NoVA für Nutzfahrzeuge
Mit welchen Kosten müssen KMU rechnen?
Nicht nur die Coronakrise ist für die österreichischen Betriebe eine Herausforderung, auch die neue NoVA. Ab 1. Juli 2021 werden Betriebe bei der Anschaffung eines PKWs tiefer in die Tasche greifen müssen und auch beim Kauf eines Nutzfahrzeuges erhöhen sich die Kosten erheblich.
Massive Belastungen
Für alle Kraftfahrzeuge, die schon jetzt der NoVA unterliegen, wird die Steuer zunächst Anfang Juli 2021 und dann weiter bis 2024 jedes Jahr immer Anfang Jänner erhöht. Das erfolgt durch die Verringerung des CO2-Abzugsbetrages und des Malusgrenzwertes sowie der Erhöhung der Malusbeträge und des Höchststeuersatzes.
Absolutes Novum ist aber die NoVA für leichte Nutzfahrzeuge. Und gerade diese sind wichtige Betriebsmittel der heimischen KMU. Das heißt, dass gerade Klein- und Mittelbetriebe durch die neue NoVA massive Belastungen verkraften müssen. Somit ist so gut wie jeder heimische Betrieb davon betroffen, denn fast 100 Prozent der Betriebe in Österreich sind KMU.
Für Henning Heise, Obmann Fuhrparkverband Austria (FVA) wirkt es wie der geplante Bruch des wirtschaftlichen Rückgrats: „Mit der NoVA für leichte Nutzfahrzeuge werden das Gewerbe und Handwerk, die Bau- und Transportwirtschaft sowie die produzierenden Betriebe zusätzlich geschröpft“. Alleine im Bereich Gewerbe und Handwerk sollen es 236.000 Unternehmen sein. (ar)
Überblick über die Kosten
Die grundsätzliche Regelung der NoVA bezüglich der leichten Nutzfahrzeuge lautet ab 1. Juli 2021:
(CO2 Emissionen in g/km – 165) : 5 = Steuersatz
Der Malusgrenzwert beträgt 253 g/km.
Zur besseren Übersicht hat Franz Weinberger, Sprecher der österreichischen Nutzfahrzeugimporteure, Beispiele zusammengestellt, die zeigen, mit welchen Kosten man durch die NoVA-Einführung bei leichten Nutzfahrzeugen in der Praxis rechnen muss.
Fiat Ducato Fahrgestell L4 35 Maxi Doppelkabine Dreiseitenkipper 2.3 Multijet 180 | |
NoVA 2020 | 0 Euro |
NoVA 2021 | 14.553 Euro |
NoVA 2014 | 21.281 Euro |
Iveco Daily 35S16 A8 Kastenwagen 1900/3520L | |
NoVA 2020 | 0 Euro |
NoVA 2021 | 8.096 Euro |
NoVA 2024 | 13.463 Euro |
VW Crafter DoKa-Pritsche | |
NoVA 2020 | 0 Euro |
NoVA 2021 | 11.420 Euro |
NoVA 2024 | 17.348 Euro |
Mercedes-Benz Sprinter Kastenwagen 314 CDI Hochdach, lang | |
NoVA 2020 | 0 Euro |
NoVA 2021 | 11.200 Euro |
NoVA 2024 | 17.026 Euro |
Wissenswertes rund um die neue NoVA
Die NoVA wird abhängig von den CO2-Emissionen als Prozentsatz vom Fahrzeugwert (exkl. Umsatzsteuer und NoVA) berechnet. Aufgrund der gesetzlichen Änderungen werden der CO2-Abzugsbetrag sowie der Malusgrenzwert verringert und die Malusbeträge und der Höchststeuersatz erhöht.
Vorgesehen ist außerdem, dass es ab 2022 beim Auto, Wohnmobil und Klein-Lkw (N1) jährlich, und bei Krafträdern ab 2024 alle zwei Jahre, zu einer Verschärfung der NoVA-Formel kommt.
Hier finden Sie weitere Informationen und Berechnungstools:
Österreichs Automobilimporteure: https://www.automobilimporteure.at
Wirtschaftskammer : https://www.wko.at/branchen/ooe/Fahrzeughandel/Rechtliches/Steuerrecht--NOVA/NoVA-Berechnungstool.html
Bundesministerium für Finanzen: https://www.bmf.gv.at/themen/steuern/kraftfahrzeuge/Normverbrauchsabgabe-%C3%9Cbersicht/NoVA-Steuersatz.html
Öamtc: https://www.oeamtc.at/thema/steuern-abgaben/nova-normverbrauchsabgabe-18177294