Baumaschinen

Neue Ära der Abbruchtechnik mit autonomen Maschinen

09.04.2025

Automatisierung, Digitalisierung, Nachhaltigkeit – die Abbruchtechnik folgt klaren Pfaden, dementsprechend schreitet die technische Weiterentwicklung rasant voran. Mit Vorteilen für Bediener*innen, lassen sich doch beispielsweise immer mehr Abbruchmaschinen aus sicherer Distanz steuern.

Die Abbruchtechnik hat sich in den letzten Jahrzehnten enorm weiterentwickelt. Neue Technologien, steigende Anforderungen an Umweltfreundlichkeit und Effizienz sowie die zunehmende Automatisierung treiben die Branche an. In Österreich unterstützen Unternehmen wie AAB Eisterer, Brokk, Huppenkothen, Husqvarna, Kinshofer, Kuhn, OilQuick, Wimmer Hartstahl, Winkelbauer und Zeppelin Kund*innen dabei, den wachsenden Herausforderungen im Bereich des Abbruchs gerecht zu werden, wie sich auch bei den heurigen Fachmessen zeigt.
Ein zentraler Trend ist beispielsweise die Automatisierung von Abbruchprozessen. Brokk, Anbieter ferngesteuerter Abbruchroboter, zeigt in diesem Bereich die Möglichkeiten. Die Maschinen des Herstellers ermöglichen es, in gefährlichen Umgebungen zu arbeiten, ohne dass sich Bauarbeit*innen unmittelbarer Gefahr aussetzen müssen. Die jüngste Generation von Brokk-Robotern ist etwa mit leistungsstarken Hydrauliksystemen ausgestattet und kann selbst schwerste Betonstrukturen effizient zerlegen.
Ein anderes Unternehmen in diesem Bereich ist Husqvarna. Das Unternehmen hat sich mit hochwertigen Wandsägen, Kernbohrgeräten und Abbruchhämmern einen Namen gemacht. Die Hochfrequenz-Elektro-Wandsägen des Unternehmen punkten etwa in Sachen Präzision und Effizienz. Auch Zeppelin bietet in Zusammenarbeit mit Caterpillar leistungsfähige Abbruchbagger und -geräte an, die speziell für großflächige Abbrucharbeiten konzipiert sind. So wird Zeppelin auf der Fachmesse „Bauma“ den nächsten Schritt im Steuern von Baumaschinen über die Fernsteuerung Cat Command zeigen. Die Vorstufe zum autonomen Fahren wird auf der Bauma in Echtzeit zu sehen sein, betont das Unternehmen. Die Anwendung der Lösung sei etwa dann sinnvoll, wenn Arbeiten im Steinbruch besser aus sicherer Distanz erfolgen sollen. Zudem wird Zeppelin einen „Cat Kettenbagger 330 UHD“ als Premiere auf der Messe zeigen. Mit der Einführung des „MH 3032“ baut das Unternehmen zudem die Produktpalette im Bereich der Materialumschlagmaschinen weiter aus.

Bauarbeiter steht vor einem Bagger und hält einen Tablett PC in der Hand
Mehr Sicherheit für Bediener*innen, besserer Überblick – die Fernsteuerung von Maschinen (im Bild Cat Command von Caterpillar) bringt viele Vorteile auf die Baustelle. ©Caterpillar/Zeppelin

Maschinenübergreifend arbeiten

Neben der Automatisierung spielt die Digitalisierung eine wichtige Rolle. Viele Hersteller, unter anderem etwa Wimmer Hartstahl und Kuhn, integrieren fortschrittliche Telematiksysteme in ihre Maschinen. Diese ermöglichen eine Überwachung von Maschinenzuständen, Wartungsbedarf und Betriebsparametern in Echtzeit. Durch den Einsatz von IoT-Technologien können Unternehmen ihre Maschinenflotten deutlich effizienter verwalten und Stillstandzeiten vermeiden.
Ein essenzielles Werkzeug beim Abbruch von Betonstrukturen ist der Hydraulikhammer. Diese leistungsstarken Anbaugeräte sind grundlegend wichtig, wenn es darum geht, Beton und andere widerstandsfähige Materialien zu zerkleinern. Dementsprechend gibt es laufend technologische Fortschritte, die sowohl die Leistung als auch die Langlebigkeit der Geräte verbessern. Erst unlängst erweiterte FRD Furukawa Rock Drill das hauseigene Portfolio um die bei Kuhn erhältliche Hydraulikhammer-Serie „FXJ“. In dieser Serie seien die Erfahrungen aus mehr als 50 Jahren Entwicklung mit der heutigen Technologie verwirklicht, unterstreicht der Hersteller. Durch die konsequenten Weiterentwicklungen des „FRD Inliner-Systems“ und diverse patentierte Detaillösungen sei es gelungen, das Leistungsgewicht erheblich zu steigern. Große Brechkraft wird dabei durch ein Schlagwerk mit weniger Gewicht und hoher Schlagenergie ermöglicht. Bei der FXJ-Baureihe sind dem Unternehmen zufolge die Anforderungen an ein System mit weniger Wartung, minimalen Ausfallzeiten, einem reibungslosen Ablauf auf der Baustelle und höherer Beanspruchbarkeit verwirklicht.
Ein breiteres Band des Ölbedarfes ermöglicht zudem den Einsatz an einer Vielzahl von Trägergeräten. Dadurch könne ein aktuelles Hammer-Modell an mehr Trägergeräten verwendet werden als ein vergleichbares älteres Modell. Die Geräte würden damit optimaler ausgelastet. Durch ein Monoblock-Design werden auch keine Zuganker mehr benötigt. Durch das Slim-Design sei die für den Einsatz im Rückbau oder als Produktionsmaschine im Steinbruch geeignet.

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Nachhaltig Abbruchmaterialien recyclen

Ein weiteres zentrales Thema in der Abbruchtechnik ist das Thema Nachhaltigkeit. Die Wiederverwendung von Baumaterialien und die Reduktion von CO₂-Emissionen stehen im Fokus. Kinshofer hat etwa spezielle Abbruch- und Sortiergreifer im Portfolio, die eine gezielte Trennung von Baumaterialien ermöglichen. Dadurch wird das Recycling von Bauschutt erleichtert und der ökologische Fußabdruck von Abbruchprojekten reduziert.
Auch OilQuick trägt mit seinen innovativen Schnellwechselsystemen zur Nachhaltigkeit bei. Die Möglichkeit, Werkzeuge und Anbaugeräte innerhalb weniger Sekunden zu wechseln, reduziert den Kraftstoffverbrauch und steigert die Effizienz auf der Baustelle.
Ein weiteres Beispiel für nachhaltige Innovationen bietet AAB Eisterer. Mit fortschrittlichen Trenn- und Sortierverfahren ermöglicht das Unternehmen es seinen Kund*innen, eine maximale Wiederverwertungsquote von Baustoffen zu erreichen.
Trotzdem sieht sich die Branche zahlreichen Herausforderungen gegenüber. Eine der größten Schwierigkeiten stellt dabei der Fachkräftemangel dar. Viele Unternehmen haben Schwierigkeiten, qualifiziertes Personal zu finden, das die komplexen Maschinen bedienen kann. Neben dem Fachkräftemangel stellen auch steigende Umweltauflagen eine Herausforderung dar. In vielen Ländern gibt es strengere Vorschriften hinsichtlich der Staub- und Lärmemissionen beim Abbruch.


Glossar: Techniken und Technologien in der Abbruchtechnik

Hydraulikhämmer: Leistungsstarke Anbaugeräte zum Zerkleinern von Beton, Asphalt und Gestein mit reduzierter Vibration und intelligenter Leistungsanpassung.
Betonscheren: Speziell für das präzise Schneiden von Stahlbeton entwickelt, ermöglichen sie den effizienten Rückbau massiver Konstruktionen.
Abbruchroboter: Ferngesteuerte Maschinen, die sich besonders für gefährliche oder schwer zugängliche Arbeitsbereiche eignen.
Hydraulikgreifer: Vielseitig einsetzbare Werkzeuge für das Greifen, Sortieren und Trennen von Baumaterialien.
Wandsägen und Seilsägen: Präzisionswerkzeuge für saubere Schnitte in Stahlbeton und anderen harten Materialien.
Staubbindesysteme: Innovative Sprühnebelanlagen zur Reduktion von Staubemissionen und zur Verbesserung der Luftqualität auf Baustellen.
Schnellwechselsysteme: Effiziente Kupplungssysteme ermöglichen den blitzschnellen Wechsel von Anbaugeräten.
Telematiksysteme: Digitale Lösungen zur Überwachung und Optimierung von Maschinenleistung und Wartungskosten.