EU-Förderung für Innovationen im Bau
Beim EU-Projekt „AEC Eurocluster" haben Expert*innen des Building Innovation Clusters der oberösterreichischen Standortagentur Business Upper Austria 130.000 Euro Fördergeld für digitale Innovationen im Bausektor nach Österreich geholt.
„Ohne die Beratung des Building Innovation Clusters hätten wir die Förderung nicht bekommen. Ohne Fördergeld hätten wir nicht so umfangreich forschen können. Und ohne die erfolgreiche Forschung hätten wir nicht die Lösung entwickeln können, die wir jetzt zum Patent anmelden“, sagt Peter Wimmesberger vom Architekturbüro Hubfour Architecture in Wendling im Hausruck. Das Unternehmen beschäftigt sich mit parametrischem Design und Digitalisierung und nutzt CNC sowie Robotik, um innovative Baumethoden und ressourceneffiziente Lösungen zu entwickeln. Das EU-Projekt „AEC Eurocluster” möchte zeigen, dass es bei Förderungen professioneller Hilfe bedarf, um zielführender agieren zu können.
Neue Technologien in Architektur und Bauwesen

„Das AEC-Förderprojekt ist ein sehr gutes und vergleichsweise unbürokratisches Fördermodell, das gute Chancen und Sicherheit für Projekte mit hohem unternehmerischem Risiko bietet. Wir haben von der Förderung sehr profitiert und werden unser Projekt auf Basis der vorliegenden Ergebnisse weiterführen. Da die Förderlandschaft auf den ersten Blick recht komplex wirkt, empfehle ich die Mitgliedschaft als Partner im Building Innovation Cluster“, ergänzt Wimmesberger. „Das EU-Projekt ‚AEC Eurocluster‘ fördert KMU bei der Entwicklung ökologischer und intelligenter Produkte sowie der Anwendung neuer Technologien in der Architektur sowie im Ingenieur- und Bauwesen“, erklärt Isabella Mantello, Projektmanagerin im Building Innovation Cluster (BIC). Vier österreichische Bewerber, davon drei KMU aus Oberösterreich und eines aus Kärnten, haben sich laut einer Aussendung 2023 beworben und eine Förderung erhalten. Der Building Innovation Cluster der oberösterreichischen Standortagentur Business Upper Austria habe die Betriebe beim Abholen der Fördergelder unterstützt.
Visualisierung von Geodaten

Das BIC-Partnerunternehmen Thalmann aus Kärnten bietet Dienstleistungen im Vermessungswesen an. Es verwendete das Fördergeld für eine Innovation zur lagerichtigen Visualisierung von Geodaten mittels Mixed Reality. „Die Grundidee ist, dass ein Tablet auf die (künftige) Baustelle gerichtet wird und maßgeschneiderte Daten aus dem BIM-Modell oder dem Geoinformationssystem an der richtigen Stelle im Kamerabild visualisiert werden. Die Lösung vermeidet zeit- und kostenintensive Planungs- und Ausführungsfehler“, erklärt Tomas Thalmann. Das Ergebnis ist nun ein Hard- und Software-Hybrid bestehend aus einem Hardware-Add-on und einer Android-App. Mit der Lösung können raumbezogene Daten mittels Mixed Reality lagerichtig vor Ort visualisiert werden – bei einem Bauvorhaben von der Planung über die Durchführung bis zum Betrieb bzw. zur Instandhaltung. „Wir können nun unsere internen Prozesse optimieren und im Außendienst in etwa 70 bis 80 Prozent effizienter arbeiten“, sagt Thalmann. Er testet die Technologie nun bei Grenz- und Bauverhandlungen und sammelt Feedback, um das Produkt weiterzuentwickeln. „Wir planen, das Produkt auch an Kunden zu vermieten, um Ihnen den Zugang zu raumbezogenen Informationen zu ermöglichen, ohne dass ein Mitarbeiter eines Vermessungsbüros vor Ort sein muss.“ Thalmann prüft gerade Finanzierungsmöglichkeiten zum Erreichen der Marktreife. Die Initiative „AEC Eurocluster“ findet er laut einer Aussendung fantastisch: „Jede investierte Minute ist Gold wert. Durch die Förderquote von 100 Prozent sind die Kosten überschaubar. Für kleine Unternehmen wie unseres ermöglicht so eine Initiative erst, im Bereich F&E tätig zu werden, da Zeit und Mittel ansonsten bei Weitem nicht ausreichen würden. Die Begleitung durch den Building Innovation Cluster schon während der Antragstellung war sehr hilfreich.“