Robust und tragfähig

Dumper bewegen große Volumina in kurzer Zeit

09.12.2024

Knickgelenkte Muldenkipper – kurz Dumper - sind heute unverzichtbare Maschinen auf Baustellen und in industriellen Bereichen, da sie eine wesentliche Rolle beim Transport von Material spielen. Die jüngsten Entwicklungen machen die Arbeitstiere noch effizienter und nachhaltiger.

In Bauprojekten erfüllen Dumper heute eine Vielzahl von Aufgaben, darunter den Transport von Schutt, Erde und Baumaterialien. © Liebherr
In Bauprojekten erfüllen Dumper heute eine Vielzahl von Aufgaben, darunter den Transport von Schutt, Erde und Baumaterialien. © Liebherr

Inmitten des wundervollen Bergpanoramas am Reschenpass im Vinschger Oberland sind schwere Baumaschinen zugange. Um die Staatsstraße SS40 sicherer zu gestalten, wird selbige in Richtung Stausee verlegt. Ein gigantisches Projekt, an dem unter anderem zehn Liebherr-Muldenkipper „TA 230 Litronic“ beteiligt und für die Erdbewegungs- und Aufschüttungsarbeiten zuständig sind.

Am Reschenpass im Vinschger Oberland bewegen im Rahmen eines Großprojekt (u.a.) zehn Dumper von Liebherr insgesamt ungefähr 2,5 Millionen Kubikmeter Erdmaterial. © Liebherr
Am Reschenpass im Vinschger Oberland bewegen im Rahmen eines Großprojekt (u.a.) zehn Dumper von Liebherr insgesamt ungefähr 2,5 Millionen Kubikmeter Erdmaterial. © Liebherr

Sie unterstützen bei den Aufschüttungsarbeiten eines Dammes, auf dem später die Staatsstraße verlaufen soll. Dazu transportieren sie Aushubmaterial vom Grund des ausgelassenen Reschensees an den Einsatzort – insgesamt ungefähr 2,5 Millionen Kubikmeter Material.

Die Arbeitstiere auf der Baustelle

Dumper sind die Arbeitstiere auf Baustellen und haben dementsprechend eine treue Anhängerschaft, besonders in Gewinnungsbetrieben und der schweren Erdbewegung. Wenig Wunder, überzeugen die Arbeitstiere doch gerade durch große Geländegängigkeit. Dumper transportieren Material dort, wo klassische Bau-LKW nicht mehr durchkommen, in den kommenden Produktgeneration sogar noch leistungsfähiger, effizienter und sicherer als bisher.

Eine zentrale Entwicklungsrichtung ist dabei die wachsende Elektrifizierung der Maschinen. Elektrodumper und Hybridlösungen reduzieren die CO₂-Emissionen und sind besonders für Projekte in urbanen Gebieten und in Naturschutzgebieten attraktiv. Unter anderem, weil elektrische Dumper üblicherweise leiser als ihre traditionellen Pendants sind und überdies keine direkten Emissionen verursachen, womit der Einsatz in städtischen Bereichen oder in sensiblen Landschaften erleichtert wird. Zudem ist der Betrieb zumeist günstiger, da elektrische Energie oft weniger kostet als fossile Brennstoffe.

Autonome Dumper für den Bergbau

So haben Liebherr und der australische Eisenerz-Konzern Fortescue unlängst eine erweiterte Partnerschaft geschlossen. Gemeinsam wollen die beiden Unternehmen zum „weltweit ersten“ Anbieter von lokal emissionsfreien und zugleich autonomen Maschinen auf dem Miningmarkt werden.

Liebherr und Fortescue schlossen unlängst eine erweiterte Partnerschaft, im Rahmen derer unter anderem 360 batterieelektrische und autonome Muldenkipper T 264 an den australischen Eisenerz-Konzern geliefert werden. © Liebherr
Liebherr und Fortescue schlossen unlängst eine erweiterte Partnerschaft, im Rahmen derer unter anderem 360 batterieelektrische und autonome Muldenkipper T 264 an den australischen Eisenerz-Konzern geliefert werden. © Liebherr

Der Vertrag sieht die gemeinsame Entwicklung von Technologien für emissionsfreies und autonomes Arbeiten von Maschinen im Bergbau vor sowie die anschließende Abnahme von 475 Liebherr-Maschinen für den Einsatz in Fortescues Minen in Australien vor, Augenmerk liegt dabei unter anderem auf Dumpern. So werden von den 475 Maschinen rund 360 batterieelektrische sowie autonome Muldenkipper T 264 des Herstellers sein.

Die Einführung autonomer und ferngesteuerter Dumper, die ohne menschliches Eingreifen operieren können, ist eine der aktuell spannendsten Entwicklungen im Bereich der Dumper. Die Technik ermöglicht höhere Sicherheit und Effizienz, besonders in gefährlichen oder schwer zugänglichen Bereichen. Zudem können autonome Dumper können rund um die Uhr arbeiten, wodurch die Effizienz drastisch gesteigert und das Risiko menschlicher Fehler minimiert werden kann. Auch in gefährlichen Umgebungen wie Bergwerken oder Katastrophengebieten ist die Fernsteuerung ein großer Vorteil, da so die Sicherheit des Personals deutlich erhöht wird.

Beitrag zur Dekabonisierung

„Wir haben in Las Vegas auf der MINExpo ein Stück Liebherr-Geschichte geschrieben und sind stolz darauf, einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung, aber auch zur Autonomie von Schwerlastmaschinen leisten zu können“, unterstreicht Jörg Lukowski, Executive Vice President Liebherr-Mining Equipment. „Die Technologie macht uns zum ersten Anbieter am Mining-Markt, der einen emissionsfreien Antrieb und eine komplett autonome Transportlösung in einem Mining-Muldenkipper verbindet. Das wird unsere Kunden auf ihrem Weg zur Dekarbonisierung unterstützen und macht Liebherr zu einem Vorreiter in der Dekarbonisierung von Maschinen dieser Größenordnung.“

Der T 264 sei Ergebnis jahrelanger harter Arbeit und der Zusammenarbeit von Liebherr und Fortescue in den Bereichen Autonomie und Emissionsfreiheit. Der Dumper verfügt über eine 3,2 MWh-Batterie (entwickelt von Fortescue Zero), im Rahmen der Zusammenarbeit wurde auch eine statische Ladelösung entwickelt. Das stationäre Ladegerät werde sowohl in einer manuellen als auch in einer robotischen Ausführung erhältlich sein und umfasse ein automatisches Schnellladegerät mit einem Megawatt-Ladesystemanschluss. Mit diesem Ladegerät können die Muldenkipper in zwölf bis 58 Minuten aufgeladen werden, wie der Hersteller verspricht.

Der Muldenkipper wurde zudem mit „Autonomous Haulage Solution“ (AHS) ausgestattet, eine weitere von den Unternehmen gemeinsam entwickelte Lösung. AHS verfügt über ein Energiemanagementsystem, welches die stationären Ladevorgänge für die Muldenkipper koordinieren und dabei sicherstellen soll, dass das Ladegerät voll ausgelastet ist, ohne dass es zu Wartezeiten im Betrieb kommt.

Nachhaltig und emissionsfrei arbeiten

Besonders Elektrifizierung ist im Bereich der Dumper ein wichtiger Trend. Der Baumaschinenvermieter und Komplettanbieter HKL Baumaschinen baute unlängst erst das eigene Elektro-Sortiment weiter aus, seither sind unter anderem Dumper mit Akkubetrieb im HKL Mietpark erhältlich. Und auch Wacker Neuson stellt Sicherheit und emissionsfreies Arbeiten in den Fokus.

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