Neue Fahne der Glaser-Zunft
FAHNENSEGNUNG // Die offizielle Fahne der Glaser-Zunft wurde nach historischem Vorbild neu gestaltet. Kürzlich wurde sie in Wien feierlich gesegnet.
Zahlreiche Mitglieder der Glaser-Familie fanden sich am Abend des 24. Jänner in der Kirche „Zur heiligen Familie“ der Wiener Pfarre Neuottakring ein, um der Segnung „ihrer“ neuen Fahne durch Pfarrprovisor Mag. Lyubomyr Dutka beizuwohnen. Die Wiener Glaser Gerald Mutzl, Leopold Planer und KommR Helmut Mager konnten auch einige Ehrengäste begrüßen: Darunter die Geschäft sführerin der Sparte Gewerbe & Handwerk Mag. Michaela Schuster, den Bundesinnungsmeister der Glaser Walter Stackler sowie Vertreter des Bundesinnungsausschusses. Nicht fehlen durft en natürlich die beiden Fahnenpatinnen Maria Mager und Margaretha Reisch als Spenderinnen der Fahnenbänder (Bild).
SYMBOLIK DER BILDER
Für die Gestaltung der neuen Glaser- Fahne nahm die Künstlerin Mag. Art. Claudia Bauer das historische Vorbild aus dem Jahr 1737, das heute noch in Fragmenten vorhanden ist. Die Absolventin der Akademie der Bildenden Künste lebt in Wien und ist seit 1991 freischaffend tätig. Sie hat die Symbolik der beiden Fahnenbilder neu aufl eben lassen. „Der Maler der historischen Fahne, Bartholomäus Altomonte, wurde von seinem Vater in exzellenter Maltechnik und in der Sprache der Symbole und Bedeutung der Farben ausgebildet“, weiß die Künstlerin. Sie erläutert die Symbolik: „Auf der einen Seite der Fahne sitzt der Evangelist Lukas am Fenster und schreibt am Evangelium. Zu seiner Inspiration dient das Bild der Jungfrau Maria im Fenster. Auf der Mondsichel stehend, symbolisiert sie die weibliche Intuition. Die Farbe der Kleider ist präzise gewählt“, erklärt die Künstlerin. Der rote Umhang des Lukas steht für Männlichkeit, das blaue Tuch der Jungfrau Maria für die weibliche Seite.“
„Die Abbildung des ,Gottvater’ auf der anderen Seite der Fahne im Äther schwebend symbolisiert das alles durchdringende, verbindende, allgegenwärtige Prinzip“. Dabei stehe das weiße Gewand für Reinheit, der purpurne Umhang für das höchste geistige Prinzip. Die rechte Hand Gottes streckt sich zur Sonne und zu seinem Sohn, um die Energie mit der linken Hand, also vom Herzen, seiner Schöpfung, der Erde, zukommen zu lassen. Über seinem Kopf schwebt der Heiligenschein in Pyramidenform, ein Hinweis auf die Freimaurerei und Zeichen für die Anwesenheit der Dreifaltigkeit.
Die neue Fahne der Glaser durfte nach ihrer Segnung bereits am nächsten Tag zu ihrem ersten Einsatz: Auf den „Glasscherb‘ndanz“ wurde sie von den Ballgästen bestaunt und bewundert.