Die alle Stückerln spielen
Digitalisierung und Sicherheit bestimmen die Entwicklungsrichtung bei Anbaugeräten und Schnellwechslern.
Anbauwerkzeuge erschließen ihren Trägergeräten die vielseitigsten Einsatzgebiete. Dank Schnellwechslern und Anbaugeräten gibt es für jede Anforderung unkompliziert die passende Lösung. Neben der Erhöhung von Flexibilität und Produktivität ist den Hersteller*innen dabei aber vor allem eines gemein: Sicherheit hat Priorität.
Von universell bis ganz speziell
Das Salzburger Familienunternehmen Wimmer blickt auf fast vier Jahrzehnte Erfahrung in der Entwicklung und Produktion von Anbaugeräten für Hydraulikbagger zurück. Im Bereich des Tunnelbaus hat sich der Thalgauer Betrieb als erfolgreicher Zulieferer etabliert. Neben Anbauwerkzeugen sind vor allem die Schnellwechselsysteme A-Lock sehr gefragt, wie Geschäftsführer Andreas Wimmer berichtet. „Vor allem die Tunnel A-Lock gehört mittlerweile zum Standard, wenn es um Baggerausrüstungen geht. Der Schnellwechsler überzeugt durch seine Robustheit und seit 2021 auch mit einer SUVA-Zertifizierung.“ (Anmerk.: SUVA ist die Schweizer Unfallversicherung)
Aber auch für spezifische Anforderungen tüftelt Wimmer immer wieder weiter. „Für ein Stein- und Schotterwerk in Deutschland wurde eine absolute Neuheit entwickelt.“ Aufgrund des sehr abrasiven Materials im Steinbruch sah sich ein Kunde mit enormem Verschleiß konfrontiert, der normalerweise aufwendige Schweißarbeit und damit längere Stehzeiten nach sich zieht, schildert der Geschäftsführer die Ausgangsproblematik. So kam es zur Sonderanfertigung namens Lobster Steingreifer 6.0 mit wechselbarem Verschleiß, bei dem die gesamte Verschleißeinheit abmontiert und vor Ort selbstständig getauscht werden kann.
Seit einigen Jahren hat Wimmer neben den passenden Anbaugeräten auch Tunnelvortriebsbagger im Sortiment. Für die neueste elektrifizierte Variante, den sogenannten eBadger, arbeitet man gerade an einem smarten Tool, das auf der Bauma 2022 präsentiert werden soll. Neben solchen Neuerungen stehen für Wimmer ganz klar die Themen Digitalisierung und Arbeitssicherheit im Fokus der diesjährigen Bauma.
Von Schwenkantrieb bis Tiltrotator
Diese Entwicklungsrichtung sieht auch Tobias Werth, Technischer Vertrieb bei HKS Dreh-Antriebe. „Die Steigerung der Produktivität im Bausektor steht im Fokus der Bauma. Daher wird die Digitalisierung bei Anbaugeräten weiter vorangetrieben. Intelligente Steuerungen unterstützen den Fahrer bei der Arbeit.“ Produkte werden daher nicht nur leichter und stärker, sie verfügen auch zunehmend über Systeme, die die Genauigkeit unterstützen und damit Zeit und Kosten einsparen. Werth führt noch einen weiteren Vorteil aus: „Die Dokumentation für die Abrechnung der eingesetzten Werkzeuge, Anbaugeräte und Arbeitszeiten wird ebenfalls erleichtert.“
Schwenkantriebe haben sich seiner Einschätzung nach bereits fest am Markt etabliert. „Aus diesem Grund werden immer mehr Maschinen mit Schwenkmotoren ausgestattet.“ Sowohl Kombinationen als auch Löffel mit Schwenkantrieben erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Das bestätigt sich auch durch den höheren Absatz. Schrittweise setzen sich aber mehr und mehr auch Tiltrotatoren durch, die mit noch mehr Flexibilität bei Anwender*innen punkten, da sie sowohl Schwenken als auch Rotieren ermöglichen.
Eine wesentliche Aufgabe für Hersteller*innen sieht Werth beim Thema Kompatibilität. Im Bereich der Hardware habe eine gewisse Vereinheitlichung und Abstimmung der Systeme stattgefunden. Im selben Maße müsse das auch in Bezug auf Software und gemeinsame Schnittstellen umgesetzt werden.