Mobile Energiesysteme

Herausforderung Energieversorgung

27.02.2025

Die Nachfrage nach mobilen Energiesystemen wird auch in den kommenden Jahren weiter wachsen. Dazu tragen nicht nur Fortschritte in der Technologie und das wachsende Bewusstsein für Nachhaltigkeit bei, auch Umweltkatastrophen treiben diese Entwicklung an.

Im September 2024 überschwemmte ein Jahrhunderthochwasser den Osten Österreichs, zahlreiche Gemeinden und Landstriche wurden geflutet, in Wien trat gar der Wienfluss über seine Ufer. Die Folgen waren neben gefluteten Kellern, Gärten, Bahnhöfen und vielem mehr auch unzählige unter Wasser stehende Baustellen. So war in Wien beispielsweise die U-Bahn-Baustelle Pilgramgasse betroffen, die Wassermassen beschädigten nicht nur Spezialmaschinen und Fahrzeuge, sondern sogar die Flusssohle des Wienflusses im Bereich der Baustelle.

“Fernüberwachung wird immer entscheidender. Energy4rent stattet auf Wunsch jede seiner Mietanlagen mit einer Energyvision aus”, meint Georg Patay,
Geschäftsführer Energy4rent. © energy4rent GmbH

„Leider ist zu erwarten, dass Hochwasserkatastrophen in Österreich immer häufiger werden“, erläutert Georg Patay, Geschäftsführer Energy4rent. Daher werde für mobile Energieanbieter rasche Hilfe immer wichtiger und „der wesentliche Erfolgsfaktor“. Überflutete Keller und Kesselhäuser, defekte Kanalisationen und zerstörte Trafostationen seien dabei die häufigsten Schadensbilder. „Trotz dieser desolaten Infrastruktur kann man als ‚mobiler Ersthelfer‘ professionelle Unterstützung anbieten. Um rasche maßgeschneiderte Aktivitäten durchführen zu können, ist Teamwork mit dem Installateur vor Ort gefragt.“ Denn ähnlich wie im Rettungswesen sei eine genaue Standort- und Situationsbeschreibung das „A und O“ für eine Wiederherstellung der Infrastruktur.
Dabei müssen Eckdaten, wie beispielsweise die Fläche des betroffenen Gebäudes (relevant für die Heizleistung) beziehungsweise ob die Notwärmeversorgung mit oder ohne Warmwasserbereitung erfolgen soll, abgeklärt werden, auch ob überhaupt Zufahrtsmöglichkeiten zum Objekt bestehen. „Gibt es eine dauerhafte, feste, ebene Abstellfläche, um eine mobile Wärmelösung mit Anhänger oder im Container aufzustellen? Wie weit ist die Einspeisestelle von der Notversorgung entfernt? Die Antwort auf diese Frage definiert unter anderem die Schlauchlängen und die Elektrozuleitung“, erläutert der Manager.

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Schnell auf Notfallsituationen reagieren

Auch sei in derartigen Fällen zu klären, mit welchen Energieträgern die Notversorgung erfolgen kann – also ob Strom, Öl oder Pellets verwendet werden kann. „Kann die Nachlieferung für die ‚Energie auf Zeit‘ problemlos mit einem LKW sichergestellt werden? Ist eine unterbrechungsfreie Stromversorgung garantiert?“ Falls nicht, müsse ein zusätzliches Notstromaggregat eingeplant werden, denn ohne Strom funktioniere nichts – „keine Pumpen, kein Brenner, keine Regelung.“

Energy4rent hat mobile Wärmelösungen mit mobilen Hänger bis zu einem Megawatt mit 3,5 Tonnen und einem integrierten 1.500-Liter-Öltank im Portfolio. © energy4rent GmbH

Als Systemanbieter biete energy4rent diese Lösungen aus einer Hand an, wodurch Schnittstellen reduziert und die Geschwindigkeit bei Noteinsätzen massiv erhöht werde. Auf jeden Fall müssten Installateur*innen die hydraulische Anbindung vor Ort vorbereiten.
Denn: nur so könne schnell ein „Energymobil“-System des Unternehmens angeschlossen werden. „Als Faustregel gilt: Bis zu 40 kW reichen ein Zoll Anschlüsse. Energy4rent bietet diese Geräte als einziger Anbieter auch als E-Kombithermen für Heizung und Warmwasser an.“ Bei größeren Heizleistungen bis zu einem Megawatt müssten 2½- beziehungsweise 3-Zoll-Anschlüsse für die hydraulische Einbindung bereitgestellt werden. Das Unternehmen habe mobile Wärmelösungen mit mobilen Hänger bis zu einem Megawatt mit 3,5 Tonnen und einem integrierten 1.500-Liter-Öltank im Portfolio. „Dies hat den Vorteil einer schnellen Anlieferung, denn bis zu 3,5 Tonnen gibt es keine Nacht- und Wochenendfahrverbote.“ Ab einer Einzelwärmeleistung von bis zu zwei Megawatt kämen mobile Wechselbrücken zum Einsatz. Diese Spezialcontainer mit aufklappbaren „Füßen“ können ohne Kran aufgestellt werden, betont Patay.
„Ein entscheidender Erfolgsfaktor ist die Verfügbarkeit der Anlagen. Im gut sortierten Großhandel stehen genügend Energyrangys mit bis 40 kW auf Sackrodeln zum Kauf beziehungsweise bei Energy4rent zur Miete bereit. Diese Universalgeräte sind echte Helfer in der Not.“ So könnte mit dem neuen „Energyrangy“ nicht nur geheizt, sondern auch das Warmwasser im Durchflussprinzip mit bis zu 20 l/min bereitet werden. „Ein entscheidender Erfolgsfaktor, wenn professionelle, rasche Hilfe gefragt wird. Als mobiler Energieanbieter können wir die zerstörte Infrastruktur nicht beseitigen, aber eine wirkungsvolle Überbrückungshilfe für die Betroffenen anbieten.“

Energie immer und überall

Von groß angelegten Infrastrukturprojekten bis hin zu kleineren Bauvorhaben stellt die Sicherstellung einer verlässlichen Energieversorgung heutzutage eine zentrale Herausforderung dar. Baustellen sind zudem nicht in Gebieten angesiedelt, in denen keine permanente Energieinfrastruktur vorhanden ist. Dies gilt insbesondere für ländliche Regionen, große Infrastrukturprojekte oder temporäre Baustellen. Mobile Energiesysteme gewinnen in diesem Zusammenhang daher immer stärker an Bedeutung, da sie flexible, effiziente und umweltfreundliche Lösungen bieten.

“Unsere Techniker und Installateure vor Ort müssen häufig mit komplexen Systemen umgehen, die spezielle Kenntnisse erfordern” meint Werner Koudela,
Vertriebsleiter und Prokurist von Enerent Austria. © ENERENT Austria GmbH

„Der Anspruch, mobile Energie zu jeder Zeit und überall verfügbar zu haben, hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen“, betont dementsprechend Werner Koudela, seines Zeichens Vertriebsleiter und Prokurist von Enerent Austria. So konnten noch vor einigen Jahren bei Baumaßnahmen die Heizungen für einen Tag abgeschaltet werden. Heute sei dies nicht mehr möglich, da es Mieter*innen nicht zugemutet werden könne, auf ihren gewohnten Komfort zu verzichten. Gleichzeitig würden aber die Anforderungen an Techniker*innen und die Qualität der gelieferten Anlagen erheblich steigen. Zeitfenster für die Fertigstellung einer Baustelle würden überdies immer kürzer, dies bedeutet aber im Gegenzug, dass immer mehr Baustellen beheizt werden müssten, damit die einzelnen Gewerke arbeiten können. Gipser*innen und Maler*innen benötigen beispielsweise eine angemessene Innentemperatur, um die verwendeten Werkstoffe optimal verarbeiten zu können.

Neben mobiler Stromversorgung wird auch die mobile Wärmeversorgung (im Bild: Mobile Enerent-Heizzentrale an Servicefahrzeug) zunehmend wichtiger, unter anderem weil Baustellen immer öfter auch in der kalten Jahreszeit betrieben werden. © ENERENT Austria GmbH

„Um den zunehmend individuellen und komplexen Anforderungen unserer Kunden gerecht zu werden, haben wir kürzlich unser Vertriebsteam aufgestockt. Mehr Man-Power bedeutet kürzere Reaktionszeiten, schnellere Wege zum Kunden und mehr fachliche Expertise für tiefere und fundiertere Beratungen. Unsere Techniker und Installateure vor Ort müssen häufig mit komplexen Systemen umgehen, die spezielle Kenntnisse erfordern“, unterstreicht Koudela. Darüber hinaus würden es zahlreiche Vorschriften und Normen existieren, die eingehalten werden müssten, die aber den Installationsprozess einer mobilen Energiezentrale deutlich erschweren können. „Daher sind sowohl für die Servicetechniker als auch für den Vertrieb regelmäßige Schulungen und Fortbildungen notwendig, um stets auf dem neuesten Stand zu bleiben.“
Dem immer komplexer werdenden Bedarf der Kunden steht allerdings der derzeit herrschende Fachkräftemangel in der Branche entgegen. Die Beauftragung erfolge oft kurzfristig und spontan, wodurch eine effiziente Personalplanung schwierig sei. Zudem komme der Faktor, dass viele Fachkräfte in naher Zukunft in Rente gehen würden. Dies bedeute aber nicht nur einen Verlust an Arbeitskraft, sondern auch einen erheblichen Verlust an Erfahrung und Know-how, verweist der Vertriebsleiter. „Bedauerlicherweise gibt es nicht genügend junge Menschen, die nachrücken könnten, um diese Lücken zu schließen.“ Der Fachkräftemangel sei demnach neben der Energiewende eine der größten Herausforderungen, die es aktuell zu bewältigen gelte.

Thema Nachhaltigkeit

Die Branche begegnet dieser Herausforderung unter anderem mit technischen Weiterentwicklungen. Nachhaltigkeit spielt dabei eine wichtige Rolle. So werde beispielsweise der Enerent-Mietpark nicht nur um mobile Energiesysteme mit herkömmlichen Brennstoffen erweitert, sondern auch um nachhaltige Heizzentralen, die mit Biomasse, Flüssiggas oder auch elektrisch betrieben werden können.
Auch Heizcontainer, die mit Pellets betrieben werden, seien mittlerweile im Einsatz und würden verstärkt nachgefragt. Zudem starte das Unternehmen, wie Koudela unterstreicht, aktuell mit der Vermietung mobiler Luft-Luft-Wärmepumpen, die rein elektrisch betrieben und für Bau- oder Eventbeheizung eingesetzt würden. Nach Abschluss der momentanen Testphase sei eine Ausweitung auf den österreichischen Markt geplant, um CO2-neutrale mobile Heiz- und Kältelösungen ebenfalls anzubieten. Insgesamt liege der Schwerpunkt der Entwicklung des Anlagenparks in energieeffizienten Systemen. Derartige Technologien „bieten eine verbesserte Effizienz bei der Wärme- und Kälteerzeugung, was sowohl Kosten spart als auch umweltfreundlicher ist“.
Zudem sind mobile Energiesysteme heute vielfach mit digitalen Technologien ausgestattet, die eine Fernüberwachung und -steuerung ermöglichen. Dadurch können Energieverbrauch, Systemleistung und Wartungsbedarf in Echtzeit überwacht werden. Die mobilen Energiezentralen von Enerent seien beispielsweise mit digitalen Fernüberwachungs- und Fernwartungssystemen ausgestattet, sodass die Anlagen von überall eingesehen und gesteuert werden können. Auch Energy4rent stattet, auf Wunsch, jede seiner Mietanlagen mit der hauseigenen Lösung „Energyvision“ aus. Etwaige Störungen können damit rechtzeitig erkannt und aus der Ferne oder vor Ort behoben werden.

Wachsende Kundenanforderungen

Auch in diesem Bereich seien die Anforderungen an die Energiezentralen in den letzten Jahren stark gestiegen, wie sowohl Koudela als auch Patay betonen. Die Gründe dafür sind schnell gefunden: Eine Fernüberwachung ermögliche die effiziente Steuerung der mobilen Wärme- und Kältezentralen per Smartphone oder Tablet und helfe dadurch dabei, den Energieverbrauch zu optimieren und Engpässe frühzeitig zu erkennen. Auch Störungen im Betriebsablauf können damit frühzeitig erkannt und behoben werden. „Infolgedessen fallen für Techniker weniger Fahrten an, wodurch die Anlage schneller wieder betriebsbereit ist. Das führt einerseits zu Kosteneinsparungen, andererseits verringert sich die Umweltbelastung“, erklärt der Enerent-Prokurist. Hier werde künstliche Intelligenz (KI) eine zunehmend wichtige Rolle spielen, um den Betrieb der mobilen Energiesysteme zu optimieren.
KI kann Experten zufolge dazu beitragen, den Wartungsbedarf vorherzusagen und sicherzustellen, dass die mobilen Heiz- und Kältesysteme effizient arbeiten. Denn ein gut gewartetes System bringt bessere Leistungen bei geringerem Energieverbrauch. Darüber hinaus könne KI helfen, unter Zuhilfenahme bestimmter Echtzeitinformationen wie beispielsweise Wetterdaten, die Heizleistung basierend auf dem aktuellen Bedarf zu optimieren. Ebenso können Lastspitzen vorhergesagt und das System so gesteuert werden, dass der Energieverbrauch gleichmäßiger verteilt und die Verschwendung von Energie minimiert wir.

Mobile Energiesysteme im kleinen Format

Nicht nur auf Baustellen, sondern auch im privaten Bereich finden mobile Energiesysteme zunehmend Anwendung. Tragbare Akkusysteme, die oft als Powerbanks oder Solargeneratoren bezeichnet werden, sind praktische Begleiter für Campingausflüge und Outdoor-Aktivitäten oder als Notfalllösung bei Stromausfällen. Die Systeme sind so konzipiert, dass sie einfach transportiert werden können. Oft verfügen sie über USB-Anschlüsse, 230-Volt-Steckdosen und DC-Ausgänge. Zudem können viele Systeme mit tragbaren Solarpanels kombiniert werden, um umweltfreundlichen Strom zu liefern.

Schnelle Hilfe im Katastropheneinsatz

Mobile Energiesysteme spielen heute eine wichtige Rolle bei der Bewältigung von Umweltkatastrophen, Stromausfällen und anderen Notlagen. Sie bieten eine schnelle, flexible und zuverlässige Energiequelle, die in kritischen Situationen Leben retten und Sachschäden minimieren kann. Im Falle von Umweltkatastrophen wie Erdbeben, Überschwemmungen oder Stürmen können mobile Energiesysteme beispielsweise Notunterkünfte und Evakuierungszentren mit Strom versorgen. Ohne eine zuverlässige Energiequelle könnten lebenswichtige Geräte wie Beatmungsgeräte oder Kühlanlagen für Medikamente nicht betrieben werden. Auch bei Such- und Rettungseinsätzen spielen mobile Energiesysteme eine zentrale Rolle. Tragbare Einheiten können vor Ort eingesetzt werden, um Drohnen, GPS-Geräte und Funkanlagen mit Strom zu versorgen. Diese Technologien sind relevant, um Vermisste zu lokalisieren und Rettungsmaßnahmen zu koordinieren. Darüber hinaus unterstützen mobile Energiesysteme auch die Wasserversorgung in Krisengebieten. Mobile Wasseraufbereitungsanlagen, die mit diesen Energiesystemen betrieben werden, können sauberes Trinkwasser bereitstellen – eine Grundvoraussetzung für die Gesundheit und das Überleben der betroffenen Menschen. Mobile Systeme bieten überdies auch den Vorteil, dass sie schnell in betroffene Gebiete transportiert und einsatzbereit gemacht werden können. Die modulare Bauweise ermöglicht es dabei, die Systeme flexibel an unterschiedliche Anforderungen anzupassen, sei es die Versorgung eines kleinen Teams oder einer größeren Einrichtung.

 

 

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