Du schaffst, was du willst
Elena Schatz ist eine selbstbewusste junge Frau, die weiß, was sie will. Und die im Tischlerhandwerk ihre berufliche Erfüllung findet.
Für den Lehrabschlussprüfungs-Designpreis der Kärntner Landesinnung nominiert, brachte Elena Schatz das Publikumsvoting während des heurigen Kärntner Tischlertags in Velden den dritten Platz ein. In dem Bühnen-Interview zu ihrem Stück beeindruckte die junge Kärntnerin mit ihrem Selbstbewusstsein und ihrer Begeisterung für den Beruf. Und diese wurde in ihr bereits sehr früh geweckt. „Mein Vater ist ebenfalls Tischler. Er hat mich schon als kleines Kind in die Werkstatt mitgenommen und mich dadurch nachhaltig inspiriert.“ So baute sie bereits als Zwölfjährige – unbemerkt von ihrer Familie – eine Kommode aus einem alten Schreibtisch, die heute noch „in Betrieb“ ist. „Der Tischlerberuf ist bodenständig, extrem vielseitig und sehr zukunftsträchtig. Und mit einer fundierten Lehrausbildung kann man sich als Handwerkerin in Zeiten des Fachkräftemangels die Jobs aussuchen“, sagt Schatz, die in ihrem Beruf noch viel erreichen möchte.
Offen für Neues
Die 19-Jährige beschreibt sich selbst als „immer offen für Neues, zuverlässig und kommunikativ“. Sie hat bei Kreativ Möbel Stückler in Reichenfels die Lehre zur Tischlereitechnikerin Planung absolviert und ist als Gesellin nach wie vor in dem Betrieb tätig. Dieser ist auf den Möbel- und Innenausbau sowie auf exklusive Yachtausstattungen spezialisiert. Dadurch hat Elena Schatz auch ein spezielles Faible für schöne Oberflächen und die dafür notwendige Genauigkeit und Präzision in der Bearbeitung entwickelt. Für das Arbeiten mit CNC-Maschinen hat sie eine eigene Schulung absolviert und ist „beeindruckt von den vielen Möglichkeiten, die man mit diesen Maschinen hat“.
Man lernt nie aus
Die Begeisterung, mit der die junge Kärntnerin über ihren Beruf spricht, ist Beweis dafür, dass die Entscheidung für die Tischlerei „zu hundert Prozent richtig war. Meine Erwartungen haben sich mehr als erfüllt. Es macht mir Spaß, ein Projekt von der Planung bis zur Fertigstellung zu begleiten, zu sehen, was man mit handwerklicher Arbeit alles schaffen kann. Und bei der Übergabe die Freude der Kunden zu spüren.“ Mit so einer Einstellung ist es auch nicht verwunderlich, dass Elena Schatz noch viel vorhat. Als weiteren Schritt, um „in der Ausbildung alles mitzunehmen, was möglich ist“, plant sie den Besuch einer Meisterschule. Wo und wann genau, ist noch offen. Auf jeden Fall möchte sie diese gemeinsam mit ihrem besten Freund und Tischlerkollegen Florian Messner – auch seine Kommode war beim LAP-Designpreis dabei, das Publikum wählte das Stück auf Platz zwei – besuchen. „Wir sind ein Team, schwimmen beruflich auf einer Wellenlänge und bauen uns gegenseitig auf – das ist sehr viel wert.“
Gute Übung
Apropos Wettbewerbe: Dass Elena Schatz’ Lehrabschlussprüfungsstück für den Designpreis nominiert wurde, kam nicht von ungefähr. Steckte sie doch extrem viel Engagement und Begeisterung in die Arbeit an ihrem Bogenschrank. Nach 72 Stunden Arbeitszeit – die die Jungtischlerin in der Werkstatt ihres Arbeitgebers in ihrer Freizeit investierte – „habe ich aufgehört zu zählen“. Eine gute Vorbereitung auf die LAP, die sie mit Auszeichnung absolvierte, waren die Lehrlingswettbewerbe. Im ersten Lehrjahr gewann Schatz die Bezirksausscheidung, konnte dadurch am Landesbewerb teilnehmen und den vierten Platz erringen. Nach coronabedingter Zwangspause war sie dann im vierten Lehrjahr wieder mit dabei und da mit dem dritten Platz gleich am Stockerl. „Vielen meiner Kolleginnen und Kollegen ist die Teilnahme an den Lehrlingswettbewerben zu anstrengend. Aber ich finde, sie sind eine tolle Chance und eine gute Übung für die Lehrabschlussprüfung, bei der es ja auch ein Zeitlimit gibt. Zudem ist es spannend, sich mit anderen zu vergleichen. Denn da sieht man, dass man selbst gar nicht schlecht aufgestellt ist.“