Glas- und Spiegelbilder

19.12.2014

Werner Goll beschäftigt sich seit 1991 als freischaffender Künstler mit dem – fast ausgestorbenen – Handwerk der Glasätzung. 

Text: Helga Högl

Begonnen hat Werner Goll im Jahr 1975 mit der Lehre als Buchdrucker. Bald lernte er bei einem der letzten Ätzmeister verschiedene Kunstarten: von der Öl- und Lackmalerei, Radierung bis zur eigentlichen Glaskunst und Skulpturen. Eine sichere Hand ist für diese subtile Arbeit unbedingt notwendig, sei es die Muster mit Asphaltlack vorzuzeichnen, sei es die anschließende Bearbeitung der Glasfläche mit Mattsäure und Flusssäure. Je nach Oberflächenbearbeitung und Tief-Ätzung bekommt das Muster dunklere Schattierungen und plastische Strukturen.   

Vielfältiges Kunsthandwerk

Der Arbeitsbereich des Glasätzers Werner Goll umfasst neue Fensterscheiben in Jugendstilmuster, genauso wie die Restaurierung der Glasfüllungen wie sie im 19. Jahrhundert beliebt waren. Darüber hinaus setzt Werner Goll seine Kunst auch bei Türen, Vitrinen, Tischplatten sowie Spiegelgestaltungen um. Die weichen, harmonischen Linienführungen der Jugendstilmuster entsprechen seinem künstlerischen Empfinden ganz besonders, jedoch nicht ausschließlich. 
Heute hat die Technik des Sandstrahlens das Ätzen vollständig verdrängt. „Sandstrahlen reicht aber niemals an die Feinheit des geätzten Glases heran. Es bekommt nicht die Plastizität und mögliche Schattierungen“, verteidigt Werner Goll sein Handwerk. 
In seinem Atelier in einem umgestalteten Bauernhof im Weinviertel (NÖ) kann man den Künstler bei der diffizilen Arbeit beobachten und im Schauraum Beispiele seiner Spiegelkreationen entdecken. Das Ätzen und Gestalten mit modernen Elementen bringt einen neuen Typus von Spiegelbildern ans Licht – nämlich solche, die „das Spiegelbild des Betrachters positiv beeindrucken und die Wohnqualität erhöhen“ (Werner Goll).  Zu den Großprojekten des Künstlers zählen die Fenster im Festsaal des Wiener Rathauses, des SAS-Hotels in Wien und die einer Bank in Prag. Seine Ausstellungstätigkeit erstreckt sich nicht nur auf Österreich, auch in der Schweiz, Deutschland, USA, Spanien und in den Arabischen Emiraten kennt und schätzt man Werner Golls Spiegel- und Glasdesign. 

5. Glas-Workshop und Ausstellung „Vorsicht Glas!”

Schon zum fünften Mal fand der Glas-Workshop für Studierende der Universität für angewandte Kunst Wien in der Glasmalerei Geyling statt. Die Ergbnisse sind in einer Ausstellung zu bestaunen. Neun junge Küstlerinnen und Künstler (Francisca Badum, Sandra Bamminger, Konrad Cernohous, Lukas Janitsch, Sarah Kirschner, Hidsch Pink, Amelie Schillhuber, Daniel Schönbauer, Martin Veigl) aus der Malerklasse und der Abteilung DAE – Design, Architektur und Environment wurden mit dem Material Glas konfrontiert und zeigen in ihrer Ausstellung, dass die künstlerische Beschäftigung mit dem Werkstoff Glas wohl nie ausgereizt werden kann.

Die Ausstellung läuft von 27. November 2014 bis 27. Februar 2015. Öffnungszeiten: Mo bis Do 10–16.30h, Fr 10–14h und nach telefonischer Vereinbarung (T 01/895 02 17).  Galerie in der Glasmalerei Geyling, Stiegergasse 15–17/1, 1150 Wien

Kontakt

Werner Goll, Spiegel- und Glasätzungen, 
2042 Großnondorf, T 0664/336 95 32

Redaktion

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