Lärmschutz

Vom Rockkonzert zur Kammermusik

27.04.2025

Der Luft- und Klimatechnik-Spezialist Berliner Luft Technik sorgte für Lärmschutz in einer Papierfabrik. Die Anrainer hatten sich über den hohen Lärmpegel beschwert. Dieser wurde der Lärmpegel drastisch gesenkt: von 120 auf 90 Dezibel.

Vom Rockkonzert zur Kammermusik: Das war die Herausforderung für den Luft- und Klimatechnik-Spezialist Berliner Luft Technik mit Sitz in Berlin. Die Aufgabe: Die Lärmsanierung einer Papierfabrik in einem Mischgebiet. Saniert wurden die Zu- und Abluftanlagen auf dem Fabrikdach, durch die der Schall nach außen tritt. Und genau hier, auf dem Dach, mussten die Schallemissionen von 120 auf 90 Dezibel gesenkt werden. Fünf Kulissenschalldämpfer der Lüftungs- und Klimaexperten sorgen nun für einen minimierten Lärmpegel – und dafür, dass ein Anwohner nachts wieder ruhig schlafen kann.

Herstellung macht Lärm

Die Papierfabrik steht im deutschen Thüringen. In dem Mischgebiet treffen Wohnen und Gewerbe aufeinander und drastischer als in diesem Fall kann es kaum sein: Ein Anwohner wohnt direkt am Firmengelände der Fabrik, in der Rollen für Papiertaschentücher, Kosmetiktücher und Toilettenpapier produziert werden. Die Herstellung macht Lärm – nicht nur wegen der Produktionsmaschinen, sondern auch wegen der Heiz- und Lüftungsanlagen. Der Anwohner beschwerte sich wegen des Lärms beim Umweltamt in Thüringen und der TÜV bestätigte: Nachts erreichten sein Schlafzimmerfenster mehr als die erlaubten 45 Dezibel. Die Papierfabrik musste handeln und ihre Immissionswerte senken.

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„Hier kamen wir ins Spiel. Als Experten im Bereich Industrieschall ist dies ein ganz typischer Fall für uns“, meint Achim Rockel aus dem Vertrieb und Produktmanagement Schallsysteme bei Berliner Luft Technik. Nach einem Besuch vor Ort in der Papierfabrik und anhand der TÜV-Messwerte entwickelten die Spezialisten ein Konzept zur Lärmsanierung und Schallreduzierung. Sie standen dabei vor einer besonderen Herausforderung: „Wir mussten sehr viel akustische Leistung auf sehr wenig Platz unterbringen. Da war eine gute Planungs- und Vorarbeit nötig“, so Rockel.

Lärmsaniert wurde auf dem Dach der Papierfabrik in rund zehn Metern Höhe. Denn dort wurden die Anlagen zur Be- und Entlüftung bei der Papierproduktion als Lärmmacher identifiziert: Der TÜV maß auf dem Dach 120 Dezibel. Der Schall musste auf 90 Dezibel reduziert werden, damit am Schlafzimmer des Nachbarn nur mehr 45 Dezibel ankommen. Zur Einordnung: 120 Dezibel entsprechen einem startenden Flugzeug oder einem lauten Rockkonzert, 90 einem Orchester oder Kammermusik.

Der TÜV ermittelte auf dem Dach insgesamt vier Schallquellen, an denen die Spezialisten der Berliner Luft Technik ansetzten: eine Anlage zur Vakuumabluft, eine Anlage zur Nebelabsaugung, eine Zuluftanlage für den Brennerraum und eine Zuluftanlage für das Maschinen Control Center (MCC) für die Papiermaschine. Ursachen für den Schall sind vor allem die vielen Ventilatoren, die in diesen Anlagen verbaut sind, um die heiße Luft, die bei der Papierproduktion entsteht, abzukühlen. Aber auch die Heizungs- und Brenneranlagen unten in der Produktionshalle machen Lärm, der über die Lüftungsanlagen nach außen tritt.

Um den Schall auf dem Fabrikdach auf die vom TÜV geforderten 90 Dezibel zu reduzieren, bauten die Lärm-Experten an jeder Lüftungsanlage so genannte Kulissenschalldämpfer ein, wie sie vorwiegend in raumlufttechnischen Anlagen (RLT-Anlagen) zum Einsatz kommen.

Die umfangreichste Lärmsanierung erhielt die Anlage für die Vakuumabluft. Hier reduzierten die Lüftungsprofis den Schallpegel der Vakuumpumpen um 50 Dezibel. Da feuchte, zellulosefaserhaltige Luft abgesaugt wird und der abgesaugte Wasserdampf bis zu 150 Grad Celsius heiß ist, wurde der Kulissenschalldämpfer komplett aus Edelstahl gefertigt.

Neben der Edelstahlausführung sollte der Kulissenschalldämpfer zudem zur Reinigung und Revision zugänglich sein. „Wir haben eine spezielle Revisionsöffnung eingebaut. Die Kulissen können über eine Wartungstür im Schalldämpfergehäuse ausgezogen werden“, erklärt Rockel. Der Sonderbau der Berliner Luft Technik hat gleich zwei Vorteile für die Papierfabrik: Erstens muss der Schalldämpfer nicht komplett ausgetauscht werden, wenn er eine Staubschicht angesetzt hat, sondern wird gereinigt. Zweitens sind durch die ausziehbaren Kulissen die Standzeiten der Anlage bei einer Revision möglichst gering. Rockel: „Mit geübtem Personal dauert die Revision zwei bis drei Stunden. Meist erledigt das die Papierfabrik, wenn sie die Papiersorte wechselt und die Anlage deswegen sowieso stillsteht.“