Über Grenzen gehen
Von internationalem Austausch lernen: Ein speziell auf Jungunternehmer*innen zugeschnittenes Erasmus-Programm sorgt für einen Entwicklungsboost – Auslandserfahrung inklusive.
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Was man in jungen Jahren nicht macht, macht man nicht mehr: Ein Satz, den erfahrungshungrige Erasmus-Student*innen nicht selten zu hören bekommen. Nur was, wenn die Chance für einen Auslandsaufenthalt im Rahmen eines Studiums schon lange verstrichen oder der Ausbildungs- und Lebensweg bisher ein komplett anderer war? Keine Sorge – es ist tatsächlich niemals zu spät, diese Erfahrung zu machen. Genau aus diesem Grund bietet das von der EU initiierte und geförderte Programm „Erasmus für Jungunternehmen“ die Möglichkeit, einschlägige Kompetenzen im Ausland zu erwerben und sich ein internationales Netzwerk aufzubauen.
Neuland erkunden
Unterstützt werden dabei sowohl Unternehmensgründer*innen als auch Jungunternehmen, die schon in der Vorgründungsphase alle Risiken, Tücken und Chancen der Selbständigkeit erleben können – und das in einem internationalen Umfeld. Der Vorteil: Etablierte und erfolgreiche Unternehmen teilen ihren Erfahrungsschatz mit den Teilnehmenden des Programms – so entsteht nicht nur hochwertiger Wissensaustausch, sondern auch die Möglichkeit, über Jahre hinweg wertvolle Kontakte zu knüpfen. Teilnehmen können alle Jungunternehmer*innen, die in der (Vor-)Gründungsphase sind oder aber auch jene, die innerhalb der letzten drei Jahre gegründet haben. Auch erfahrene Personen, die schon mehr als drei Jahre ein Unternehmen leiten, können teilnehmen.
Mehrwert für alle
Und so funktioniert es: Nach der Kontaktaufnahme mit der Jungen Wirtschaft als Vermittlungsstelle (siehe Kasten) kommt der Stein ins Rollen – sobald die Bewerbung eingelangt ist, kann man sich mit unterschiedlichen Stellen vernetzen. Und dann ist es ganz ähnlich wie beim Dating: Wenn der erste Eindruck passt, geht es ans Kennenlernen. Ein gegenseitiger Vertrag wird aufgesetzt, auf den sich beide Seiten verlassen können. Schließlich soll über einen Zeitraum von bis zu sechs Monaten sichergestellt werden, dass die Zusammenarbeit mit Klein- und mittleren Unternehmen im Ausland auch reibungslos funktioniert und für beide Seiten einen Mehrwert bietet. Apropos Mehrwert: Gefördert wird das Programm von der EU mit einem finanziellen Zuschuss von bis zu 1.100 Euro pro Monat – abhängig vom Aufenthaltsland. Eine perfekte Möglichkeit, von KMU in einem anderen EU-Mitgliedstaat zu lernen, Management-Skills auszubauen, direkt in den Unternehmen mitzuarbeiten und Land und Leute kennen zu lernen. Nicht selten entwickelt sich dadurch ein Netzwerk, das über den Aufenthalt hinaus noch für intensiven Austausch sorgt und damit den Grundstein für spätere Kooperationen legt.
Tipp: Erasmus für Jungunternehmen
Das Programm „Erasmus für Jungunternehmen“ sorgt für internationalen Wissenstransfer auf Unternehmer*innenebene – insgesamt nehmen 45 Länder teil, darunter die 28 EU-Mitgliedsstaaten sowie Albanien, Armenien, Bosnien und Herzegowina, Mazedonien, Island, Moldawien, Montenegro, Serbien, die Türkei und die Ukraine. Als Vermittlerin zwischen den Jungunternehmen und den gastgebenden Unternehmen fungiert in Österreich die Junge Wirtschaft. Bewerbungen sind laufend möglich, spezielle Fristen gibt es aktuell keine.
Mehr Infos unter www.jungewirtschaft.at/erasmus