Gelungene Symbiose
Auf dem Gelände der ehemaligen Struberkaserne, mitten im Salzburger Stadtteil Maxglan, steht sie: die legendäre Panzerhalle. Die Halle wurde 1939 errichtet, 1952 erweitert und diente bis zum Abzug des österreichischen Bundesheers als Werkstätte für Panzer und andere Fahrzeuge. Die Projektentwickler Marco Sillaber und sein Geschäftspartner Johann Kainz haben die 18.000 Quadratmeter große Halle im Jahr 2011 gekauft. Mit den Umbauarbeiten des ehemaligen, nicht denkmalgeschützten Kasernengebäudes (früher Teil der Struberkaserne) wurde im Mai 2013 begonnen. Die Erhaltung der historischen, industriellen Bausubstanz war dabei enorm wichtig. In der Panzerhalle sollten Lofts im eigentlichen Wortsinn geschaffen werden. Und das heißt: umfunktionierter Industrieraum. Ob für Büros oder Praxisräume, für Ausstellungen und Galerien oder als Gewerbefläche: Entstanden sind nach der Adaptierung der Panzerhalle rund 40 großflächige Lofts. Derzeit sind rund 65 Betriebe vor Ort – vom Einpersonen-Unternehmen bis zur Firma mit 110 Mitarbeitern. Viele der Mieter kommen aus dem kreativen Bereich. Was sie in und an der Panzerhalle nach eigener Aussage vor allem schätzen, ist die besondere Architektur. Beeindruckende Sichtachsen, Backsteinmauern und alte Holztore in Kombination mit hochwertiger Verglasung: Das Gebäude unterscheidet sich grundlegend von den meisten angebotenen Gewerbeflächen, es ist ein Mix aus historischem Industriebau und moderner Architektur. Auch punktet die Panzerhalle mit ihrer offenen Struktur. Neben Ausstellungs-, Büro- und Gewerbeflächen sowie spektakulären (betriebsbedingten) Wohnlofts wurde auch für eine Markthalle Platz geschaffen. Den Besuchern wird hier ein optisches und kulinarisches Erlebnis gleichermaßen geliefert. Rund 33 Millionen Euro wurden bislang in die Panzerhalle investiert.
Anspruchsvolle Verglasung
Das interessante Spannungsfeld zwischen alt und neu, zwischen industriell geprägter Bausubstanz und moderner, stylischer Verglasung schafft in der Panzerhalle ein besonderes Ambiente. Durch die offene und spektakuläre Architektur wurden an die Verglasung, sowohl im Innenbereich als auch in der Fassade, höchste Ansprüche gestellt. Statische-, schallschutztechnische- und sicherheitstechnische Anforderungen musste die Verglasung erfüllen. Zusätzlich gab es Vorgaben bezüglich Sonnen- und Wärmeschutz im Dachbereich sowie in der Fassade. Das umfasse Leistungsspektrum der Pilkington Austria GmbH ermöglichte es den Planern sowie den ausführenden Firmen den technischen Ansprüchen an die Verglasung gerecht zu werden. In der Fassade wurden die Produkte „Pilkington Insulight Protect“ mit einem Ug-Wert von 0,6 W/m²K eingesetzt. Diverse Kombinationen mit „Pilkington Optiphon“ ermöglichten es, die geforderten Schallschutzwerte zu erreichen. Im Dachbereich wurde zusätzlich „Pilkington Optilam“ eingesetzt, um die normkonforme Ausführung im Dachbereich sicherzustellen. Nicht zuletzt stellte die ausgefallene Konstruktion eine besondere Herausforderung für den Brandschutz dar. Es war ein Anliegen der Architekten, die verschiedenen Schutzziele in einer durchgängigen Gestaltungslinie zu realisieren. Die Lösung dafür war „Pilkington Pyrostop“. Die verglasten Atrien und Lufträume wurden je nach Anforderung mit „Pilkington Pyrostop EI30“ bis hin zu „Pilkington Pyrostop EI90“ ausgebildet und gestatten dadurch vielfältige Blickbeziehungen innerhalb der Bauteile. Das Gelände der traditionsreichen Struberkaserne hat sich mit der Umnutzung in ein Wohngebiet grundlegend verändert. Geblieben ist die Panzerhalle. Mit ihrer gelungenen Symbiose von historischer Bausubstanz und zeitgemäßer Architektur transportiert sie die jahrzehntealte Identität des Ortes in ein neues Zeitalter.
Markus Feyersinger