Aluminiumfassade

Aluminium, Licht und Farbe

Das Veranstaltungszentrum ZIB Nikolai in St. Veit in der Südsteiermark besticht mit einer dynamischen Aluminiumfassade und polygonalen Formen. So verkörpert die neue Mitte baulich den lebendigen Charakter der kleinen Gemeinde.

Die heute zu St. Veit gehörende Teilgemeinde St. Nikolai ob Draßling in der Südsteiermark zählt ca. 1.000 Einwohner*innen und formiert sich um eine fast 300 Jahre alte Kirche. Ein Gasthaus, eine Bank und ein paar liebevoll renovierte Wohnhäuser mit pastellfarbenen Fassaden komplettieren das Ortsbild. Auf einem Hügel gelegen, ist die Ortsmitte nicht nur prominent und weithin sichtbar, die St. Nikolaier*innen genießen auch das schöne Privileg des guten Ausblicks bis in die Windischen Bühel und – bei gutem Wetter – bis zur Koralpe.

Blickpunkt Kirchplatz

Bester Ausgangspunkt, um den Blick über die südsteirische Hügellandschaft schweifen zu lassen, ist der Platz vor der Kirche. Diesen gibt es in seiner Form erst seit Kurzem. Früher stand hier eine alte Scheune, die für Feste aller Art genutzt wurde, aber irgendwann marode wurde. 2017 beschloss die Gemeinde deshalb, einen Neubau für einen Mehrzwecksaal in Auftrag zu geben. Die Architekten von planconsort um den Gründungspartner Max Stoisser nahmen sich dem Projekt an. Nach der Fertigstellung bietet jetzt das ZIB – Zentrum im Berg – der Gemeinde und ihren Besucher*innen einen einladenden wie funktionalen Treffpunkt für Aktivitäten und Zusammenkünfte.
Das neue Veranstaltungszentrum fügt sich auf dem Hügelrücken neben der klassischen Kirche aus dem 18. Jahrhundert gut in die Ortsmitte ein. Und während der Kirchturm alle Blicke nach oben zieht, lenken Form und Anordnung des ZIB diese in die Landschaft.

Advertorial
Unter dem weit gespannten Dach, das gleichzeitig den Eingang des Gebäudes markiert, kann man den Blick über die südsteirische Hügellandschaft schweifen lassen. Foto: Croce & Wir
Unter dem weit gespannten Dach, das gleichzeitig den Eingang des Gebäudes markiert, kann man den Blick über die südsteirische Hügellandschaft schweifen lassen. Foto: Croce & Wir

Vielfältigkeit in Form und Funktion

Das Gebäude wird durch unterschiedlich geneigte Dächer in mehrere kleine Raumeinheiten unterteilt. Im Grundriss ergibt sich daraus ein Polygon, dessen Kanten und Spitzen Innen- wie Außenraum formen. Der große, multifunktionale Veranstaltungssaal zeichnet sich durch zurückversetzte Loggien und Panoramafenster ab. Dank seiner barrierefreien Gestaltung und modernster Medientechnik sowie einer großen Gastronomieküche sind die Räume vielseitig nutzbar. Der 400 m² große Saal lässt sich durch Akustikvorhänge in kleinere Zonen unterteilen und eignet sich für Anlässe wie Taufen, Hochzeiten und Vorträge. Bei gutem Wetter lässt sich zudem die Nutzfläche bis unter ein weit gespanntes Dach ausdehnen, das gleichzeitig den Eingang des Gebäudes markiert. Mit diesem räumlichen Angebot spielt der Neubau seine Stärke voll aus.

Das Gebäude wird durch unterschiedlich geneigte Dächer in mehrere kleine Raumeinheiten unterteilt. Foto: Croce & Wir
Das Gebäude wird durch unterschiedlich geneigte Dächer in mehrere kleine Raumeinheiten unterteilt. Foto: Croce & Wir

Bewegtes Fassadenspiel

Die Architekt*innen realisierten einen Holz-Hybridbau auf einem Betonsockel, der in den Hang eingelassen ist. Die Außenwände sind als Pfosten-Riegelfassade konstruiert und schließen mit einer Fassade aus Prefa Aluminiumelementen ab. Laut Architekt Max Stoisser waren die Form- und Farbbeständigkeit sowie die Gestaltbarkeit des Fassadensystems entscheidend für die Materialwahl. Die Fassade des ZIB Nikolai zeigt einen eigenen Rhythmus durch variierende Streifenelemente in zwei unterschiedlich reflektierenden Oberflächenstrukturen und kontrastreichen Farben. Die Prefa “Sidings” in der Standardfarbe “P.10 Braun” mit matter Textur wechseln sich mit einer beigefarbenen Sonderfarbe mit glänzender Oberfläche ab. Dieses Wechselspiel verleiht den großen Fassadenflächen Dynamik und schafft eine vertikale Gliederung, die in einen Dialog mit der benachbarten Kirchenfassade tritt und deren Dominanz im Ortskern bewahrt bleibt – ein gelungenes bauliches Ensemble aus Alt und Neu.

Die Fassade zeigt einen eigenen Rhythmus durch variierende Streifenelemente in zwei unterschiedlich reflektierenden Oberflächenstrukturen und kontrastreichen Farben. Foto: Croce & Wir
Die Fassade zeigt einen eigenen Rhythmus durch variierende Streifenelemente in zwei unterschiedlich reflektierenden Oberflächenstrukturen und kontrastreichen Farben. Foto: Croce & Wir

Schöne Optik bei reduzierten Kosten

Die großflächige Fassade erforderte individuelle Anschlüsse an Fenster, Dach und Rücksprünge im Gebäudevolumen. Josef Kleissner, ein erfahrener Dachdecker und Spengler mit eigenem Betrieb in Tillmitsch bei Leibnitz, hebt hervor, dass viele Details gemeinsam mit den Architekt*innen entwickelt wurden, um sowohl eine ansprechende Optik zu gewährleisten als auch Kosten zu reduzieren. Dabei musste darauf geachtet werden, dass die vertikalen Streifen über Fensterflächen und horizontale Fugen hinweg laufen. Aufgrund langjähriger Erfahrung weiß Kleissner, worauf es ankommt, wenn gute Architektur entstehen soll: ausgezeichnete Architekten, mutige Auftraggeber*innen, präzise Ausschreibungen und ein starkes Team.
(bt)

Das farbliche Wechselspiel schafft eine vertikale Gliederung der Fassade, die in einen Dialog mit der benachbarten Kirchenfassade tritt und deren Dominanz im Ortskern bewahrt. Foto: Croce & Wir
Das farbliche Wechselspiel schafft eine vertikale Gliederung der Fassade, die in einen Dialog mit der benachbarten Kirchenfassade tritt und deren Dominanz im Ortskern bewahrt. Foto: Croce & Wir

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