Flachdach
Fachgerechte Abdichtung bei Staffelgeschoßen
Bei der Konzeption von Gebäuden eröffnen Staffelgeschoße Architekt*innen und Planer*innen viele gestalterische Möglichkeiten. Aber auch Bestandsimmobilien können nachträglich mit einer Erhöhung versehen werden. Denn je nach Ausführung bieten Staffelgeschosse zusätzlichen Wohnraum und die Möglichkeit, die so gewonnene Fläche als Terrasse zu nutzen. Das kommt in der Baupraxis sehr häufig vor.
Staffelgeschoße sind immer Obergeschoße, die gegenüber der darunter liegenden Ebene nach hinten versetzt sind. Das heißt, dass die Front des oberen Geschoßes nicht mit der Fassade abschließt, sondern augenscheinlich zurückspringt. Es staffelt sich nach hinten und hat dementsprechend eine kleinere Wohnfläche als die darunter befindlichen Ebenen. Darauf beruht auch der Vorteil, dass das Staffelgeschoß durch den Grundriss nicht zwangsläufig als Vollgeschoß eingestuft wird. Auch im Neubau kommt diese Bauweise immer häufiger vor. In der Regel beträgt ein Staffelgeschoß nicht mehr als zwei Drittel der nutzbaren Grundfläche. Eine einheitliche Bestimmung, wie groß ein Staffel- und ein Vollgeschoß sind, ist baurechtlich nicht definiert. Daher fallen die Entscheidungen der Bauämter in Bezug auf den Staffelgeschoßbau unterschiedlich aus.
Durch ein Staffelgeschoß ist der Wohnraum einerseits vorteilhaft erweiterbar, zum anderen besteht die Möglichkeit, zugleich eine Dachterrasse zu realisieren. Denn aufgrund der geringeren nutzbaren Grundfläche gegenüber Vollgeschoßen entsteht ein Areal, das als genutzte Dachfläche ausgebildet werden kann. Im Sinne einer barrierefreien Lösung sollte der Übergang von innen nach außen schwellenlos ausgeführt werden.
Anschlüsse fachmännisch abdichten
Voraussetzung für die Realisierung eines Staffelgeschoßes ist, dass dieses nicht als Vollgeschoß angesehen wird. Besonders in Regionen mit baurechtlichen Einschränkungen ist das Staffelgeschoß besonders häufig zu finden. Hierzu geben die Bauvorschriften Hinweise. Bei der Aufstockung eines vorhandenen Gebäudes müssen zudem die statischen Voraussetzungen gegeben sein. Wenn diese Aspekte geklärt sind, sollte die Abdichtung der Ebenen sowie der Anschlussbereiche im Fokus stehen. Ist diese nicht fachmännisch ausgeführt, kann sich Feuchtigkeit den Weg ins Innere der Konstruktion bahnen und schwerwiegende Schäden an der Substanz verursachen. Bleibt das unbemerkt, ist im schlimmsten Fall der Bestand gefährdet.
Vollflächige Untergrundhaftung und flammenlose Applikation
Da sich die verschiedenen Werkstoffe im Dachflächen- und Anschlussbereich unterschiedlich ausdehnen, muss eine Abdichtung zum Einsatz kommen, die mögliche Bauwerksbewegungen schadlos aufnimmt und außerdem mit allen Werkstoffen kompatibel ist. Diese Anforderungen erfüllen etwa Systemlösungen von Triflex wie "Triflex ProDetail". Das Detail-Abdichtungssystem auf PMMA-Basis haftet vollflächig auf dem Untergrund und gleitet selbst an senkrechten Flächen nicht ab. Die Systemlösung ist nahezu universal kompatibel und erfüllt auch nach Jahrzehnten noch ihre Funktion. Im Zusammenspiel mit dem elastischen Material sorgt eine in das flüssige Harz einzubringende Vliesarmierung für eine naht- und fugenlose Abdichtung, die Bauwerksbewegungen schadlos aufnimmt.
Ein vor allem unter wirtschaftlichen Aspekten wichtiger Vorteil aller PMMA-Systeme ist zudem deren rasche Aushärtung. Dadurch sind die Oberflächen in der Regel nach weniger als einer Stunde wieder begehbar. Das spart Arbeitszeit und somit Kosten, und die Nutzer*innen sind in ihren Tagesabläufen kaum eingeschränkt.
PMMA-Lösungen bieten noch einige weitere Vorteile. So kann bei Hochzügen mit ausreichender Haftung zum Untergrund auf eine mechanische Befestigung der Abdichtung am oberen Rand verzichtet werden. Ein weiteres Argument ist die schnelle, flammenlose Applikation der Abdichtung im Anschlussbereich. Ebenfalls vorteilhaft ist die flüssige Verarbeitung, die eine lückenlose Anpassung des Materials an den Untergrund ermöglicht.
Barrierefreier Übergang
Wird der Bau eines Staffelgeschoßes mit der Umsetzung einer Dachterrasse kombiniert, sollte der Übergang zwischen Wohnraum und Dachterrasse barrierefrei ausgeführt werden. Dafür bietet Triflex geprüfte Lösungen an: Für den Anschluss bodentiefer Fenster hat das Unternehmen eine Abdichtungslösung mit Flüssigkunststoff entwickelt, die die Schnittstellen der Gewerke berücksichtigt und allen Anforderungen sowohl einer herkömmlichen als auch einer barrierefreien Schwelle entspricht. Triflex hat mit verschiedenen Herstellern aus den Bereichen Entwässerung, Wärmedämmung mittels Isokorb sowie Fensterprofilen Kooperationen entwickelt. Mit deren Fachwissen und Produktlösungen ist eine schlagregen- sowie stauwasserdichte Bauteillösung entstanden, die nach der Anforderung der ift-Prüfleitlinie MO-01/1 geprüft und Bauart zugelassen ist. Baubeteiligte profitieren von einem klaren Leitfaden zur Detailkonstruktion und können sich auf geprüfte Sicherheit verlassen. Diese basiert auf internen und externen Untergrundprüfungen, in deren Rahmen elf bautypische Untergründe umfassenden Haft- und Verträglichkeitsprüfungen nach Temperaturwechsel-, Licht- und Feuchtelagerung unterzogen wurden.
Abdichtung unter Fremdbelag
Neben klassischen Beton- oder Fliesenoberflächen, wie sie vor einigen Jahren modern waren, sind Dachterrassen heute häufig mit zeitlosen Böden wie Holzdielen oder WPC-Platten ausgestattet. Bei der Abdichtung unter diesen Fremdbelägen ergeben sich besondere Herausforderungen, für die es speziell darauf zugeschnittene Lösungen braucht. Triflex hat dafür das System "Triflex BWS" entwickelt. Das vollflächig vliesarmierte Balkon-Abdichtungssystem hält mechanischen Belastungen durch das dauerhaft auf die Fläche wirkende Gewicht des Belags stand und benötigt nur kurze Aushärtungszeiten. Da es alkali- und hydrolysebeständig ist, ist der Einsatz von mineralischen Materialien oder Fliesenkleber in Kombination mit der Abdichtung möglich. Lose verlegte Holzdielen eignen sich als nachfolgende Oberfläche ebenso wie leichte WPC-Platten oder massive Steine. Die Systemlösung ist dicht bis ins Detail, da das ausgehärtete Abdichtungsharz eine naht- und fugenlose Oberfläche bildet.
Wärmedämmung und Feuchteschutz
Im Übergangsbereich von innen nach außen können bei fehlender thermischer Trennung Wärmebrücken entstehen. Dadurch geht nicht nur Heizenergie verloren, auch die Gefahr von Schäden wie Schimmelbildung nimmt zu. Um dies zu vermeiden, eignen sich kombinierte Abdichtungs- und Dämmsysteme wie "Triflex BIS". Dieses kommt in Verbindung mit dem System "Triflex BTS-P" zum Einsatz. Ein entscheidender Vorteil ist die verbesserte Wärmedämmung der unter der Dachterrasse liegenden Wohnräume. Dadurch ergibt sich eine effektive Isolierung bei gleichzeitigem Feuchteschutz. Diese Lösung steht einer barrierefreien Umsetzung nicht im Wege, da das System eine geringe Aufbauhöhe sowie ein niedriges Flächengewicht hat.
Optionen für Optik und Struktur
Im Zuge der Abdichtung stellt sich abschließend die Frage, wie diese einen optisch ansprechenden Abschluss finden kann. Triflex etwa bietet hier zahlreiche Optionen, den Boden der neu hinzugewonnenen Dachterrasse in unterschiedlichen Farben und Strukturen auszuführen. Von Oberflächenvarianten in der Rutschhemmungsklasse R 9 bis hin zu R 12 kann das genutzte Areal funktionell und modern gestaltet werden. Durch verschiedene Einstreuungen in die Versiegelung gibt es diverse Optionen. In Verbindung mit der Farbwelt der Versiegelungen sind individuelle Designs möglich. Und auch eine Begrünung der Dachterrasse kann realisiert werden, da das System hydrolysebeständig sowie wurzel- und rhizomfest ist. Das Projekt Staffelgeschoss bietet also vielfältige Varianten, den Wohnraum mit optisch überzeugenden, technisch funktionsfähigen und langlebigen Lösungen elegant zu erweitern.
(bt)