Baumeisterverband

Gleiche Chancen für alle Baustoffe

18.12.2023

Gleiches Recht für alle Baustoffe: Der Baumeisterverband kritisiert den Plan der Regierung, den Einsatz von Holz im großvolumigen Wohnbau sowie bei öffentlichen Bauten und Infrastrukturvorhaben zu forcieren.

„Ich appelliere an die politisch Verantwortlichen, Partialinteressen der Forstwirtschaft und ideologische Scheuklappen beiseite zu lassen, sondern bei der Wahl der richtigen Baustoffe eine unvoreingenommene Entscheidung nach sachlichen Kriterien zu ermöglichen“, meint Robert Jägersberger, Obmann des Österreichischen Baumeisterverbands (ÖBV). „Wir Baumeister sind aufgrund unserer Ausbildung und Praxiserfahrung befähigt, mit allen Baustoffen zu bauen. Bei der Wahl der Baustoffe halten wir uns ausschließlich an objektive Maßstäbe und plädieren daher für einen baustoffneutralen Zugang.“

Jägersberger reagiert damit auf den Plan von Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig und Klimaministerin Leonore Gewessler Plan, den Einsatz von Holz im großvolumigen Wohnbau sowie in öffentlichen Bauten und in der Infrastruktur zu forcieren. Eine einseitige politische Forcierung eines bestimmten Baustoffs sei im Hinblick auf die notwendige Berücksichtigung aller Kriterien unsinnig und kontraproduktiv, so der Baumeisterverband. Die Wahl der richtigen Baustoffe spiele bei jedem Bauprojekt eine entscheidende Rolle. Dabei würden sowohl technische als auch ökonomische und ökologische Parameter zu berücksichtigen sein. „Alle relevanten Kriterien müssen für jedes Bauprojekt im Einzelfall gewichtet und bewertet werden, denn eines ist sicher: den „einen“ richtigen Baustoff für alle Bauprojekte gibt es nicht“, meint der ÖBV in einer Stellungnahme. „Die Entscheidung ist immer abhängig von der Art sowie den Funktionsanforderungen des Bauprojekts, welche natürlich auch die ökologischen Rahmenbedingungen unter Betrachtung des gesamten Lebenszyklus miteinschließen müssen.“

Der ÖBV hat angekündigt, in Kürze einen „Baustoff-Ratgeber“ zu veröffentlichen. Dieser soll die wichtigsten Erkenntnisse aus Theorie und Praxis als Entscheidungsgrundlage unter Betrachtung aller technischen, wirtschaftlichen und ökologischen Aspekte zusammen. „Ich hoffe, dass damit ein Beitrag zur Objektivierung der politischen Debatte geleistet wird und wir allen privaten und öffentlichen Bauherrn eine Hilfestellung für eine faktenbasierte Baustoff-Wahl“, so ÖBV-Obmann Jägersberger.

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