Ökologie und Ökonomie unter einem Dach
Das Restaurant Luftburg im Wiener Prater geht konsequent einen nachhaltigen Weg und investiert in eine umweltfreundliche Zukunft. Neben der Umstellung auf eine Wärmepumpenlösung und der Erweiterung der Photovoltaik-Anlage wird auch der gesamte Mitarbeiter-Bereich neu gestaltet.

Seit 1991 gibt es Kolarik im Wiener Prater. Gegründet von Elisabeth Kolarik wird das Unternehmen mit den dazugehörigen Betrieben – Luftburg – Kolarik im Prater, Freizeitareal Praterfee, Luftburg-Erlebniswelt und Urban Lodge Apartments – heute von Sohn Paul Kolarik und seiner Frau Bianca geführt.

Nachhaltigkeit ist den Beiden ein besonderes Anliegen – bestes Beispiel dafür ist der aufwändige Umbau der Luftburg in das größte Bio-Restaurant der Welt. Seit Jänner diesen Jahres wird der Bereich der Beschäftigten neu gebaut. Zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind das Herzstück des Unternehmens, weiß die Unternehmerfamilie. Neben einem einladenden Team-Aufenthaltsraum, modernen Garderoben und top ausgestatteten Büroräumlichkeiten wird auch ein Andachtsraum errichtet.
Investition in CO₂-Neutralität
Investiert wird aber auch in die Gebäudetechnik. Beim Umbau des Bio-Restaurants setzt das Wiener Traditionsunternehmen auf Heiz- und Kühltechnologie von Hoval. Das Motto lautet „Raus aus dem Gas“. Hocheffiziente Grundwasserwärmepumpen sorgen für eine nachhaltige Energieversorgung und sparen jährlich rund 136 Tonnen CO₂ ein. Der offizielle Spatenstich fand am 12. Februar. 2025 im Beisein des Wiener Umweltstadtrats Jürgen Czernohorszky statt. Zu Ostern will man den Gastronomiebestrieb wieder eröffnen.
„Die Entscheidung für die Wärmepumpenlösung von Hoval fiel nicht nur aus wirtschaftlichen, sondern auch aus ökologischen Gründen“, informiert Paul Kolarik, Geschäftsführer von Kolarik im Prater. „Wir machen uns die Welt – wie sie uns gefällt. Und sie gefällt uns am besten nachhaltig und zukunftsfit! Deshalb setzen wir einen weiteren großen Schritt in Richtung CO₂-Neutralität.“
Zahlen, die überzeugen
Zwei Thermalia dual Grundwasserwärmepumpen mit einer Gesamtleistung von 362 kW klimatisieren künftig die Luftburg.

Diese entziehen dem Grundwasser Energie, um das Gebäude je nach Jahreszeit zu beheizen oder zu kühlen. Neben der Heizfunktion sorgt die Lösung durch ihre Kühlfunktion auch im Sommer für angenehme Raumtemperaturen – eine Grundvoraussetzung für den Gastronomiebetrieb mit seinen 1.200 Sitzplätzen, bei dem der Gästekomfort im Mittelpunkt steht. „Das Projekt Luftburg zeigt, wie Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit Hand in Hand gehen“, so Thomas Braunstein, technischer Projektleiter bei Hoval. „Dank der hohen Effizienz der Wärmepumpen werden die jährlichen Energiekosten der Luftburg um fast 50 Prozent sinken und der CO₂-Fußabdruck um rund 136 Tonnen pro Jahr reduziert.“
Technische Herausforderungen
Erd- und Luftwärmepumpen kamen aufgrund begrenzter Platzverhältnisse nicht infrage. Die gewählte Grundwasserlösung erforderte eine sorgfältige Planung: Die 12 Meter tiefen Entnahme- und Schluckbrunnen befinden sich auf einem separaten Grundstück in 110 Metern Entfernung, was eine anspruchsvolle Planung und Umsetzung notwendig machte.
Damit die Anlage jederzeit reibungslos läuft, setzt die Luftburg auf ein modernes digitales Steuerungssystem von Hoval. „Mit der HovalSupervisor cloud lassen sich der Betriebszustand der Anlage rund um die Uhr überwachen und die Abläufe gezielt optimieren“, erklärt Thomas Braunstein. Das System passt den Betrieb automatisch an und sorgt dafür, dass alle Prozesse effizient ablaufen. Zudem erleichtert es die behördliche Dokumentation: Die Erfassung der Grundwasserentnahme erfolgt automatisch, und die Daten können direkt an die zuständige Magistratsabteilung übermittelt werden.
Präzise Planung und Steuerung
Doch nicht nur die Heiz- und Kühltechnologie für die Luftburg stammt von Hoval. „Unser professionelles Customer Project Management (CPM) sorgt für eine präzise Planung, gezielte Steuerung und lückenlose Überwachung aller technischen und kaufmännischen Details – und das während des gesamten Projektverlaufs“, betont Rene Zobl, Projektmanager bei Hoval.

Zum Leistungsumfang gehören auch die Planung und Lieferung des MSR-Schaltschranks einschließlich der Hauptstromversorgung für beide Heizzentralen und die dazugehörigen Wärmepumpen. Mit ihrer technischen Projektleitung unterstützt das Hoval-Team den Installateurpartner in allen Phasen des Zubaus. Alle Projektbeteiligten profitieren von einem klar strukturierten Hydraulik-Schema mit Bauteilkennzeichnung sowie einer verständlichen, umfassenden Beschreibung der gesamten Regeltechnik.
Ergänzt wird das nachhaltige Energiekonzept durch die Aufstockung der PV-Anlage auf 40 kWp, um den Eigenstromanteil weiter zu erhöhen. Das gesamte Projekt ist mit 7 Millionen Euro budgetiert. „Unser Ziel, am Standort CO₂-neutral zu werden, rückt mit diesen Maßnahmen einen großen Schritt näher“, erklärt Paul Kolarik.