Qualitätssiegel des Glaserhandwerks
40 Jahre Meisterkurs und 40 Jahre Meisterprüfung in Kramsach. Zwei schöne Jubiläen der österreichischen Glasbranche wurden im heurigen Frühjahr gefeiert. Sie stehen für die Bedeutung hochwertiger Ausbildung und sind ein Qualitätsbekenntnis des Berufsstandes – in den nach der jüngsten Prüfung 14 neue Glasermeister aufgenommen wurden.
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Sie stehen viel zu selten im Rampenlicht: Die Trainer tragen mit außergewöhnlichem Einsatz dazu bei, dass bei den Prüfungen so gute Ergebnisse erzielt werden.
© Birgit Tegtbauer, Walter Gutschlhofer -
Die beiden Meisterstücke 2018: eine Glasvitrine und eine Bleiverglasung.
© Birgit Tegtbauer, Walter Gutschlhofer -
Der Leiter des Meisterkurses Walter Gutschlhofer machte einen mit vielen Bildern unterlegten Blick in die Geschichte des beliebten Vorbereitungskurses.
© Birgit Tegtbauer, Walter Gutschlhofer -
Das waren die Meisterstücke 1994: eine Bleiverglasung, eine UV-Klebearbeit und eine Messingverglasung.
© Birgit Tegtbauer, Walter Gutschlhofer -
Der Bundesinnungsmeister der Glaser dankte Direktorin Ursula Pittl für die jahrelange gute Zusammenarbeit und die große Unterstützung der Glasfachschule Kramsach.
© Birgit Tegtbauer, Walter Gutschlhofer -
Parallel zu den praktischen Arbeiten fand im ersten Stock der Glasfachschule die Feier zu 40 Jahre Meisterkurs und 40 Jahre Meisterpfüfung Kramsach statt, zu der zahlreiche Ehrengäste aus ganz Österreich erschienen waren.
© Birgit Tegtbauer, Walter Gutschlhofer -
Der heutige Vorsitzende der Meisterprüfung Andreas Müller bei seinem eigenen Meisterkurs im Jahr 2006.
© Birgit Tegtbauer, Walter Gutschlhofer -
Die beiden Meisterstücke 2018: eine Glasvitrine und eine Bleiverglasung.
© Birgit Tegtbauer, Walter Gutschlhofer -
Blicke in die Vergangenheit des Meisterkurses: Erkennen Sie jemand unter den Teilnehmern aus dem Jahr 1980?
© Birgit Tegtbauer, Walter Gutschlhofer -
Meisterprüfung 2018 in Kramsach: Emsiges Arbeiten an einem der beiden diesjährigen Meisterstücke, einer Glasvitrine.
© Birgit Tegtbauer, Walter Gutschlhofer -
Da konnten sie wieder entspannt lachen – nach Wochen der Vorbereitung und einer intensiven Prüfung hielten 14 junge Meister am Abend des 5. April den Meisterbrief in Händen.
© Birgit Tegtbauer, Walter Gutschlhofer
Zum 40. Mal startete Ende Jänner das intensive Lernen für die große Prüfung. 16 Teilnehmer stellten sich der Herausforderung sich in 438 Lehreinheiten mit der Unterstützung von fachkundigen Trainern möglichst gut auf die Meisterprüfung vorzubereiten. Das Erlernte umzusetzen war bereits am 21. und 22. März beim schriftliche Fachteil und der CAD-Prüfung gefragt. Die Osterwoche wurde als Lernwoche genutzt, bevor von 3. bis 5. April die Prüfung vor der Kommission mit einem dreitägigen praktischen und mündlichen Teil anstand.
Beim praktischen Teil mussten dabei ein Bleifeld inklusive Verglasung in Stahlrahmen und eine Glas-Vitrine hergestellt werden. Weiters wurde der Prüfungsteil Glasbaumontage durchgeführt, der auch die Anfertigung von Skizzen und das Aufmaß auf der Baustelle simuliert. Im mündlichen Teil wurde von der Kommission, die dieses Jahr aus dem Vorsitzenden Andreas Müller und den Beisitzern Martin Himmelbauer, Stefan Schüppel, Reinhard Tober und Martin Waldhart bestand, vor allem Montagetheorie gepaart mit Fachwissen abgefragt.
Auf schnellstem Weg zum Meister?
Seit der Gewerberechtsnovelle und der neuen Meisterprüfungsordnung im Jahr 2004 ist es möglich, die Lehrabschlussprüfung im Zuge der Meisterprüfung zu absolvieren. Diese Chance wird inzwischen von immer mehr Quereinsteigern genützt. „Heuer hat sich Ing. Johannes Fiechtl B.Ed. dieser besonders Gruppe angenommen. Die Ergebnisse waren äußerst positiv“, berichtet der Leiter des Vorbereitungskurses Walter Gutschlhofer. Es gibt aber einige Haare in der Suppe: „Seit ein paar Jahren ist der Trend feststellbar, dass immer mehr junge Kandidaten bereits kurz nach Abschluss der Lehre oder Fachschule zur Meisterprüfung antreten. Das Fehlen von Erfahrung und Routine im Montagebereich ist bei der Meisterprüfung ein klarer Nachteil. Dieses Jahr mussten so viele Lehrabschlussprüfungen im Zuge der Meisterprüfung abgenommen werden wie noch nie“, erklärt der Prüfungsvorsitzende Andreas Müller nicht unkritisch.
Der modulare Prüfungsaufbau erlaubt es zwar, die Inhalte der Lehrabschlussprüfung und der Meisterprüfung getrennt voneinander zu bewerten. Die Empfehlung der Trainer und der Kommission ist aber klar, sich vor Antritt zur Meisterprüfung ein paar Jahre Erfahrung in der Praxis zu holen. „Diese Erfahrung, gepaart mit dem vermittelten Fachwissen des Vorbereitungskurses zur Meisterprüfung in Kramsach, geben den Kandidaten erst das Rüstzeug für eine gute Prüfung und einen erfolgreichen Berufsweg“, betont auch Walter Gutschlhofer.