Glasfassade
Glas-Segel im Wind
Der Entwurf für das Hotel mit Wellness, Pool, Restaurant, Bar und 226 Zimmern ist Teil des von KCAP entwickelten städtebaulichen Plans Noordelijk Havenhoofd in Scheveningen. Der Masterplan des ca. 8,8 ha großen Gebiets im Süden von Scheveningen kombiniert den alten Fischereihafen mit Fischverarbeitungsindustrie und dem Küstenboulevard mit einem Freizeit- und Tourismusprogramm, das auch das neue Hotelgebäude umfasst. Das gesamte Projekt ist eine Entwicklung von VolkerWessels Vastgoed in Zusammenarbeit mit der Stadt Den Haag.
Der dreieckige Hotelbau steht an der Spitze des Piers und sieht von jedem Aussichtspunkt anders aus, keine Fassadenseite ist gleich. KCAP Architects&Planners erinnern mit ihrer Architektursprache an Strand, Meer und Wellen. Von weitem sichtbar, symbolisiert die Glasfassade Segel im Wind, dynamisch wie bei einem Segelrennen, das vom Hafen aus startet. Bei näherer Betrachtung symbolisiert sie aber auch Wellen im Wasser oder die eines Sandstrands bei Ebbe. Reflexionen des Himmels, der Sonne und der Wolken an der Fassade unterstreichen die Beziehung zum maritimen Kontext. Bei Nacht verwandelt sich das Hotel in einen einladenden „Leuchtturm“ und gibt Blicke ins Innere frei. Die beeindruckende Glasfassade ist zu jeder Tageszeit ein Anziehungspunkt.
Digitaldruck macht’s möglich: 166 unterschiedliche Designs
Die Fassade wurde von Alkondor Hengelo im Auftrag von Boele & van Eesteren als Aluminiumfassade ausgeführt. Nach Vorgaben der Architekten bedruckte Pilkington Austria über 900 Einscheibensicherheitsgläser als Pilkington „DesignPrint“ in 166 unterschiedlichen Designs. Die Vielfalt an unterschiedlichen Dekoren konnte das österreichische Unternehmen im Digitaldruckverfahren realisieren. Die diagonalen Streifen setzen sich dabei aus unterschiedlichen Punktrastern zusammen. Die Punktraster wurden mit keramischen Farben in RAL 7032 auf Position 2 der Scheibe gedruckt und anschließend vorgespannt. Mit den unterschiedlichen Designs wurden verschiedene Bedruckungs- bzw. Opazitätsgrade der Gläser erzielt. (bt)
Das unbedruckte Isolierglas hätte nach Berechnungen der Bauphysik eine Gesamtenergiedurchlässigkeit von 46 Prozent erzielt. Mit der partiellen Bedruckung konnte der g-Wert der Verglasung auf 38 Prozent gesenkt werden.