Feuer und Eis
Zum Wintersaisonstart in Fieberbrunn in Tirol können die Schneesportler nicht nur den Ausblick aus den Gondeln der neuen Einseilumlaufbahn genießen, sondern in den Stationen auch besonders schöne Holzflächen bewundern.
Die vom ortsansässigen Architekten Thomas Fliri vorgeschlagene Konstruktion nützt perfekt die Eigenschaften von Holz und Holzwerkstoffen: Die damit mögliche Werkstattvorfertigung garantierte die geforderte kurze Bauzeit auf der Baustelle über die Sommersaison. Zugleich wurde die Chance zu einem neuen Erscheinungsbild bzw. zur Erneuerung des baulichen Images der Bergbahn genutzt – die Außen- und Innenflächen sind atmosphärisch durch die Verwendung von Holz geprägt. Bei allen drei Stationsgebäuden kamen für die bewitterten Fassadenteile Lärchenholz-Schindeln zur Anwendung, in den überdachten Bahnsteig-Bereichen wurden die Wandteile entsprechend strukturiert.
Elegante Brandschutzbeschichtung
So konnten in den Hallen ungünstige Schallreflexionen vermieden undzugleichdem Brandschutz Rechnung getragen werden: Architekt Thomas Fliri schrieb die Holzflächen beschichtet mit dem Adler Pyrolan Expand-System aus – und zwar in einer eleganten Gestaltung: Schwarz beschichteten Holzfaserplatten wurden auf Abstand vertikale Lamellen vorgesetzt. Sowohl die schwarzen Grundflächen als auch die fast naturbelassen wirkenden Latten machte die Behandlung mit Pyrolan für den Einsatz in den Seilbahnstationen tauglich.
Schaum schützt
Pyrolan Expand vom Österreichischen Lackhersteller Adler ist eine aufschäumende (intumeszierende) Brandschutzbeschichtung auf Wasserbasis. Bei großer Hitze bildet sich an der Oberfläche ein kohlenstoffhaltiger Schaum, der als isolierende Dämmschicht gegenüber der Zündquelle wirkt. Dadurch wird die Geschwindigkeit der Brandausbreitung drastisch reduziert und so der Zeithorizont für die Flucht und zum Löschen bedeutend erhöht. Durch die Beschichtung erreichen Holzbauteile die höchste für brennbare Werkstoffe wie Holz mögliche Brandschutzklasse B-s1, d0. Das heißt, dass sie im Falle nur einen begrenzten Beitrag zu einem Brand leisten und den strengen Kriterien, was die freigesetzte Rauchmenge und mögliches brennendes Abtropfen/Abfallen betrifft, entsprechen. Dazu ist der Beschichtungsaufbau vollständig wasserbasiert und frei von Formaldehyd sowie von Bioziden, Schwermetallen und Halogenen – im Brandfall werden also keine giftigen Substanzen wie z.B. Formaldehyd freigesetzt.
