Nachhaltige Glasfassade

Rundum grüner Supermarkt

10.04.2025

Der neue Billa-Markt in Wien-Donaustadt trägt mit seinem mehrfach ausgezeichneten Nachhaltigkeitskonzept aktiv zum Klimaschutz bei. Für einen niedrigen ökologischen Fußabdruck sorgt unter anderem eine auf Low-Carbon-Rohstoffen basierte Glasfassade.

“Der neue Billa-Markt sollte ein echter Leuchtturm werden”, erklärt Projektleiterin Veronika Reiter die Entscheidung der Billa AG, das alte Bestandsgebäude in Wien-Donaustadt nach 31 Jahren durch einen Neubau zu ersetzen. So konnte die Verkaufsfläche vergrößert und das Bauprojekt im Sinne des Nachhaltigkeitsbekenntnisses des Unternehmens umgesetzt werden. “Besonders wichtig waren uns Energieeffizienz, Hitzeschutz und Biodiversität. Wir haben hier sehr viel ausprobiert und Maßstäbe für zukünftige Billa-Märkte gesetzt”, fasst die Projektleiterin zusammen. 

Engagiertes Nachhaltigkeitskonzept

Der eingeschossige Neubau verfügt über einen Verkaufsraum von 990 Quadratmetern sowie eine zweigeschossige Lagerfläche mit Keller von ca. 150 Quadratmetern. Die Konstruktion erfolgte in Holz-Hybrid-Bauweise. Der Verkaufsraum wurde als Holzrahmenbau mit Fichtenholz aus nachweislich nachhaltiger Holzwirtschaft ausgeführt, das Lager aus Gründen des Brandschutzes und aufgrund der hohen mechanischen Beanspruchung in CO2-reduziertem Ortbeton. Ein breiter Dachüberstand bietet Schutz vor Regen und Sonne. Die Attika und die Fassade sind mit vorvergrauten Fichtenleisten verkleidet.
Wie die Holzbauweise ist auch die Bauwerksbegrünung Teil des baulichen Nachhaltigkeitskonzepts der Billa AG. Ein Gründach wird bei allen Märkten gesetzt, wo es möglich ist. In der Pilotengasse wurde zusätzlich die Fassade begrünt und der Parkplatz mit Schattenbäumen und zu einem hohen Maß versiegelungsoffen gestaltet – für ein besseres Regenwassermanagement und ein ausgewogenes Mikroklima. Die regenerative Energieversorgung gelingt mit Photovoltaik-Modulen auf dem Dach und über den Parkplätzen, die mit insgesamt 141 kWp den Strombedarf des Lebensmittelmarktes zu einem hohen Maße decken. Der Heizwärmebedarf wird zu 100 Prozent über Wärmerückgewinnung der Kälteanlage sowie über eine Wärmpumpe gedeckt.

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Mustergültig: Die Fassade enthält durch die hochwertigen Baustoffe bis zu 50 Prozent weniger gebundenes CO2 als eine vergleichbare Standardfassade. © Billa/Harson
Mustergültig: Die Fassade enthält durch die hochwertigen Baustoffe bis zu 50 Prozent weniger gebundenes CO2 als eine vergleichbare Standardfassade. © Billa/Harson

Enorme CO2-Einsparung bei der Glasfassade

Das hohe Engagement der Bauherrschaft übertrug sich positiv auf die am Bau beteiligten Unternehmen und Partner. Von der Bauherrenseite gab es bereits die Forderung nach CO2-reduzierten Systemen. Hier stand der Kreislaufgedanke im Vordergrund. Der Anstoß für eine recyclingbasierte Ausführung der Glasfassade jedoch kam durch den langjährigen Partner Riegler Metallbau. Durch dieses Konzept konnte die Glasfassade komplett mit Sekundärrohstoffen ausgeführt werden – was letztendlich eine Ersparnis von insgesamt 12.67 Tonnen CO2 bedeutete.
Realisiert wurde die neue, rund 160 Quadratmeter große Fassade mit einer anforderungsgerechten Wicona Pfosten-Riegel-Konstruktion vom Typ “Wictec 50” – hergestellt aus der Aluminiumlegierung “Hydro Circal 75R”. Diese wird zu 75 Prozent aus hochwertig recyceltem Aluminium hergestellt, so genanntem Post-Consumer-Schrott. Das bedeutet, aus alten Aluminiumprofilen entstehen neue Low-Carbon-Aluminium-Profile. “Hydro Circal 75R” hat laut Hersteller je Kilogramm CO2-Fußabdruck von nur 1,9 Kilogramm. Dadurch konnten bei dem Billa-Markt in Wien 9,467 kg CO2 gegenüber einer Ausführung mit Primäraluminium eingespart werden.

Für viel Tageslicht im Innenbereich sorgt das Sonnenschutzglas „Cool-Lite Xtreme“ auf "Oraé"-Basis. © Billa/Harson
Für viel Tageslicht im Innenbereich sorgt das Sonnenschutzglas „Cool-Lite Xtreme“ auf “Oraé”-Basis. © Billa/Harson

Eine weitere CO2-Ersparnis gelang durch die Verwendung von “Oraé”. Das CO2-reduzierte Basisglas von Saint-Gobain Glass bietet durch die Kombination eines hohen Anteils an recyceltem Glas mit circa 64 Prozent Scherben und der Verwendung erneuerbarer Energien für die Herstellung einen besonders niedrigen CO2-Fußabdruck von nur 6,64 kg CO2-Äquivalent pro Quadratmeter auf. Der Lebensmittelmarkt in der Pilotengasse ist damit das erste Projekt in Österreich, das mit dem neuen Basisglas “Oraé” ausgestattet wurde. Durch seinen Einsatz konnte der CO2-Fußabdruck um weitere 3,2 Tonnen reduziert werden.
Für die Verglasung des Billa-Marktes lieferte Projektpartner Ertl Glas Amstetten Glaselemente mit dem Sonnenschutzglas “Cool-Lite Xtreme” auf “Oraé”-Basis. Die hohe Lichttransmission schafft eine sehr helle Innenraumatmosphäre und ist damit für die Anforderungen eines Lebensmittelmarktes bestens geeignet. Der sehr niedrige Energiedurchlassgrad (g-Wert) sorgt außerdem dafür, dass die einfallende Sonneneinstrahlung äußerst gering bleibt und sich die Verkaufsräume nicht übermäßig aufheizen.
(bt)

Der Neubau wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit ÖGNI V23 Platin, Greenpass in Gold und als Green Building. © Billa/Harson
Der Neubau wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit ÖGNI V23 Platin, Greenpass in Gold und als Green Building. © Billa/Harson