenbegeisterte nach München. Die Mega-Messe ist auch diesmal ausverkauft – trotz der Krise am Bau. Die wichtigsten Themen: Produktivität steigern durch Digitalisierung und Nachhaltigkeit.

Der Countdown läuft: In wenigen Wochen startet in München die Bauma – die Messe der Superlative, die sich selbst als „Weltleitmesse“ für Baumaschinen, Baustoffmaschinen, Bergbaumaschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte sieht. Die Zahlen sprechen für sich: Vom 7. bis 13. April werden mehr als 3.500 Aussteller aus 57 Ländern auf 614.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche ihre neuesten Maschinen, Technologien und Innovationen präsentieren.
Ausverkauft trotz Krise
Die Nachfrage nach Ausstellungsfläche ist auch 2025 hoch. Die Bauma ist ausverkauft – trotz der veritablen Krise, in der sich die Bauwirtschaft derzeit befindet. Dabei hat die internationale Beteiligung laut Veranstalter Messe München vor allem aus Asien spürbar zugenommen: speziell aus Indien, Japan, China, Taiwan und Korea. Aber auch Europa bleibt mit einer starken Beteiligung präsent. Deutschland stellt beim Heimspiel weiter die größte Ausstellergruppe vor Italien an zweiter Stelle. „Das unverändert hohe Interesse an der Bauma unterstreicht die weltweite Bedeutung“, meint Stefan Rummel, Geschäftsführer der Messe München. „Die Bauma ist und bleibt der Herzschlag der Branche und wird auch im herausfordernden Marktumfeld 2025 wichtige Impulse setzen.“
Einer der rund 3.500 Aussteller ist der Schalungsanbieter Doka. Er will auf der Messe der Superlative mehr als 40 innovative Produkte und Lösungen präsentieren, die Kunden unterstützen sollen, ihre Produktivität zu steigern. „Wir können die Zukunft nicht mit den Methoden von gestern gestalten“, sagt Robert Hauser, CEO von Doka. „Die Bauwirtschaft steht vor enormen Herausforderungen – vor allem muss sie ihre Produktivitätsrate signifikant steigern. Durch neue Technologien und vor allem durch die konsequente Digitalisierung des gesamten Schalungsprozesses wollen wir echten Mehrwert schaffen.“
Das Thema Produktivitätssteigerung durch Digitalisierung steht auch bei den Baumaschinenherstellern ganz weit oben auf der Prioritätenliste. Der südkoreanische Hersteller Develon wird auf der Bauma einen Bagger der 22-Tonnen-Klasse präsentieren, der vollständig autonom auf der Baustelle arbeiten kann – dank intelligenter Sensorik und 3D-Steuerung. Mark Glesius, Sales Manager von Develon für die DACH-Region: „Technisch gesehen ist das Gerät bereit für die Serienproduktion. Nun müssen noch die gesetzlichen Bedingungen geklärt werden. Dann kann es auf den Markt kommen.“
Der auf Kompaktmaschinen spezialisierte Hersteller Bobcat wird auf der Bauma erstmals seine neuen Minibagger in der Klasse von einer bis zwei Tonnen dem geneigten Fachpublikum vorführen. Das Herzstück der neuen Geräte ist laut Bobcat ein „hochmoderner Antriebsstrang mit einem robusten, verbesserten Motor“. Auf das Besondere weist Kommunikationschef Lukas Jungbauer hin: Der Motor „ist nahtlos mit einer Load-Sensing-Pumpe zusammen mit einem Closed-Center Hydrauliksystem und Durchflussverteilung integriert“. Das sorgt für mehr Effizienz und ermöglicht dem Fahrer, mehrere Funktionen gleichzeitig zu bedienen – dazu gehören Fahren, Schwenken und Heben. „Das ist ein großer Fortschritt bei Minibaggern. Normalerweise wird diese Technik nur in größeren Baggern eingebaut“, so Jungbauer.
Der Salzburger Kranhersteller Palfinger setzt laut CEO Andreas Klauser auf ein „Komplettpaket aus Produkten, digitalen Lösungen und Services, die in Kombination ein optimales Ergebnis ergeben“. Das Unternehmen will auf der Bauma seine neuesten Innovationen präsentieren, die „das Potenzial einer nahtlosen Verbindung aus Hardware und Software“ zeigen. Dazu gehören eine Reihe Service-Highlights, die den Kunden die Arbeit erleichtern sollen – darunter „Palfinger Connected“, eine digitale Plattform für effizientes Flottenmanagement, die durch die Analyse von Maschinendaten und Nutzungsinformationen eine möglichst hohe Betriebszeit ermöglicht.
Ein weiteres wichtiges Schlagwort, das auf der Bauma 2025 eine große Rolle spielt, ist die Nachhaltigkeit. Es gibt kaum einen Aussteller, der sich diesem Thema nicht in der ein oder anderen Form widmet. Wacker Neuson hat „Zero Emission“ zu einem strategischen Geschäftsfeld erklärt. Das Unternehmen bietet eine ganze Palette von elektrisch betriebenen Maschinen an – vom Stampfer über Rüttelplatten bis zum Bagger. Im laufenden Jahr wird man zwei weitere Elektrobagger auf den Markt bringen.
Bei Zeppelin Rental Österreich liegt der Fokus unter anderem auf nachhaltiger Technik aus dem „Eco Rent-Programm“. Dazu gehört der neue CAT 906e, der erste vollelektrische Radlader von Caterpillar. Und man präsentiert Lösungen für eine umweltschonende, mobile Baustromversorgung. Senior Pressereferentin Cornelia Landes: “Wir zeigen, dass wir für jedes Projekt die passende Technik mit der für den jeweiligen Einsatz optimalen Antriebstechnologie bereithalten.”
Der schwedische Hersteller Husqvarna wird auf der Bauma seine neuesten Elektrifizierungs- und Akkuprodukte für die Pace- und Bli-X-Plattformen vorstellen und demonstrieren, „dass es bereits möglich ist, einen Auftrag ausschließlich mit Elektrogeräten auszuführen“, so Sebastian Poccard, verantwortlich für Sales & Service bei Husqvarna Constructions.
Das Thema Nachhaltigkeit haben auch die Schalungsanbieter im Blick, die auf der Messe zahlreich vertreten sind (siehe den Kasten „Schalungsanbieter auf der Bauma“). „Nachhaltigkeit ist bei uns ein sehr großes Thema“, meint Jan Skipka, Head of Technical Projects Team Export bei Paschal. Das Unternehmen wird auf der Messe eine neue Version seiner Leichtbauschalung zeigen, die vollständig aus Aluminium besteht. Der Vorteil für die Arbeiter, die die Schalung transportieren und mit ihr arbeiten müssen: eine weitere deutliche Reduktion des Gewichts. „Wiegt eine bestehende Leichtbauschalung mit den Maßen 150 mal 90 Zentimeter 41 Kilogramm, so kommt die neue Alu-Version in der Ausführung 150 mal 75 nur mehr auf 23 Kilogramm“, erläutert Skipka.
Der oberösterreichische Schalungsanbieter Ringer setzt ebenfalls auf Gewichtsreduktion: Ringer stellt auf der Bauma eine neue gewichtsoptimierte „All-in-One“-Verstrebung für sein bewährtes Doppelgeländer-Gerüst. „Diese Neuentwicklung spart 20 Prozent Gewicht. Durch den Verzicht auf zusätzliche Horizontal- und Vertikalstreben wird das Handling noch einfacher und effizienter. Das optimierte Design ermöglicht zudem eine schnellere und sicherere Montage“, so das Unternehmen.