Teppichfliese im Trend
Belegte Bödchen
Zugegeben: Eine neue Erfindung sind Teppichfliesen nicht. Und sie waren eine Zeitlang sogar ziemlich unbeliebt. Bis zu dem Zeitpunkt, als der renommierte Hamburger Architekt Hadi Teherani die kleinste Form des Teppichs für sich entdeckte und sie in ein spielerisches Tool für Raumgestalter verwandelte. Mit einem Schlag war das Baukastensystem für Bodenbeläge wieder interessant - voller Farben, mit unterschiedlichen Bausteinen und einer nie dagewesenen Gestaltungsfreiheit, die das Kind von einst wieder weckte.
Spielerische Intelligenz
Heute freilich entwirft man Boden-Layouts mit Konfiguratoren, die von fast allen Teppichherstellern angeboten werden. Denn der Boden selbst ist zu einem wichtigen Teil des Interieurs geworden, vor allem auch deshalb, weil über ihn als erstes Raumelement entschieden wird. Und das ist immer eine Entscheidung mit weitreichenden Konsequenzen. Kleidet man den Boden eines Raumes mit Bahnenware aus, so bekommt dieser schon bald seine ersten Charakterzüge und eine tendenzielle Richtung, getragen von Farbe, Material und Eigenschaften. Besonders gefragt bleibt weiterhin der dichte, flachgewebte und extrem strapazierfähige Teppichboden, der eine Brücke zum so genannten Hartboden schlägt, mit dem dieser stark in Konkurrenz, vor allem in der gewerblichen Nutzung, steht. Auch, wenn der direkte Verglich hinken mag: Der Teppich, allen voran der modulare Fliesenteppich, räumt große Designfreiheit ein und auch jene, starke Akzente und Statements zu setzen. Aus der Reihe zu tanzen ist hier eine klare Ansage.
Mit der Zukunft verknüpft
Wie bei allen Baukastensystemen, ergeben sich große Vorteile und Chancen im Sinne der Nachhaltigkeit. Einzelne schadhafte Elemente können bei Bedarf wieder entnommen und neu eingesetzt werden, ohne das ganze System tauschen zu müssen. Aber auch der Verzicht in Sachen VOC, also flüchtige organische Verbindungen, die aus Fußböden, Farben, Klebstoffen, Lacken und anderen Materialien entweichen können, ist viel Bewegung gekommen. Abgesehen davon, dass sich sämtliche Hersteller intensiv um möglichst vollständige Schadstofffreiheit im Sinne eines gesunden Raumklimas bemühen, ist es auch eine weitere Herausforderung, für ein Erfolg versprechendes Recycling der Bestandteile mit Blick auf den Wertstoffkreislauf für eine minimale Verbindung zu sorgen. Nicht alle Teppiche müssen zwingend mit dem Untergrund verklebt werden. Diesen Vorteil können besonders Teppichfliesen ausschöpfen, die auf Flexibilität ausgerichtet sind. Meist ist die Rückenbeschichtung und ihr hohes Eigengewicht ausreichend, um die Position zu behalten. Ein weiterer Vorteil unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ist natürlich auch, dass man einen temporären Teppich auf einen anderen Boden, beispielsweise Parkett, Linoleum oder keramische Fliesen, verlegen und später wieder rückstandsfrei entfernen kann.