10 Tipps für Ihren Social-Media-Auftritt
In der Baubranche spielt Social Media noch immer ein eher untergeordnetes Thema. Dadurch vergeben sich KMUs aus Handwerk und Bau jedoch viele Chance. Wir verraten Ihnen, was Sie für einen erfolgreichen Social-Media-Auftritt benötigen.
In Zeiten von Corona und Social Distancing kann Kundenbindung eine zusätzliche Herausforderung darstellen. Digitale Kommunikationskanäle wie Social Media können dabei eine sinnvolle Unterstützung darstellen. Mehr noch – seit dem Start von Facebook 2004 ist eine professionelle Präsenz in den sozialen Medien für Unternehmen sogar Teil des eigenen Brandings geworden. Große Firmen leisten sich eigene Abteilungen oder professionelle Social-Media-Agenturen, um potenzielle Kunden für den Betrieb anzusprechen. Auch in der Baubranche haben vor allem Hersteller die sozialen Netzwerke als Marketing- und Kundenbindungsinstrument erkannt.
Für kleinere Bauunternehmen oder Handwerksbetriebe läuft die Präsenz auf digitalen Plattformen meist neben dem Alltagsgeschäft. Dabei bergen vor allem Nischen und eine gute Strategie viel Potenzial.
Bauzeitungsumfrage zur Social-Media-Nutzung
Nutzen Sie bzw. Ihr Unternehmen Social-Media-Kanäle zur Kundenbindung oder
für Marketingzwecke?
44,7 % Ja, unser Unternehmen ist auf mehreren Kanälen aktiv.
23,7 % Unser Unternehmen ist in den sozialen Medien präsent, aber nicht wirklich aktiv.
21,1 % Nein, überhaupt nicht.
10,5 % Ich nutze Social-Media-Kanäle als Einzelperson zum beruflichen Netzwerken.
Der Social-Media-Auftritt muss geplant werden
Social Media ist „neuer Wein in digitalen Schläuchen“ und ein Fulltime-Job; nicht nur wegen des regelmäßigen Befüllens der Kanäle, sondern auch des ständigen Wandels der Plattformtechnik. Bei der Vielzahl an Kanälen und dem jeweiligen Begriffsdschungel braucht es einen Navigator für die passende Lösung. Es gibt hier keine Schablone, sondern jedes Unternehmen muss sein eigene Social-Media-Strategie erarbeiten.
Zu Beginn stehen die Kernfragen:
- Wie kann die Integration in die Unternehmensorganisation aussehen?
- Wie hoch ist das Budget für Social Media?
- Wie können die Mitarbeiter fit für Social Media werden, da neue Qualifikationen notwendig sind?
Die Beantwortung dieser Fragen ist zum Teil genauso wichtig wie eine Investition in die nächste Technologiegeneration. Die Vorteile von Social Media liegen auf der Hand: Imagebildung, Produktvermarktung, Instrument der Marktforschung, hohe Reichweite mit Vergrößerung der Bekanntheit des Unternehmens und der Produkte, Sicherung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit, neues Beziehungsmanagement in Sachen Interessenten und Kunden sowie Rekrutierung von Fachkräften. Bewerber erwarten sich oft eine aktive Präsenz. Ein eigenes Social-Media-Profil ist eine authentische Zutat für das eigene Employer-Branding und ein wichtiger Baustein für das Social Recruiting.
Best-Practice-Beispiel: Wienerberger
Ein Branchen-Player, der schon früh die Chancen, die Social Media bietet, erkannt hat, ist Wienerberger. Seit mehreren Jahren ist der österreichische auf Facebook, Pinterest, LinkedIn, Youtube und Instagram aktiv. Alle Kanäle werden „in house“ betreut.
Wir verfolgen eine langfristig ausgelegte digitale Strategie und trennen punkto Zielgruppen ganz klar zwischen den einzelnen Plattformen.
Während Instagram und Pinterest für Wienerberger als reine B2C-„Beauty“-Channels fungieren, in denen sich alles um Inspirationen und Referenzen dreht, wird LinkedIn ist ein reines B2B-Medium genutzt. „Hier steigern wir unser Standing unter den Meinungsbildnern kontinuierlich und nutzen den Kanal auch als Recruiting-Chance“, erklärt Marketingleiter Wilfried Lechner. Facebook ist für Wienerberger ein Must: Hier hat der Ziegelhersteller mit knapp 20.000 Followern die größte Reichweite und kommuniziert sowohl für B2C als auch für B2B. Als Sprachrohr zu Kunden und Verarbeitern wird Youtube als „How to“-Channel genutzt. Hier werden Produkte und Innovationen langfristig platziert sowie Partner und Kunden über Videos geschult. „Generell verfolgen wir über alle Social-Media-Kanäle hinweg ein ganz klares Ziel: die Steigerung der Referrals auf unsere Website www.wienerberger.at“, betont Lechner.
Blog, Messenger, soziale Netzwerke – es gibt viele Plattformen, auf denen sich ein Unternehmen platzieren kann. Die Gefahr, den Überblick zu verlieren, ist groß. Daher ist das Erarbeiten einer Strategie empfehlenswert, ansonsten kann es schnell passieren, dass Kosten und Zeit außer Kontrolle geraten. Allein die Nutzung von Messengerdiensten wie Whatsapp kostet Zeit, eröffnet aber eine schnelle Direktansprache der Kunden – eine exklusive, aktive Kundenbindung. Wichtig ist, sich immer die Frage zu stellen, welche Ziele mit welchem Kanal erreicht werden sollen.
Ein Strategieplan sollte folgende Fragen beantworten:
- Name des Mediums?
- Welche Ziele sollen erreicht werden?
- Kundengewinnung oder -bindung?
- Was will ich zeigen: Unternehmen oder Produkt?
- Zielgruppe: jung oder alt?
- Was habe ich zu erzählen?
- Zeit?
- Personalaufwand: gering bis hoch?
Ziele können sein: besseres Kundenmanagement; Kundenäußerungen auf Social Media tragen zur Entwicklung von Produkten bei (Marktforschung); „Belebung“ der eigenen Homepage; Verbesserung der Markenbekanntheit; Darstellung oder Verkauf von Produkten und Dienstleistungen.