„Dreh und Click“
Das „Multilock“-System von Fronius ist ein modulares Brennersystem für manuelles WIG- und MIG/MAG-Schweißen. Alle Komponenten, wie Brennerkörper und Bedienelement, können einfach getauscht werden.
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Der Brenner ist das unmittelbare Werkzeug der Schweißfachkraft. Er soll höchstmögliche Brenndauer erzielen und größtmögliche Robustheit aufweisen. Bei filigranen WIG-Schweißarbeiten hingegen muss er sich federleicht und flexibel führen lassen – wie der feine Pinsel eines Künstlers. Je nach Anwendungsgebiet und Bauteil gibt es also ganz unterschiedliche Ansprüche an den Schweißbrenner. Auch persönliche Präferenzen der Schweißpersonen sollte der Brenner bedienen.
Zuerst eine gut zugängliche Kehlnaht schweißen, direkt im Anschluss vielleicht ein verwinkeltes Bauteil: Für Schweißer*innen galt es in der Vergangenheit oft abzuwägen, ob bei sich verändernden Bauteilzugänglichkeiten die bisweilen mühsame Handhabung eines Brenners akzeptabel ist, oder ob das komplette Schlauchpaket gewechselt werden muss. Dadurch ging einerseits Zeit verloren. Andererseits mussten die Unternehmen große Investitionen in unterschiedlichste Brennersysteme tätigen, was zudem aufwändige Lagerung und Wartung mit sich brachte.
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Die modularen WIG- und MIG/MAG-Brenner von Fronius sind die Antwort auf zahlreiche Herausforderungen im Handschweißen und sie verringern den bisher getätigten Aufwand: Brennerkörper mit verschiedenen Längen und Winkeln können spielerisch gewechselt werden. Somit liefert nunmehr ein Brenner inklusive Schlauchpaket die Basis für unterschiedliche Komponenten und deckt dabei alle Schweißaufgaben ab.
Für das WIG-Schweißen stehen mehr als 40 verschiedene Brennerkörper zur Auswahl, im Bereich MIG/MAG sind es über 80. Darunter finden sich auch flexible Brennerkörper, die sich individuell in Form biegen lassen. Für den Wechsel wird zudem keinerlei Werkzeug benötigt: Nur durch Drücken und Drehen kann der Schweißer den Brennerkörper vom Schlauchpaket lösen. Durch Aufstecken und Drehen wird er wiederum fixiert – sowohl bei gas- als auch wassergekühlten Systemen.

Das modulare Multilock-Brennersystem erhöht die Flexibilität. Ist das Schlauchpaket intakt, der Brennerkörper jedoch beschädigt, kann jede Komponente über den Multilock-Anschluss selbstständig ausgetauscht werden.
Diesbezüglich leistet auch die Langlebigkeit der Brenner-Komponenten einen Beitrag. Fronius konzipiert seine Verschleißteile so, dass Temperaturen optimal abgeleitet und somit besonders hohe Standzeiten erreicht werden. Für Kontaktrohre etwa verwendet der Hersteller eine hochwertige Kupfer-Legierung. Darüber hinaus sind die Außenrohre der MIG/MAG-Brennerkörper aus Edelstahl gefertigt
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Bei der Konzeptionierung der Schweißbrenner standen für die Entwickler bei Fronius nicht nur Flexibilität und einfache Reparierbarkeit im Fokus. Vielmehr verfolgten sie den Ansatz, dem Schweißer größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten. So kann das modulare MIG/MAG-Brennersystem durch einfache Mittel zum Absaugbrenner aufgerüstet werden. Das FumeEx-Set ist mit allen TPS/i-MIG/MAG-Schweißbrennern von Fronius kompatibel und sorgt dafür, dass Schweißrauch direkt dort abgesaugt wird, wo er entsteht.
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Ihr Augenmerk legten die Entwickler auf einfache, angenehme und ergonomische Handhabung: Rutschfeste, weiche Komponenten am Griff sorgen bei der neuen Brennergeneration für sicheren Halt. Die ergonomisch geformten Griffschalen schützen die Handmuskulatur vor zu schneller Ermüdung. Zusätzlich unterstützen das Kugelgelenk zwischen Brenner und Schlauchpaket sowie die weichen Materialien des Schlauchpakets ein müheloses, flexibles Handling.
Je nach persönlicher Präferenz können Schweißer auch zwischen unterschiedlichen Bedienelementen auswählen: Die Up-Down-Wippe oder das drehbare Potentiometer ermöglichen einfache Stromstärkenregelung. Mit der Job-Master-Funktion können darüber hinaus auf dem Schweißgerät eingespeicherte Parametrierungen (Jobs) via Schweißbrenner ausgewählt und aktiviert werden. Das ist besonders dann praktisch, wenn das Schweißgerät nicht in Reichweite ist – etwa bei Reparatur- und Montagearbeiten. Letztlich kann sogar das Bedienmodul getauscht werden, falls sich der Bedarf ändert.

Christian Aitzetmüller, Produktmanager für Schweißbrenner in der Business Unit Perfect Welding bei Fronius International GmbH
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