Schleifen mit der Kündig Perfect: Für feinste Flächen
Tischlermeister Reinhard Brunner hat in den vergangenen Jahren die Modernisierung in seinem Betrieb kontinuierlich vorangetrieben – mit viel Leidenschaft für das Handwerk und jeder Menge Begeisterung für aktuelle Maschinentechnik. 1999 übernahm er den Betrieb in Münichreith im niederösterreichischen Waldviertel von seinen Eltern. Schon im Jahr darauf errichtete er eine neue Fertigungshalle, zwei Jahre später folgte eine neue Halle für das Holzlager, 2007 wieder ein neuer Zubau. Genauso konsequent investiert er bis heute in die stetige Erneuerung des Maschinenparks. „Im Prinzip gibt es jedes Jahr ein neues Projekt – entweder beim Bauen oder bei den Maschinen“, sagt Brunner. Als jüngstes Vorhaben wird gerade das ehemalige Werkstättengebäude, in dem sich neben dem Wohnhaus heute noch das Furnierlager befindet, komplett renoviert.
Kleines Team – große Bandbreite
Bei aller Investitionsfreude sind die Betriebsstrukturen in der Firma Brunner bis heute trotzdem klein und fein geblieben: Neben Reinhard Brunner arbeitet noch seine Frau Gabriele im Unternehmen (und in der Werkstatt) mit, dazu kommt noch ein Geselle. Das kleine Team setzt vor allem für Privatkunden in Wien und Niederösterreich eine große Bandbreite an Inneneinrichtungsprojekten um: vom Bad bis zur Küche, vom Boden bis zur Stiege, die Materialvielfalt reicht dabei von Stein über Glas bis zum Massivholz. „Auch das Licht muss man heutzutage oft mitmachen“, sagt Reinhard Brunner, der in der Regel selbst die Planung der Projekte übernimmt. Bis heute kommt die Tischlerei dabei ganz ohne eigene Website aus und verzichtet auf Social Media- oder andere Werbeaktivitäten. Für neue Aufträge sorgt die gute Mundpropaganda oder die treue Stammkundschaft. „Wir haben viele Kunden, die wir schon lange kennen und zu denen teils eine fast familiäre Bindung besteht“, sagt Brunner. „Und wir hatten bis heute noch nie eine Woche, in der wir nicht genug zu tun gehabt hätten.“
Als kleine Ergänzung zum Privatkundengeschäft arbeitet die Tischlerei seit einigen Jahren für einen Kunden, der mehrere Physiotherapiezentren betreibt – hier erledigen die Brunners diverse Umbauten an der Einrichtung bis hin zur Möblierung des Arztzimmers und der Berhandlungsräume.
Schneller und genauer Arbeiten mit moderner Schleiftechnologie
Das klingt tatsächlich nach viel Arbeit für ein Drei-Personen-Unternehmen. Gut bewältigen lässt sich diese auch aufgrund der umfangreichen Maschinenausstattung der Tischlerei. Gleich nach dem Einstieg ins Unternehmen schaffte Reinhard Brunner einen neuen Hobelautomaten an, dazu kam später eine liegende Plattensäge, neben einer Formatkreissäge und Furnierbearbeitungsmaschinen gehört unter anderem auch eine moderne Kantenbearbeitungsmaschine zum Maschinenpark in der 1200 m² großen Werkstatt. „Wenn man nur so ein kleines Team ist, muss man einfach mit den Maschinen gut dabei sein“, sagt Gabriele Brunner auf die Frage, woher die Investitionsbegeisterung in Sachen Fertigungstechnik kommt.
Zusätzlich bringe eine moderne Maschinenausstattung aber auch einen Zeitgewinn, und viele Tätigkeiten ließen sich damit schöner und genauer erledigen als per Hand, ergänzt Reinhard Brunner. „Heutzutage muss ja alles schlicht, geradlinig und oft auch großformatig sein. Manches kann man mit den traditionellen Standardmaschinen gar nicht mehr passend bearbeiten.“
Neue Breitbandschleifmaschine gesucht
Im vergangenen Frühjahr wurde es für die Tischlerei Zeit für eine neue Investition in der Oberflächenbearbeitung: Die Breitbandschleifmaschine, die bisher im Einsatz war, war in die Jahre gekommen, und weil der damalige Hersteller schon länger keine Schleifmaschinen mehr produziert, waren dafür auch keine Ersatzteile mehr verfügbar.
„Wir haben einfach eine neue Maschine gebraucht, denn wenn es ein Problem mit unserer alten gegeben hätte, hätten wir gar nicht weiterarbeiten können. Dabei müssen wir laufend Tätigkeiten wie Furnier- und Lackschliff erledigen“, sagt Reinhard Brunner.
Von den Berichten und der Werbung im Tischler Journal kannten Reinhard und Gabriele Brunner die Maschinen des Schweizer Präzisions-Schleifmaschinenherstellers Kündig. Man nahm Kontakt auf, ließ sich beraten – und entschied sich mit der Kündig Perfect gleich für das neue Top-Modell des Anbieters. Noch dazu als allererster Kunde in Österreich. „Ich wollte einfach eine Maschine, die dann auch wieder lange bei uns steht. Und ich nehme dann lieber gleich das Beste – sonst ist die Maschine schon wieder alt, wenn man sie bekommt“, erklärt Brunner.
Kündig Perfect: modularer Aufbau
Das Modell Perfect ist von Kündig für die Anforderungen im gehobenen Innenausbau konzipiert. Die Maschine ermöglicht dank High-Speed-Technologie auch hohe Vorschubgeschwindigkeiten und kann aufgrund des modularen Aufbaues sehr gut an die individuellen Ansprüche des Benutzers angepasst werden. Reinhard Brunner, dem die Breite von 1350 mm für die Bearbeitung von großen Werkstücken besonders wichtig war, entschied sich für eine Version mit zwei Schleifaggregaten. Ein Bürstaggregat kann bei Bedarf nachgerüstet werden. Derzeit werden in der Tischlerei die Oberflächen noch auf einer eigenen Maschine gebürstet. Eine Besonderheit an den Kündig-Schleifmaschinen ist das eingesetzte Diagonalschliff-Verfahren: „Damit werden Oszillierspuren vermieden, und man erhält ein perfektes Schleifbild – da sieht man wirklich nichts mehr“, erklärt Brunner begeistert.
Schleifmaschine mit intuitiver Bedienung
Über das Touchdisplay lassen sich alle Einstellungen für die Maschine vornehmen und auch eigene Bearbeitungsprogramme festlegen. Die Bedienung sei dabei intuitiv und eigentlich selbsterklärend, so der
Tischlermeister. Über die Enormatic-Funktion wird das Werkstück automatisch vermessen und dann der Schleifvorgang selbstständig anhand der gewählten Parameter gestartet.
Auch in Sachen Energieverbrauch arbeitet die Perfect sehr effizient: Die Absaugung ist nur dann geöffnet, wenn sie auch wirklich benötigt wird. „Man kann hier wirklich alles exakt so einstellen, wie man es braucht.“
Für präzise Bearbeitungsergebnisse sorgt außerdem der Vakuumtisch, der die Werkstücke immer fest „im Griff“ hat: „Alles ist gut fixiert, die Werkstücke verrutschen beim Durchlauf nicht, und man kann auch mit der Hand nichts verschieben“, so der Tischlermeister.
Kein Problem beim Furnierschliff
Dank der neuen Maschine ist auch die Bearbeitung empfindlicher Furniere problemlos möglich – ohne Gefahr, sie durchzuschleifen. „Wir verwenden ja nicht nur Eichenfurnier, sondern auch Palisander, Vogelahorn oder andere, oft seltene Holzarten. Heutzutage sind die Furniere oft wirklich nur mehr dünn wie ein Hauch von Holz. Das ist schon sehr anspruchsvoll in der Bearbeitung.“ Seit Juni ist die neue Breitbandschleifmaschine nun zur Zufriedenheit von Reinhard Brunner im Einsatz. Kaum eingearbeitet hat der Tischlermeister übrigens schon wieder die nächste größere Investition getätigt: das erste CNC-Bearbeitungszentrum. „Man muss ja schließlich die Anforderungen erfüllen können, die der Markt verlangt.“
Im Überblick
Tischlerei Brunner
Standort: 3662 Münichreith
Mitarbeiter: 3 Personen
Ausrichtung: Möbel und Einrichtung für Privatkunden
Maschine: Breitbandschleifmaschine Kündig Perfect