Ganzglasgeländer

"Das Wichtigste ist und bleibt die Sicherheit!"

Geländer
08.08.2024

Franz Schreibmaier, Geschäftsführer von Bohle Österreich, erläutert Wissenswertes zu Trends und Technik bei Geländersystemen.
Heute eine wichtiger Produktbereich bei Bohle: Glasbeschläge für Innenausbau, Bad und Dusche sowie Glasgeländer. Im Bild das Glasgeländersystem "VetroMount" mit besonders leichter Montage.
Bei der Auswahl des Profils und der Dimensionierung des Glases muss man die Sicherheitsvorschriften und Normen einhalten. Vor allem im öffentlichen Bereich gibt es zahlreiche Faktoren zu berücksichtigen.

Glasgeländer und Vordächer sind nicht nur bei Architekt*innen, sondern auch bei Auftraggebern sehr gefragt. Warum ist das so und was liegt besonders im Trend?

Franz Schreibmaier: Die besten Argumente und zugleich auch die Präferenzen in puncto Glas im Bereich Geländer und Vordächer sind nach wie vor Ästhetik, Sicherheit, Langlebigkeit und modernes, minimalistisches und zeitloses Design. Glas lässt sich dank seiner Transparenz auch wunderbar mit verschiedenen Architekturstilen kombinieren. Glasgeländer am Balkon oder auf der Terrasse öffnen den Blick in die Umgebung und vergrößern den Wohnraum. Im Gegenzug kann das Glas bei Bedarf mit modernen Techniken, aber auch entsprechend blickdicht gestaltet werden. Mittlerweile kann man mittels Photovoltaik-Paneelen das Glasgeländer auch zur Energiegewinnung verwenden.

Welche Art von Gläsern können für Geländer und Vordächer grundsätzlich eingesetzt werden?

Franz Schreibmaier, Geschäftsführer von Bohle Österreich.
Franz Schreibmaier ist Geschäftsführer von Bohle Österreich.

Man darf bei diesem Thema nicht müde werden und muss nach wie vor Aufklärungsarbeit zum Thema Sicherheitsglas leisten, weil es immer noch Betriebe gibt, die sich nicht an Normen halten und als erstes Verkaufsargument "billig" nennen. Eigentlich sollte es hinlänglich bekannt sein, dass man für Geländer und Vordächer immer Sicherheitsglas verwenden muss. Aber auch Lebensmittel-Diskonter hatten schon Glas-Vordächer im Sortiment. Deshalb: Bitte immer an den Fachbetrieb wenden! Die Wahl der Glasart hängt auch von individuellen Design-Wünschen und von den ästhetischen Präferenzen ab. Neben den Standard-Produkten bietet die Glasindustrie mittlerweile zahlreiche Varianten von Sicherheitsglas mit verschiedenen Designs an. Im Bereich der Drucktechnik gab es eine Vielfalt an Innovationen und man kann man auf kreative Kunden-Wünsche eingehen. Das Thema Photovoltaik im Glasgeländer hat großes Potenzial und es gibt schon PV-Paneele, welche nach ÖNorm B 3716 geprüft sind.

Gibt es dabei eine Unterscheidung zwischen Innen- und Außenbereich?

Die namhaften Systemanbieter für Glasgeländer haben qualitativ hochwertige Produkte, die für den Innen- und Außenbereich zertifiziert sind. Deshalb kann man diese Profile für diese beiden Einsatzbereiche problemlos verwenden. Für den Außenbereich ausschlaggebend ist die Witterungsbeständigkeit der verbauten Materialien. Sehr oft werden Schnee- und Windlast nicht berücksichtigt oder auch unterschätzt.

Welche sind die wichtigsten Direktiven beim Einbau von Glasgeländern im privaten und welche im öffentlichen Bereich?

Das Wichtigste ist und bleibt die Sicherheit! Deshalb gilt es, Anforderungen und Ausschreibungen genau zu beachten. Bei der Auswahl des Profils und der Dimensionierung des Glases muss man die Sicherheitsvorschriften und Normen einhalten. Vor allem im öffentlichen Bereich gibt es zahlreiche Faktoren zu berücksichtigen. Man denke unter anderem nur an Sportstätten und Einkaufszentren, in denen es zu großen Menschenansammlungen und einer entsprechenden Beanspruchung des Glases, Profils, der Befestigung und der Unterkonstruktion kommen kann. Leider gibt es immer noch Montageunternehmen, die sich weder bei den Profilen noch beim Glas an die Vorschriften halten.

Worauf ist bei Übergängen von innen nach außen achten?

Mit einem fließenden Übergang von innen nach außen lassen sich durchaus faszinierende architektonische Akzente setzen. Jedoch gibt es dabei sehr viel zu beachten und der Aufwand wird oftmals unterschätzt, was umfangreiche Reklamationen und Mängel zur Folge haben kann. Im Außenbereich können auf alle Konstruktionen enorme Lasten und Witterungseinflüsse wirken. Auf alle Fälle muss die Unterkonstruktion dafür geeignet sein. Ein weiteres Thema ist der Bauwerksanschluss und die Dichtheit der ganzen Konstruktion. Allein über das Thema könnte man tagelang referieren …
(bt)

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