Studie

Leichtbau bleibt ökonomisches Schwergewicht

Eine aktualisierte Studie der Austrian Advanced Lightweight Technology (A2LT) und der sparte.industrie der Wirtschaftskammer OÖ (WKOÖ) zeigt, dass der Leichtbau in Österreich eine wachsende wirtschaftliche Rolle spielt. Laut den neuesten Zahlen generiere der Sektor eine direkte Wertschöpfung von 11,9 Milliarden Euro und sichere 181.400 Arbeitsplätze.

Die Leichtbauplattform A2LT hat gemeinsam mit der sparte.industrie der WKOÖ eine neue Studie veröffentlicht, die die ökonomische Bedeutung des Leichtbaus in Österreich bestätige. Während die erste Untersuchung von 2019 bereits auf die Relevanz des Sektors hinwies, würden die aktualisierten Daten von 2022 eine weitere Zunahme der wirtschaftlichen Effekte zeigen. Erstmals habe die Studie auch die regionalwirtschaftliche Bedeutung des Leichtbaus in den Bundesländern berechnet.

Drei Männer sitzen bei einer Pressekonferenz.
Pressekonferenz: Josef Schachner-Nedherer, Robert Machtlinger und Martin Bergsmann teilen ihre Gedanken zur Studie. © Cityfoto / Roland Pelzl

Leichtbau als wichtiger Wirtschaftsfaktor

Der Studie zufolge trage der Leichtbau in Österreich direkt 11,9 Milliarden Euro zur Wertschöpfung bei. Unter Berücksichtigung von Vor- und Nachlaufprozessen steige dieser Wert auf insgesamt 20,3 Milliarden Euro. Auch die Beschäftigungseffekte sind erheblich: Rund 113.000 Arbeitsplätze würden unmittelbar mit dem Leichtbau zusammenhängen. Anders ausgedrückt: Jeder 44. Arbeitsplatz habe einen unmittelbaren Leichtbaubezug. Würde man sämtliche vom Leichtbau betroffenen Arbeitsplätze betrachten, steige die Zahl auf 181.400 Jobs.

Ein rotes Balkendiagramm mit vier Balken.
Mit jedem im Leichtbau erwirtschafteten Euro werden
österreichweit weitere 0,70 Euro Wertschöpfung in der vor- und nachgelagerten
Wertschöpfungskette ausgelöst. © iföw

Regionale Hotspots: Oberösterreich und Steiermark

Besonders hohe wirtschaftliche Effekte zeige laut Studie der Leichtbau in Oberösterreich und der Steiermark. Dort betrage der direkte Anteil an der regionalen Wirtschaftsleistung 4,57 Prozent, beziehungsweise 4,54 Prozent. In absoluten Zahlen entspreche das einer Wertschöpfung von 3,1 Milliarden Euro in Oberösterreich und 2,3 Milliarden Euro in der Steiermark. Dieser Trend würde sich auch an den Beschäftigungsanteilen widerspiegeln: Oberösterreich sei jenes Bundesland, mit den meisten Erwerbstätigen in diesen Sektor.

Österreichkarte mit Balkendiagrammen.
Die höchsten Anteile an den Erwerbstätigen findet man in Oberösterreich und in der Steiermark. © GeoNames / Microsoft / TomTom / A2LT / WKOÖ

„Wie zu erwarten, ist die ökonomische Bedeutung des Leichtbaus in Oberösterreich und in der Steiermark besonders hoch. Dort sind Metallerzeugung, -bearbeitung sowie Maschinen- und Fahrzeugbau bedeutende Wirtschaftsbranchen“, sagt Martin Bergsmann, Technologiesprecher der sparte.industrie der WKOÖ.

Schlüsseltechnologie für Wirtschaft und Umwelt

Leichtbau steigere die Effizienz von Windrädern, reduziere den Materialverbrauch im Bauwesen sowie den Treibstoffbedarf von Autos und Flugzeugen. Die aktuelle Studie hebt hervor, dass Leichtbau Kosten senke, Ressourcen schone und CO₂-Emissionen reduziere. Die wirtschaftliche Bedeutung des Sektors in Österreich ist laut Studie seit 2019 gewachsen, ebenso die Beschäftigtenzahlen. In Österreich erkenne man die wirtschaftliche Rolle des Leichtbaus und setze daher auf ein breit gefächertes Angebot an Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten – angefangen von der Lehre über HTLs bis hin zu Hochschulen.

Fünf Männer im Anzug posieren für ein Pressefoto und lächeln.
Von links: Wolfgang Bohmayr von A2LT, Manager Kunststoff-Cluster, Business Upper Austria, Martin Bergsmann, Technologiesprecher sparte.industrie der WKOÖ und CEO bei Hueck Folien, Robert Machtlinger, CEO bei Facc, Florian Danmayr von A2LT, Manager Automobil-Cluster, Business Upper Austria, sowie Josef Schachner-Nedherer von Business Upper Austria, Automobil-Cluster. © Cityfoto / Roland Pelzl

Angesichts der wirtschaftlichen Lage sei die zukünftige Entwicklung des Leichtbaus jedoch schwer einzuschätzen. „Abzuwarten bleibt, wie sich der Leichtbau 2023 und 2024, in Zeiten hoher Inflation, wirtschaftlicher Stagnation beziehungsweise Rezession und eines schwierigen Umfelds insbesondere für die Industrie, entwickelt hat“, so Machtlinger über die Zukunft des Leichtbau-Sektors.

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