Tiroler Handwerkspreis

Ausgezeichnetes Handwerk

Design
09.07.2024

Bei der Verleihung des Tiroler Handwerkspreises räumten „holzige“ Projekte u.a. mit den Plätzen eins und zwei in der Kategorie "Handwerk & Design" so richtig ab.
Tiroler Handwerkspreis
Platz 1 in der Kategorie „Handwerk & Design“ ging die Holzmanufaktur und Vitrinenbau Auer mit ihrem „Ron Arad Wave Chair“.

Der Tiroler Handwerkspreis soll "die hervorragenden Leistungen, die es in allen Bereichen von Gewerbe & Handwerk gibt, einer breiten Öffentlichkeit bekannt machen, genauso wie die hohe Qualität, die Innovationskraft und das fachliche Können der Tiroler Betriebe", heißt es von Seiten der der Wirtschaftskammer Tirol. Heuer schnitten bei der feierlichen Preisverleihung holzverarbeitende Betriebe besonders gut ab und erzielten u.a. den ersten und zweiten Platz in der Kategorie "Handwerk & Design“.

Die perfekte Welle

Tiroler Handwerkspreis
Der Materialverbund aus Acryl, Kohlefaser und Spezialfurnieren ermöglichte die Umsetzung der außergewöhnlichen Wellen-Form.

Als Siegerin in der Kategorie "Handwerk & Design" ging die Holzmanufaktur und Vitrinenbau Auer mit ihrem "Ron Arad Wave Chair" beim heuer zum zweiten Mal verliehenen Preis hervor. Thomas Auer wurde vom bekannten britischen Architekten Ron Arad mit einer interessanten Anfrage kontaktiert: Die Umsetzung eines seiner Stuhldesigns in Holz. Die komplexe 3D-Geometrie stellte ihn und seine Mitarbeiter*innen vor einige engineering-technische Herausforderungen und erforderte zahlreiche Materialstudien sowie Prototypen. Schließlich fandet man eine Lösung für diese Anforderung: Der Verbund aus Acryl, Kohlefaser und Spezialfurnieren ermöglichte es, diese außergewöhnliche Form umzusetzen. Teile dieses Projekts wurden durch die Tiroler Innovationsförderung finanziert.

Holz im Schi

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So individuell wie ihre Kund*innen: Die Wintersportgeräte von Spurart.

Der zweite Platz in dieser Kategorie ging an das Innsbrucker Unternehmen Spurart von Peter Pfeifer und Michael Freymann mit dem Projekt "Custom Ski und Boards aus Tirol". Das Hauptmerkmal der Wintersportgeräte von Spurart ist der Einsatz von Holz im und auf dem Schi, Snowboard oder Splitboard. "Handverlesene Furniere zieren die Oberfläche, während hochperformative Eschenkerne im Herzen der Produkte verbaut werden. Jedes einzelne Produkt wird individuell an die Bedürfnisse der Kund*innen angepasst und nach ihren Wünschen designt", beschreiben die Unternehmer ihr Produkt. Die Jury begründete ihre Entscheidung u.a. so: "Durch die langjährige Erfahrung im Skibau und die Bereitschaft, neue Prototypen zu entwickeln, zeigt Spurart eine fortlaufende Innovationsbereitschaft."

Ein Zaun wie damals

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Der ausgezeichnete Zaun wurde mittels einer alten Stecktechnik komplett ohne Nägel und Schrauben aufgebaut.

Für seinen  „Schrägzaun Hag“ wurde Holzhandwerk Mayr aus Kirchbichl mit dem dritten Preis in der Kategorie "Nachhaltigkeit & Regionalität" ausgezeichnet. Die handwerklichen Herausforderungen lagen in der Auswahl der Hölzer nach der Wuchsrichtung, im händischen Spalten und Putzen und dem traditionellen Aufbau: „Das Holz wurde händisch gespalten und geputzt, alte Stecken und Girschten gekürzt und wieder eingebaut. Die Zaunstecken und Girschten wurden sodann in einer von alten Überlieferungen erlernten Stecktechnik ineinander so verkeilt, dass ein sehr stabiler, für viele Jahre haltbarer, Zaun entstand", berichtet Manfred Mayr. Verwendet wurde ausschließlich Tiroler Lärchen- bzw. Fichtenholz, auf technische Hilfsmittel wie Nägel und Schrauben wurde komplett verzichtet. Ebenfalls in dieser Kategorie belegte die mobile Tischlerei Schaiter aus Ellbögen den zweiten Platz mit dem Projekt „Alte Mühle reparieren“. In der Kategorie „Kooperation & Teamwork“ erreichte Geigenbauerin Christina Holaus aus der Wildschönau mit „Geigenbauer ohne Grenzen“ den dritten Platz.

Branchen
Tischlerei