Brick Award 2020
Mit dem Brick Award, in dessen Fokus der Ziegel als natürlicher Baustoff steht, möchte man zeigen wie faszinierend, außergewöhnlich und aktuell Ziegelarchitektur sein kann. Dabei sieht sich Wienerberger lediglich als Auslober, der unterstreciht, dass weder Teilnahme noch Prämierung in Zusammenhang mit einer Verwendung der Produkte des Unternehmen stehen. Ziel der Prämierung von Bauwerken, die in Zigeel errichtet wurden, ist es, auch heute noch den vielfältigen Einsatz dieses traditionsreichen Baustoffes im zeitgenössischen und qualitätsvollen Baugeschehen zu illustrieren. Die eingereichten Projekte sind demzufolge mit unterschiedlichsten Produkten, in zahlreichen Farbschattierungen und Ziegelarten erbaut. Architekten und Architurinteressierte sollen auf diese Weise auch die vielfältigen funktionalen und ästhetischen Möglichkeiten und Aspekte dieses Baumaterials vor Augen geführt werden.
Die Kategorien des Awards richten sich jeweils nach aktuellen Trends und Entwicklungen im Baugeschehen und wurden 2020 wie folgt festgelegt:
Feeling at home: Einfamilienhäuser, Reihenhäuser und kleine Wohnbauten hoher architektonischer Qualität.
Living together: Mehrfamilienwohnhäuser – innovative Wohnbaulösungen, die Trends und Herausforderungen der Urbanisierung berücksichtigen
Working together: komfortable, ästhetische und funktionale Gewerbe-, Büro- und Industriebauten
Sharing public spaces: komfortable, ästhetische und funktionale öffentiche Bauten für Bildung, Kultur und Gesundheit, öffentliche Plätze und Infrastrukturprojekte
Building outside the box: innovative Konzepte und Nutzungsmöglichketen von Ziegel, Nutzung neuer Konstruktionstechnologien, spezielle Ziegelbauweisen, maßgefertigte Ziegel und neue Ornamentik
Die Juroren – Helena Glantz, Urban Design (SE); Tina Gregoric, Dekleva Gregoric Architects (SI); Mette Kynne Frandsen, Henning Larsen Architects A/S (DK); Toni Gironès Saderra, Estudi d’Arquitectura Toni Gironès (ES); Jonathan Sergison,Sergison Bates Architects (CH, UK, BE) – kürten aus 50 nominierten Projekten folgende Bauten als Sieger in den einzelnen Kategorien.
Das Projekt „University of Silesia, Faculty of Radio and Television“ des spanischen Büros BAAS Arquitectura im polnischen Katowice ist der diesjährige Grand Prize Winner und Sieger der Kategorie „Sharing Public Spaces“. Mit diesem Universitätsbau entstand ein fast magisches Objekt, das die historische Substanz in eine neue Zukunft führt. Den in dunklem Ziegel errichteten Bestandsbau hat man renoviert und sehr stimmig mit einer neuen, zum Teil transluzenten Ziegelhülle ergänzt und erweitert
Als Sieger des Spezialpreises in der Katgeorie „Feeling at Home“ wurde das Projekt „Can Jaime I n'Isabelle“ von TEd´A arquitectes, Palma/Spanien ausgezeichnet.
Inmitten sanfter Hügel Mallorcas gelegen interpretiert dieses Einfamilienhaus den klassischen Typus des Hofhauses auf zeitgenössische Weise.
Die Kategorie „Working Together“ konnte das Projekt City Archive Delft der Architekten Gottlieb Paludan Architects aus Dänemark und des niederländischen Office Winhov für sich entscheiden. Die Funktion als Ort des Wissens und des Lernens werden in diesem auch für die Öffentlichkeit zugänglichen Bau in Form eines großen abstrahierten Bücherregals zusammengefasst. Anhand des Baustoffs Ziegel gelingt es, die gewünschte Abstraktion mit der haptischen Qualität des Materials zusammenzuführen und einen skulpturalen Solitär zu schaffen, der gleichzeitig streng geschlossen und doch auch einladend gestaltet ist.
Der Prototyp des Village House siegt in der Kategorie „Living Together“. Nach den Plänen der Architekten Rafi Segal und dem MIT Ruanda Workshop Team aus den USA errichtet überzeugt das Bauwerk durch seine Errichtung s in einem der dichtest bewohnten Länder des afrikanischen Kontinents, wobei gleichzeitig nur 26 Prozent der Bevölkerung in Städten lebt. Die meisten Bauten entstehen unter zentraler Verwaltung, die weder lokale Ressourcen noch die lokale Bevölkerung miteinbezieht. Um hier eine Alternative anzubieten, leitete ein Team der MIT Afrika-Studenten unter der Leitung ihres Professors Rafi Segal ein dreiwöchiges Projekt in Mageragere, in dessen Rahmen gemeinsam mit der Bevölkerung und lokalen Arbeitern der Prototyp eines leistbaren, auf die Anforderungen der Bevölkerung Ruandas zugeschnittenes und aus Ziegeln errichtetes Wohnhaus entstand.
Der Sieger der Kategorie „Feeling at Home“ ist das Projekt Iturbide Studio der Architekten Taller / Mauricio + Gabriela Carrilo aus Mexico. Für die Fotografin Graciela Iturbide, Mutter des Architekten Mauricio Rocha, der das Büro Taller de Arquitectura gemeinsam mit Gabriela Carrillo führt, entstand dieser Bau wunschgemäß aus Ziegeln. Auf einer Fläche von 7x14 Metern entstand ein dreigeschoßiger Turm, der sich von der niedrigen umliegenden Bebauung abhebt. Die Fassaden auch in den Patios dominiert die Struktur der handgefertigten Ziegel lokaler Produktion, und das entstehende Spiel von Licht und Schatten, das im Laufe des Tages durch den Sonnenstand variiert und bis in den Innenraum dringt.
Die Kategorie „Building Outside The Box“ schließlich gewann die Maya Somaiya Library in Kopargaon, Indien des indischen Architekturbüros Sameep Padora & Associates. Die Bibliothek als er Erweiterungsbau der Shri Sharda English Medium School in Kopargaon wird durch ein langgestrecktes, organisch sich wie eine Bodenformation erhebendes und begehbares Ziegelgewölbe charakterisiert, das einen kurvenreich geschwungenen Innenraum überdacht. Der Bibliotheksraum entwickelt sich entlang eines zentralen Möbels unter einer optisch spektakulären Dachhaut. Mittels Computer entworfen und von Hand errichtet widerspiegelt der Bibliotheksbau den schmalen Grad zwischen ausgeklügelter Technologie, der Faszination haptisch spannender von Hand gefertigter Oberflächen und dem Sinn für das Natürliche.