Lehre

Lernen im digitalen Wandel

10.05.2022

Die HTL Mödling, die im Jahr 2019 hundertjähriges Bestehen feierte, verfügt über ein österreichweit einzigartiges Ausbildungsangebot in Sachen Holzbearbeitung, Innenausbau und –architektur.

Die Historie der HTL Mödling reicht weit zurück: Ursprünglich von Kaiser Franz Josef als Militärakademie gegründet, nahm die „Höhere Technische Bundeslehr- und Versuchsanstalt“ nach der Gründung der Republik im Jahr 1919 mit anfangs vier technischen Abteilungen Elektrotechnik, Hoch- und Tiefbau den regulären Lehrbetrieb auf und machte bald im In- und Ausland von sich reden. Seitdem hat sich viel getan: Heute ist die Bildungseinrichtung mit 3.500 Schülern die größte Schule in Österreich. Dementsprechend umfangreich ist das Lehrangebot: So bietet die berufsbildende höhere Schule Ausbildungen in zwölf Fachrichtungen aus den Bereichen Bau, Holz, Metall und Elektrotechnik an – darunter finden sich auch die Abteilungen Innenarchitektur und Holztechnik mit einer einzigartigen Vielfalt an Ausbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten.

Individuelles Lehrangebot

Die Schüler*innen Maria Amerer, Johannes Reichl, Oli Goldmann und Ilvy Hummelberger (v.l.) geben Einblicke in das schulinterne Sägewerk. © Yoko Rödel/HTL Mödling
Die Schüler*innen Maria Amerer, Johannes Reichl, Oli Goldmann und Ilvy Hummelberger (v.l.) geben Einblicke in das schulinterne Sägewerk. © Yoko Rödel/HTL Mödling

In beiden Abteilungen werden sowohl die fünfjährige höhere Schule (Berufsausbildung mit Matura- und Diplomabschluss), das Kolleg (zweijährige gehobene Berufsausbildung mit Universitätsreife) sowie einschlägige Aufbaulehrgänge (Berufsausbildung inklusive Studienberechtigung für Universitäten und Fachhochschulen) angeboten. Ferner bietet die Abteilung Innenarchitektur die vierjährige Fachschule im Bereich Tischlereitechnik an. Eine wesentliche Besonderheit ist, dass Schüler in den jeweiligen Ausbildungszweigen zwischen unterschiedlichen Wahlmodulen wie beispielsweise experimenteller Gestaltung, Fertigungstechnik oder Produktionsinformatik wählen können: „Unsere Abteilungen zeichnet aus, dass die Schüler zahlreiche Kompetenzen in Sachen Materialtechnologie, moderner EDV und Maschinentechnik erlernen. Außerdem werden bei uns auch Inhalte zur Unternehmensführung behandelt – das sind Kenntnisse, die man in einer herkömmlichen Lehre so nicht vermittelt bekommt“, erläutert Monica Smetana, Abteilungsvorständin des Fachbereichs Innenarchitektur.

Nutzung wertvoller Synergien

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal der Bereiche Innenarchitektur und Holztechnik sei außerdem der hohe Innovationsgrad in der Lehre, wie Martina Scheierer-Weindorfer, Abteilungsvorständin des Fachbereichs Holztechnik, erläutert. „Wir haben immer wieder tolle Kooperationen mit externen Firmen, wodurch etwa auch die Bank für den Österreich-Pavillon bei der Expo 2020 in Dubai entstanden ist. Bei solchen interdisziplinären Projekten findet immer auch viel Austausch zwischen den beiden Abteilungen statt.“ Dabei sei auch in der Kommunikation mit den Schülern viel Fingerspitzengefühl gefragt, wie Ewald Handler, Werkstattleiter der Holztechniker, berichtet: „Wir haben einen vergleichsweise großen Maschinenpark und so gibt immer viele Möglichkeiten, ein Werkstück zu bearbeiten. Da gibt es kein Richtig und kein Falsch. Wichtig ist nur, dass man auf Augenhöhe kommuniziert und jeder Schüler die Möglichkeit erhält, sich einzubringen.“

Die Schüler der Abteilung Tischlereitechnik bei der Erstellung der Holzbank für die Expo in Dubai © Yoko Rödel/HTL Mödling
Die Schüler der Abteilung Tischlereitechnik bei der Erstellung der Holzbank für die Expo in Dubai © Yoko Rödel/HTL Mödling

Chancen der Pandemie

Blick auf die Diplomarbeiten der diesjährigen Absolventen der Abteilung Holztechnik. © Yoko Rödel/HTL Mödling
Blick auf die Diplomarbeiten der diesjährigen Absolventen der Abteilung Holztechnik. © Yoko Rödel/HTL Mödling

Wie viele Ausbildungsstätten, so hatte man auch bei der HTL Mödling mit den Folgen der Corona-Pandemie zu kämpfen, die Krise hat aber besonders im digitalen Bereich auch Positives bewirkt, so Monica Smetana: „Während der Lockdowns mussten wir Lehrende darauf vertrauen, dass die Schüler Lehrinhalte eigenständig erarbeiten. Das hat gut funktioniert – außerdem haben wir durch die Pandemie in Sachen digitaler Lehre große Fortschritte gemacht. Vieles davon hat sich bis heute bewährt und das werden wir auch weiterhin beibehalten.“

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