Sonderthema Kanten

Universelle Bearbeitung

Kantenanleimmaschine
10.12.2024

Aktualisiert am 12.12.2024
Beim Thema Kantenanleimen setzt Tischlermeister Reinhard Schwab seit über 25 Jahren auf Maschinen von Ott. Qualität, Technologie, Service, persönlicher Kontakt und gegenseitiges Vertrauen bilden das Fundament für diese langjährige Beziehung.
Tischlerei Schwab
Eine stabile Beziehung mit Handschlagqualität: Bereits seit der Gründung seiner Tischlerei setzt Reinhard Schwab auf Kantenanleimmaschinen von Ott. Seit 2020 tut eine Storm+ ihren Dienst.  Im Bild ist der Tischlermeister mit Sohn Andreas Schwab: Der Junior absolvierte die Tischlerlehre im Familienbetrieb - versierter Maschinenumgang inklusive.

Tischlermeister Reinhard Schwab gründete seinen Betrieb in Ladendorf im Weinviertel im Jahr 1998 und ist mit seinem dreiköpfigen Team auf die Planung und die Produktion von Küchen spezialisiert. An die fünfundzwanzig Projekte wickelt man im Jahr ab, zu 90 Prozent für Privatkund*innen. In den letzten drei Jahren hat sich der Fokus allerdings aufgrund der wirtschaftlich angespannten Lage etwas verschoben. „Es wird weniger gebaut, dadurch ist auch die Nachfrage nach Küchen zurückgegangen. Um diesen Rückgang abzufedern, haben wir unser Angebot wieder breiter aufgestellt“, erzählt Schwab. Man passe sich der Lage an, indem man aktiv die komplette Inneneinrichtung anbiete. Zudem hätten sich einige gewerbliche Projekte wie die Ausstattung von Büros ergeben. Der 51-Jährige, der für Verkauf, Planung und Arbeitsvorbereitung verantwortlich zeichnet und zudem in der Produktion und bei der Montage aktiv ist, glaubt nicht an eine baldige Entspannung: „Es ist ein Ball ins Rollen gekommen, der wohl nicht so schnell zu stoppen ist. Die nächsten Jahren werden noch kritisch bleiben.“ Auch wenn er keine Bedrohung für seine Existenz sieht, muss man aber flexibel bleiben – zudem steige der Aufwand in der Kundenbetreuung: „Die Kundinnen und Kunden sind verunsichert, sie brauchen mehr Beratung und öftere Treffen, um sich sicher zu fühlen. Und das nimmt mehr Zeit in Anspruch."

Warme Töne, matte Oberflächen

Tischlerei Schwab
An die 25 Küchenprojekte wickelt die Tischlerei Schwab jährlich ab. Besonders gefragt sind sind einheitliche Farbkonzepte, dabei sind warme Töne wie Beige, Grau und Braun die Favoriten. 

„Einheitliche Farbkonzepte sind gefragt, dabei sind helle, warme und matte Farben wie Beige, Grau und Braun die Favoriten. Weiß glänzend ist zwar nicht mehr omnipräsent, wird aber immer wieder nachgefragt; komplett „out“ ist das einst so beliebte „Eierschalengelb“. Oft gewünscht sind Fronten, Arbeitsplatte und Rückwand in einer Farbe, Platte und Rückwand gerne auch aus demselben Material“, beschreibt Schwab die aktuellen Küchen-Trends und ergänzt eine weitere Tendenz: „Bei den Arbeitsplatten löst Keramik mehr und mehr Granit als beliebtestes Material ab.“ Das hat mehrere Gründe: Keramik gibt es in allen – auch sehr hellen – Farben, das Preisniveau hat sich einer vergleichbaren Ebene eingependelt. Zudem ist eine Keramikoberfläche extrem pflegeleicht und beinahe „unkaputtbar“. Durch die extreme Härte ist das Material allerdings auch spröde, das kann z. B. durch hartes Aufschlagen eines Topfes an den Ränder zu Absplitterungen führen. Diesen kleinen Nachteil findet man allerdings auch bei Steinarbeitsplatten.

Eine langjährige Beziehung

Unabhängig von allen Trends setzt Reinhard Schwab seit der Gründung seiner Tischlerei auf Maschinen der Maschinenfabrik Paul Ott mit Sitz in Lambach in Oberösterreich, die er schon während seiner Zeit als Lehrling und Geselle kennenlernen konnte. „Meine erste Ott Maschine war eine gebrauchte Furnierpresse, gefolgt von einer Breitbandschleifmaschine und unserer ersten Kantenanleimmaschine.“ Das Modell Ott S 30S war von 1999 bis 2010 im Einsatz, 2010 bis 2013 setzte man auf eine Tornado Top, ab 2013 war eine Ott Twister in Betrieb. Seit 2020 tut eine Storm+, deren kundenspezifische Konfigurationen man aus einer Liste an möglichen Sonderausstattungen auswählte, in Schwabs Werkstatt ihren Dienst. Die „Spezialitäten“, die man für die Maschine wählte, betreffen vor allem die universellen Bearbeitungsmöglichkeiten: „Wir möchten von hochglänzenden bis stark strukturierten Oberflächen, von Dekorspanplatten bis Massivholzplatten mit einer Maschine alles bearbeiten und bekanten können. All das bietet uns die Storm+.“ Das Modell mit einer Länge von 7,8 Metern ist für die schnelle Verarbeitung von Rollenware bis Massivholz, für Kantenstärken von 0,4 bis 15 Millimetern und Plattenstärken bis 60 Millimetern geeignet.

Rasante technologische Entwicklung

Tischlerei Schwab
„Wir möchten von hochglänzenden bis stark strukturierten Oberflächen, von Dekorspanplatten bis Massivholzplatten mit einer Maschine alles bearbeiten und bekanten können. All das bietet uns die Storm+", so Tischlermeister Schwab.

Der regelmäßige Tausch der Kantenanleimmaschinen ist den technologischen Entwicklungen geschuldet, die sukzessive und in manchen Bereichen durchaus rasant vor sich gingen und gehen. So hat sich vor allem bei den Plattenmaterialien viel getan, was sich naturgemäß auf die Art der Bearbeitung auswirkt: „Vor allem in Sachen Dekorspanplatten hat sich vieles verändert. Die Oberflächen als auch die Kantenmaterialien sind in ihrer Beschaffenheit, in ihrer Optik und Haptik, heute ungleich vielfältiger und „echter“ geworden. Somit ist es auch anspruchsvoller, die Platten im Durchlaufverfahren – salopp gesagt – gut durch die Maschine zu bringen“, so Schwab. Bei strukturierten Oberflächen stoßen ältere Maschinen oft an ihre Grenzen. 
Die Entwicklungen hier wie dort gehen Hand in Hand: Mittlerweile sind Kantenanleimmaschinen mit präzisesten Abtastern und einer Streckensteuerung ausgestattet – dadurch sind sie „sensibilisiert“ und für moderne Oberflächen geeignet. „Eine wesentliche Qualitätsverbesserung und eine höhere Beständigkeit punkto Feuchtigkeit und Hitzeeinwirkung hat natürlich der Vormarsch der PU-Verleimung gebracht. Ein Umrüsten älterer Maschinen hätte hier keinen Sinn gemacht“, so Schwab.

Familiär und niederschwellig

Am Team Ott schätzt Reinhard Schwab damals wie heute das persönliche Service und die Handschlagqualität, die man so nicht mehr oft findet. „Die Chemie hat schon beim ersten Kennenlernen mit dem damaligen Geschäftsführer Hans Kaser gepasst und sie passt auch jetzt mit Beatrix und René Brunner. Die Maschinenqualität ist ebenfalls hervorragend. Wenn es „Bröseln“ gibt, handelt es sich zum Großteil um Anwendungsfehler.“ Hier werde stets schnell und effektiv geholfen: „Meistens reicht ein Telefonat, um das Problem zu lösen.“ Dass die Maschinenfabrik in Österreich produziert, ist für Schwab ein zusätzlicher Pluspunkt: „Wir möchten von den Kunden in unserer Region leben können. Daher möchte ich auch wenn immer möglich in Österreich kaufen, um die Wertschöpfung im Land zu halten.“

Branchen
Tischlerei