Rundum erneuert
Vier Monate dauerten die umfangreichen Umbauarbeiten im Steigenberger Hotel and Spa in Krems. Dabei erhielten die Zimmer und Bäder ein gelungenes Lifting verpasst.
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Vor gut zwanzig Jahren wurde das Steigenberger Hotel in Krems gebaut, 2008 um einen 1.200 Quadratmeter großen Spa-Bereich erweitert, 2009 folgte der Umbau der Juniorsuiten. Im diesjährigen Frühjahr wurden in einer viermonatigen Renovierungsphase die 125 „alten“ Zimmer und Bäder komplett erneuert. „Wir waren mit der vorhandenen Ausstattung nicht mehr konkurrenzfähig, sie entsprach nicht mehr dem heutigen Zeitgeist“, erklärt Hoteldirektorin Adelheid de Durand. Allein in das Zimmerprojekt wurden 3,5 Millionen Euro investiert. Zusätzlich wurde die Lobby modernisiert, die Bibliothek, die Landhausbar sowie die Vinothek wurden ebenso einer Verjüngungskur unterzogen.
Das Team rund um Gabi Bachhuber-Geisinger – Innenarchitektin „der ersten Stunde“ – kreierte einen gediegenen, modernen Landhausstil, um zu starke Brüche mit dem Bestand zu vermeiden. Das war – neben dem fix vorgegebenen Budget – auch die große Herausforderungen in Planung um Umsetzung. Ein Designhotel zu werden war nicht das Ziel. Das Konzept der Ausstattung setzt auf warme Holztöne und helle Farben, auf natürliche und edle Materialien wie Holz, Leder und Glas.
Kunst aus dem Weingarten
Ein wichtiges Gestaltungselement in den Zimmern ist Kunst aus der Region. Als „Fantastischen Regionalismus“ beschreibt die Direktorin den Stil des österreichischen Künstlers Fritz Gall. „Der Künstler holt sich für seine Werke Materialien aus der Region oder aus der Weinverarbeitung. Die Bilder bestehen aus Löss, Weinfiltern und weiteren Elementen aus den Weingärten. Das kann ein Draht, eine Rebe, ein Stein aus einem Weinfass sein“, erklärt de Durand.
Mehr Platz im Bad
Beim Umbau der Bäder war ein Anspruch zentral: mehr Platz zu schaffen. An der Raumgröße – zwischen fünf und acht Quadratmetern – wurde nichts verändert. Allerdings gewann man im Eingangsbereich durch den Einbau von Schiebetüren einiges an Raum. Die alten Duschen und Wannen – ursprünglich gab es ein Halbe-halbe-Verhältnis – wurden alle entfernt und durch bodenbündige, frei begehbare Duschen mit Glasabtrennung ersetzt.
Ebenso wesentlich wie mehr Platz: gutes Licht. Dazu Adelheid de Durand: „Helligkeit und Beleuchtung sind uns sehr wichtig, dazu haben wir ein durchdachtes Lichtkonzept geschaffen.“ Gearbeitet wird mit Hinterleuchtungen und Direktbestrahlung der Spiegel. Rund ein Drittel der Zimmer – die Weingartensuiten im Zubau – verfügen über Tageslicht im Bad und sind mit freistehenden, in den Wohnraum integrierten Badewannen ausgestattet. Die Rundumverglasung bietet einen schönen Ausblick in die Weingärten.
Das Farbkonzept der Zimmer setzt sich in den Bädern fort: Erdige, warme Beigetöne dominieren bei Fliesen und Anstrichen. Die Waschtische sind aus einem warmen, beigegrauen Granitstein oder mit braunen Fliesen gestaltet und wurden extra für das Haus angefertigt. „Mir ist es wichtig, dass die Einrichtung Wärme ausstrahlt. Denn ein Bad muss warm und wohlig wirken“, so die Hoteldirektorin.
Wanne oder Dusche, offen oder geschlossen
Offene Badlösungen sind nach wie vor ein Trend in der Hotellerie. Im Steigenberger Krems trägt man diesem mit den freistehenden Badewannen in den Weingartensuiten Rechnung. „Es gibt Gäste, die bewusst nach Transparenz und den freistehenden Wannen fragt. Andere wiederum lehnen diese Offenheit komplett ab.“ Das Verhältnis zwischen pro und kontra hält sich dabei die Waage. De Durand ist froh, beides anbieten zu können – sowohl offene Lösungen als auch intime, abgeschlossene Bäder, Duschen als auch Wannen. „Unseren Gästen steht glücklicherweise beides zur Verfügung. Ein Hotel komplett ohne Badewannen würde ich nicht gut finden.“ Persönlich schätzt die Direktorin ein helles, warmes, gut ge- und belüftetes Badezimmer, „am liebsten mit einem großen Fenster“. Und großzügige Ablageflächen – wie es sie auch im Hotel in Krems gibt – sind ein Muss.