Aus Alt mach Neu
Bevor Manfred Kobler mit „Die BodenTischlerei“ sesshaft geworden ist, hat er verschiedenste Erfahrungen gesammelt, die ihm heute zugutekommen. Aufgewachsen in einer kleinen Landwirtschaft, wo auch heute der Firmenstandort liegt, wurde ihm die Naturverbundenheit früh mitgegeben.
Die Reise beginnt
1982 machte Manfred Kobler die Tischlerlehre. Nach einem Wechsel war er drei Jahre Marktleiter in einem Holzfachmarkt, wo er erstmals mit Böden und deren Verlegung in Berührung kam. „Danach habe ich viel Erfahrung bei einem Parkettbodenhersteller und einem Parkettbodenwerk gesammelt, wo ich für Service und Schulungen für Ölereien im DACH-Bereich und Italien tätig war“, erinnert sich Kobler. Sein Weg führte ihn in einen großen Bodenverlegebetrieb, wo er als Bauleiter und für die Lehrlingsausbildung zuständig war. Der gelernte Tischler absolvierte den Meisterkurs für Bodenleger und begann für den Kurs zu unterrichten. „Das weckte die Aufmerksamkeit der Berufsschule für Bodenleger, wo ich 2014 Berufsschullehrer wurde.“
Zurück zu den Wurzeln
Während seiner Lehrtätigkeit hat sich Kobler nebenbei selbstständig gemacht und sich, wie das Schicksal es so wollte, auf Böden spezialisiert. „Das Geschäft lief von Anfang an sehr gut und ich konnte bereits nach drei Monaten einen geringfügig angestellten Mitarbeiter und nach einem Jahr den ersten Vollzeit-Mitarbeiter anstellen.“ 2016 hat er die Lehrtätigkeit aufgegeben und widmet sich seither voll und ganz seiner Tischlerei. Heute sind sechs Mitarbeiter in der „BodenTischlerei“ tätig, darunter leider keine Lehrlinge. „Ich würde gerne Lehrlinge ausbilden, aber in unserer Region ist der Wettbewerb mit der Industrie sehr groß.“ Dafür hat Kobler jedes Jahr junge Ferialmitarbeiter, die im Bereich Holz einen Einblick bekommen möchten.
Nachhaltigkeit und Upcycling
Etwa 80 Prozent der Kunden sind aus dem Privatbereich. „Die BodenTischlerei“ lebt von der Mundpropaganda. „Die Menschen kommen auf mich zu und fragen nach Ideen für alte Holzstücke oder Möbel, zum Beispiel acht Quadratmeter Boden in eine neue Wandvertäfelung oder Garderobe zu verwandeln. Ich habe in einer Ikea-Küche mit alten Parkettresten jede Front mit einer anderen Holzart ausgetauscht. Wir hatten keinen Materialeinsatz.“
Die Tischlerei ist für ihre nachhaltige Arbeit sehr bekannt und bereitet dadurch oft Böden in der Sanierung auf. Alte Dielenböden baut die Tischlerei aus und bereitet sie so auf, dass sie wieder eingebaut werden können. „Altes zu erhalten ist ein Steckenpferd von mir“, erzählt Kobler. Den Trend zum Wiederverwenden erkennt er aber auch vermehrt beim Kunden. „Ich habe jedes Jahr zwei bis drei größere Projekte, wo alte Gebäude saniert werden und ganz genau geschaut wird, was man noch erhalten kann.“ Alte Böden, die noch gut liegen, baut die Tischlerei aus, schleift sie ab, bürstet und ölt sie oder lackiert sie mit einer neuen Farbe.