Renaissance einer U6-Station

Redaktion Color
11.07.2016

Die U6-Station Alser Straße in Wien wurde erneuert. Für das denkmalgerechte Fassaden-Facelifting kamen von Synthesa zum Einsatz.

Mehr als 1.200 Quadratmeter Fassadenfläche erhielten eine Auffrischung.
Die Jugendstil-Ornamentik stellte eine besondere handwerkliche Herausforderung für die ausführenden Maler dar.

Die ehemalige Stadtbahn-Station ist Teil des kulturellen Erbes, das der berühmte Architekt Otto Wagner Wien hinterlassen hat. Die Station an der Alser Straße wurde 1898 zum ersten Mal eröffnet, 1918 geschlossen und 1925 als Teil der elektrifizierten Gürtellinie der Wiener Stadtbahn wieder eröffnet.

Die Restaurierung der 118 Jahre alten ehemaligen Stadtbahn- und jetzigen U6-Station wurde mit Juni 2014 gestartet. Die Komplettsanierung sah eine Erneuerung der Bahnsteige, Bahnsteigdach, Stiegen sowie der Fassaden vor. Alle Arbeitsschritte erfolgten in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt. Ziel war es, das Erscheinungsbild der Station möglichst originalgetreu zu erhalten und den Bau als Verkehrsdenkmal zu konservieren. Gleichzeitig wurden moderne U-Bahn-Standards integriert.

Der hohe Anspruch an den Denkmalschutz bedeutete für die ausführenden Firmen und die Materialien eine spezielle Herausforderung. Das galt besonders für die Fassadensanierung. Sowohl die floralen Kranzornamente an den inneren und äußeren Eckpfeilern, die Trennleiste zwischen Erd- und Obergeschoß, als auch die säulenartigen Hervorhebungen zwischen den unterteilten Fensterflächen verlangten handwerkliches Fingerspitzengefühl und technische Raffinesse. Darüber hinaus galt es, vor dem Fassadenanstrich den bestehenden Untergrund zu restaurieren. Das bedeutete, dass nichttragfähige Alt-Anstriche vorsichtig entfernt und anschließend gereinigt sowie Risse und Ausbrüche verfüllt werden mussten.

Detailliertes Sanierungs-Konzept

Christian Ofner, Baudenkmal-Experte von Histolith, Synthesa Gruppe, legte der ausführenden Firma Festema aus Gratkorn ein detailliertes Sanierungs-Konzept vor und riet zu einem Grundanstrich mit einem Sol-Silikat-Produkt unter Zugabe eines Schlämmquarzes. Diese Mischung sorgt für eine ausgezeichnete Anhaftung und Harmonisierung des Untergrundes. Als Schlussanstrich sollte wieder Sol-Silikat, ein hoch wetter- und lichtbeständiger Fassadenanstrich, zum Einsatz kommen. Histolith Sol-Silikat ist eine Fassadenfarbe mit einer neuartigen, mineralischen Bindemittelkombination, die auch auf alten, matten Dispersionsfarben bestens anhaftet. Der Zusatz von Lithiumwasserglas verhindert Pottasche-Ausblühungen und ermöglicht besonders brillante Farbtöne. Das offene Stiegenhaus zu den Bahnsteigen wurde aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit mit demselben System wie die Fassade gestrichen. Insgesamt wurde eine Fassaden-Fläche von 1.200 Quadratmeter saniert.

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